Porsche war einer der ersten Premiumhersteller mit einem richtigen Elektroauto, mit eigener Plattform. Und der Taycan war, nach etwas Anlaufschwierigkeiten, auch ein großer Erfolg in der Anfangszeit. Doch aktuell bricht die Nachfrage danach ein.
Porsche: Verbrenner sind wieder wichtig
Jetzt folgt das Umdenken, denn Porsche möchte „die Verbrenner deutlich länger fit halten“ und sich „maximal flexibel aufstellen“, so Lutz Meschke auf Nachfrage der Automobilwoche in einer Telefonkonferenz. Die Projekte werden jetzt neu geprüft.
Was bedeutet das? Kommende Plattformen, wie für den elektrischen 718 oder das neue SUV-Flaggschiff „K1“ waren bisher für vollelektrische Modelle, wie eben beim Macan, ausgelegt. Aber Verbrenner bzw. Hybride wären vielleicht doch möglich.
Beim Cayenne und Panamera stand laut Quelle das Ende der Verbrenner-Plattform an und eine neue wird es eher nicht geben, aber die aktuelle Basis könnte Porsche jetzt doch noch einmal richtig überarbeiten, damit die Verbrenner länger halten.
Mittlerweile spricht sich Porsche auch für das Ende des Verbrenners ab 2035 aus, aber auch hier ignoriert man, dass es faktisch kein echtes Ende ist. Porsche hat ja in E-Fuels investiert, damit könnte man beispielsweise den 911er weiter anbieten.
Porsche: Das Problem ist ein anderes
Laut Lutz Meschke rechnet Porsche in China dauerhaft mit einem kleineren Markt, dabei lag der elektrifizierte Anteil bei neuen Autos in den letzten Monaten dort bei über 50 Prozent. Das Problem ist nicht die EU, das Problem liegt direkt bei Porsche.
Konkrete Ankündigungen, wie man mit Elektroautos weitermacht und wie sich das auf geplante Projekte auswirkt, gab es bei Porsche noch nicht. Man wird sicher die aktuelle Lage beobachten und sich die Nachfrage nach dem E-Macan anschauen.
Ein Verbrenner-Comeback für Porsche wäre vielleicht eine kurzfristige Lösung in einigen Märkten in Europa, aber das eigentliche Problem liegt eben in China und da muss man bei Elektroautos und beim Infotainmentsystem viel attraktiver werden.
Porsche baut weiterhin hervorragende Autos, das habe ich beim neuen Taycan erst wieder festgestellt, aber es gibt Bereiche, in denen man abgeschlagen ist und die in Märkten wie China wichtig sind. Das Problem von Porsche ist jedoch nicht die EU.