Der Verband Aireg, der sich für erneuerbare Energien in der Luftfahrt einsetzt, hat Pläne von Finanzminister Christian Lindner (FDP) für Steuererleichterungen von Autos mit E-Fuel-Antrieb scharf kritisiert.
Nach einem am Dienstag veröffentlichten Gesetzentwurf des Bundesfinanzministeriums sollen Fahrzeuge von der Kraftfahrzeugsteuer befreit werden, die “lediglich mit flüssigen oder gasförmigen erneuerbaren Kraftstoffen nicht biogenen Ursprungs”, also sogenannten E-Fuels, betrieben werden. Gleiche Regeln gelten derzeit bereits für Elektroautos und extern aufladbare Hybridfahrzeuge.
Auch die Sonderregelungen für die niedrigere Besteuerung von Dienstwagen soll dem Entwurf zufolge auf E-Fuel-Fahrzeuge erweitert werden. Damit sollen die steuerlichen Regelungen “technologieneutral ausgestaltet werden”, wenn es sich um klimaneutrale Autos handele, erklärte das Ministerium.
Die Luftfahrtbranche allerdings fühlt sich hintergangen. Es sei “geradezu zynisch”, dass es nun “massive Steuererleichterungen für mit E-Fuels betriebene Fahrzeuge geben soll”, während die Mittel für nachhaltigere Flugkraftstoffe auf “nahe Null” reduziert wurden, kritisierte Knecht. “Um die nationalen und europäischen Klimaziele zu erreichen, ist wegen mangelnder alternativer Energieoptionen der Einsatz von E-Fuels prioritär in der Luftfahrt unerlässlich.”
Es sei falsch anzunehmen, dass von einem Produkthochlauf von E-Fuels für Autos auch die Luftkraft profitieren würde, führte Knecht aus. “Ein simpler Blick in die Technologierouten zeigt, dass über diesen Weg die Luftfahrt das Nachsehen hätte.”
mb/pe