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VW Tayron: Das ist der Tiguan mit sieben Sitzplätzen

Den Tiguan Allspace hat VW ausgemustert. Doch sein Nachfolger steht schon bereit: Er heißt Tayron, bietet bis zu sieben Sitzplätze und eine große Antriebsvielfalt. Unter anderem gibt es zwei Plug-in-Hybride mit opulenter elektrischer Reichweite. Auf den Markt kommt der VW Tayron im Frühjahr 2025.

vw tayron: das ist der tiguan mit sieben sitzplätzen

Großes SUV: Der 4,77 Meter lange Tayron beerbt den Tiguan Allspace. Hersteller

Als VW Anfang 2024 die neue, dritte Generation des Tiguan präsentiert hat, da war einer nicht mehr dabei: Der extralange Tiguan Allspace, der neben üppigeren Platzverhältnissen auch die Option einer dritten Sitzreihe mit zwei zusätzlichen Mitfahrgelegenheiten vorhielt.

Dass die nunmehr heimatlos gewordene Kundschaft ihren Platzbedarf bei anderen Marken zufriedenstellt und zu Konkurrenzprodukten wie Renault Espace, Mazda CX-80 oder Skoda Kodiaq abwandert, wollte man in Wolfsburg freilich nicht zulassen. Und so wurde gleich beim Debüt des Tiguan (unseren Test lesen Sie hier) klargemacht, dass es durchaus wieder eine Langversion geben werde, nur halt ein bisschen später. Jetzt ist der neue Siebensitzer da. Aber: Er heißt nicht mehr Tiguan Allspace, sondern Tayron und ist somit zu einer eigenen Baureihe befördert worden, die bei Durchsicht des VW-Portfolios mehr Aufmerksamkeit abbekommen soll.

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Das ändert aber nichts daran, dass der Tayron letztlich ein um 22 Zentimeter auf nunmehr 4,77 Meter Länge gestreckter Tiguan ist, der wie dieser – und wie der VW Passat – auf der neuesten Evolutionsstufe des sogenannten Modularen Querbaukastens (MQB evo) basiert. Um sich vom Tiguan zumindest in Details abzugrenzen, wurde der Tayron-Bug optisch höher und massiver, aber nicht unelegant gestaltet; wie es derzeit schicker Brauch ist, sind die VW-Zeichen an Front und Heck beleuchtet.

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Die Siebensitzigkeit gibt es indes nicht serienmäßig, sondern muss mit einem Aufschlag in noch unbekannter Höhe bezahlt werden. Standardmäßig verlässt der Tayron das Werk in Wolfsburg als Fünfsitzer, der dann auch etwas mehr Gepäckraumvolumen – 885 bis 2090 statt 850 bis 1905 Liter – aufweist. Wer sich für den Siebensitzer entscheidet, dem stehen bei voller Bestuhlung noch sehr ordentliche 345 Liter Stauraum zur Verfügung. Werden die beiden Extra-Plätze gerade nicht gebraucht, lassen sie sich einfach flach als Kofferraumboden zusammenfalten. Und auch die zweite Sitzreihe ermöglicht ein gewisses Maß an Variabilität, denn sie kann längs verschoben werden, zudem gibt es die Möglichkeit, die Lehnen in der Neigung zu verstellen beziehungsweise im Verhältnis 1/3 zu 2/3 umzuklappen.

Die Cockpitgestaltung gleicht der des Tiguan. Ergänzend zum 10,25-Zoll-Display hinterm Lenkrad gibt es einen zentralen 12,9-Zoll-Touchscreen, der gegen Aufpreis auch im 15-Zoll-XL-Format erhältlich ist. Am oberen und unteren Rand des Bildschirms befindet sich je eine Touchleiste, die direkten Zugriff auf verschiedene, teils frei als Favoriten konfigurierbare Funktionen bietet. Die Fahrstufen des serienmäßigen Doppelkupplungsgetriebes (DSG) werden über einen Lenkstockhebel eingelegt. Diese Lösung hält auf der Mittelkonsole Platz für den sogenannten Fahrerlebnisschalter frei, über den nicht nur die Lautstärke einstellen lässt, sondern auch die Fahrmodi, die Offroadprogramme der Allradmodelle sowie die sogenannten “Atmospheres” – Stimmungsbilder, die aus dem Zusammenspiel von Ambientelicht und Audiosystem entstehen, auf Wunsch unter Zutun von Spotify-Playlists.

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Das Antriebsspektrum umfasst insgesamt sieben Optionen. Der Einstieg erfolgt mit dem 110 kW/150 PS starken Mildhybrid-Benziner 1.5 eTSI. Darüber angesiedelt findet sich der in den Leistungsstufen 150 kW/204 PS und 195 kW/265 PS erhältliche, stets allradgetriebene 2.0 TSI. Diesel-Kunden wiederum können zwischen dem frontgetriebenen 2.0 TDI mit 110 kW/150 PS oder dem Allradler 2.0 TDI 4Motion wählen, der 142 kW/193 PS leistet. Bei den Allradvarianten dürften gerade diejenigen zugreifen, denen hohe Zugkraft wichtig ist, denn alle 4Motion-Modelle sind für bis zu 2500 Kilogramm Anhängelast zugelassen.

Plug-in-Hybride mit Schnellladefähigkeit

Darüber hinaus dienen sich zwei Plug-in-Hybrid-Benziner an, die VW “eHybrid” nennt und mit 150 kW/204 PS oder 200 kW/272 PS ausstattet. Dass die eigentlich schon totgesagten Teilzeitstromer derzeit ein Comeback erleben, liegt auch daran, dass sie bei der elektrischen Reichweite vielfach stark zugelegt haben. Auch der Tayron gehört zu den PHEVs mit hohem E-Potenzial. Seine netto 19,7 kWh große Batterie soll es möglich machen, über 100 Kilometer im reinen EV-Modus zurückzulegen. Am AC-Ladepunkt wird mit bis zu 11 kW geladen, daneben kann auch an der DC-Schnellladesäule “getankt” werden, hier mit maximal 50 kW.

Die e-Hybride gibt es allerdings nicht als Siebensitzer, auch auf die längs verschiebbare und mit neigungsverstellbaren Lehnen ausgestattete Rücksitzbank müssen PHEV-Kunden verzichten, und nicht zuletzt schrumpft das Gepäckraumvolumen auf 705 bis 1915 Liter.

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VW bietet den Tayron in den drei Ausstattungsvarianten Life, Elegance und R-Line an. Das Basismodell bringt neben einer Drei-Zonen-Klimaautomatik unter anderem 10-Farben-Ambientebeleuchtung, Sonnenschutzjalousien in den Fondtüren sowie ein Infotainment mit freischaltbarer Navigationsfunktion mit, zu den Assistenzsystemen gehören beispielsweise Rückfahrkamera, Parkassistent sowie die automatische Distanzregelung.

Der Konfigurator soll noch im Herbst 2024 öffnen, beim Händler wird der Tayron im Frühjahr 2025 stehen. Preise sind noch nicht bekannt, zu rechnen sein dürfte aber mit einem Einstieg um die 45.000 Euro.

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