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WSBK Mandalika (Lauf 2): Bautista gewinnt Chaosrennen mit vielen Stürzen

Ducati-Werkspilot Alvaro Bautista hat bei der Superbike-WM in Mandalika (Indonesien) das zweite Hauptrennen gewonnen, das von vielen Stürzen überschattet wurde. Der zweite Lauf musste nach einem schweren Sturz von Michael van der Mark (BMW) und Philipp Öttl (GoEleven-Ducati) neu gestartet werden.

Komplettiert wurde das Podium beim zweiten Hauptrennen von Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Xavi Vierge (Honda). Michael Rinaldi (Ducati) führte vor dem Abbruch und lag auch nach dem Neustart lange Zeit in Führung. Ein Fahrfehler in der letzten Runde kostete den Italiener ein sicheres Podium.

Zwei Fahrer fehlen bereits beim ersten Rennstart

Das Fahrerfeld schrumpfte vor dem zweiten Rennen von 22 auf 20 Fahrer. Bei Loris Baz (Bonovo-BMW) wurden nach dem kontroversen Zusammenstoß mit Kawasaki-Pilot Alex Lowes im Sprintrennen (zum Rennbericht) eine Fraktur in der rechten Wade und ein gebrochener Knöchel diagnostiziert. Zudem fiel Eric Granado (MIE-Honda) auf Grund eines Magen-Darm-Infekts aus.

Toprak Razgatlioglu startete von der Pole ins finale Rennen und teilte sich die erste Startreihe mit Yamaha-Teamkollege Andrea Locatelli und Kawasaki-Pilot Alex Lowes. WM-Leader Alvaro Bautista (Ducati) ging nach dem Sturz im Sprintrennen nur von P10 ins zweite Rennen.

Yamaha-Werksduo nach dem Start vorn

Beim Sprint zur ersten Kurve setzte sich Toprak Razgatlioglu durch und führte das Feld vor Teamkollege Andrea Locatelli durch die ersten Kurven. Jonathan Rea schob sich auf die dritte Position. Alex Lowes konnte den Startplatz in der ersten Reihe nicht nutzen und verlor einige Positionen.

Alvaro Bautista tat sich schwer, mit einem Schlag viele Positionen gutzumachen. Er beendete die erste Runde auf der achten Position. In der zweiten Runde duellierte sich der WM-Führende mit BMW-Pilot Scott Redding und entschied das Duell für sich.

Toprak Razgatlioglu und Andrea Locatelli geraten aneinander

In der zweiten Runde duellierten sich die beiden Werks-Yamahas an der Spitze. Toprak Razgatlioglu verlor durch das Manöver viele Positionen. Andrea Locatelli wurde wenige Kurven später durchgereicht, weil sich Axel Bassani neben die Yamaha setzte und Locatelli auf den schmutzigen Teil der Strecke schob. Bassani führte das Rennen nach der Szene an, erhielt später aber eine Strafe.

In der Führungsgruppe gab es eine Reihe von Positionswechseln. In Runde vier schob sich Michael Rinaldi mit seiner Werks-Ducati an die Spitze. Jonathan Rea erlebte eine Schrecksekunde und verlor die dritte Position an Teamkollege Alex Lowes. Toprak Razgatlioglu fuhr auf der fünften Position. Alvaro Bautista war hinter Landsmann Xavi Vierge (Honda) Siebter.

In Runde fünf setzte sich Razgatlioglu gegen Rea durch und übernahm die vierte Position. Die Rennleitung sprach eine Strafe gegen Bassani aus. Der Italiener musste sich eine Position zurückfallen lassen. Bassani öffnete die Tür für Lowes, doch auch Razgatlioglu zog vorbei.

wsbk mandalika (lauf 2): bautista gewinnt chaosrennen mit vielen stürzen

Michael Ruben Rinaldi

Michael Ruben Rinaldi führte vor dem Abbruch des Rennens

Foto: Ducati

Razgatlioglu schob sich am Ende der sechsten Runde an Lowes vorbei. Zu Beginn der siebten Runde musste Lowes seine Kawasaki aufrichten, weil er beinahe Razgatlioglu ins Heck gefahren wäre. Es ging chaotisch zu, das Rennen war sehr unruhig.

Philipp Öttl kann Michael van der Mark nicht ausweichen

In Runde acht stürzten Michael van der Mark und Philipp Öttl. Van der Mark war in Kurve 11 via Highsider von seiner BMW geflogen und Öttl konnte nicht ausweichen. Es lagen viele Sturzteile auf der Strecke. Van der Mark und Öttl standen nach dem Sturz, wurden aber kräftig durchgeschüttelt. Van der Mark signalisierte, dass er sich an der linken Hand verletzt hat.

Wenig später erwischte es auch noch BMW-Teamkollege Scott Redding, der beim Überholversuch gegen Andrea Locatelli stürzte. Die Rennleitung brach das Rennen ab, weil zu viele Teile auf der Strecke lagen.

Für Michael Rinaldi war das eine schlechte Nachricht. Der Italiener führte das Rennen vor dem Abbruch mit einem komfortablen Vorsprung an. Toprak Razgatlioglu lag beim Abbruch auf der zweiten Position vor Honda-Pilot Xavi Vierge. Alvaro Bautista hatte sich gegen Alvaro Bautista durchgesetzt und fuhr bei der letzten Sektor-Zeitnahme auf der vierten Position.

Ducati, Yamaha und Honda beim Neustart in der ersten Reihe

Die Rennleitung legte die Renndistanz auf 14 Runden fest. Michael Rinaldi startete von der Pole und bildete zusammen mit Toprak Razgatlioglu und Xavi Vierge die erste Startreihe. Beim Neustart standen nur noch 16 Motorräder in der Startaufstellung. Tom Sykes (Puccetti-Kawasaki) hatte erneut aufgegeben und war auch nicht beim Neustart dabei.

Michael Rinaldi setzte sich beim zweiten Start an die Spitze, wurde aber bereits in der ersten Runde von Toprak Razgatlioglu attackiert. Alvaro Bautista fuhr auf der dritten Position. Xavi Vierge behauptete sich vor Jonathan Rea auf der vierten Position.

An der Spitze setzten sich Michael Rinaldi, Toprak Razgatlioglu und Alvaro Bautista leicht vom restlichen Feld ab. Razgatlioglu hatte Mühe, Rinaldi zu folgen und geriet unter Druck von Bautista. In Runde fünf schob sich Bautista vorbei. Zu diesem Zeitpunkt hatte Rinaldi aber bereits 1,5 Sekunden Vorsprung herausgefahren.

Ducati-Werksduo fährt dem restlichen Feld davon

Michael Rinaldi kontrollierte das Rennen an der Spitze. Alvaro Bautista konnte sich schnell von seinen Verfolgern freifahren. Mit der schnellsten Rennrunde verkleinerte Bautista den Rückstand auf Rinaldi nach der Halbzeit des Rennens und kämpfte hart, um seinen Teamkollegen noch einzufangen.

wsbk mandalika (lauf 2): bautista gewinnt chaosrennen mit vielen stürzen

Michael Ruben Rinaldi wurde in der Schlussphase schlagartig langsamer

Foto: Gold and Goose

Toprak Razgatlioglu konnte den beiden Werks-Ducatis nicht folgen. Der Ex-Champion wurde von Xavi Vierge unter Druck gesetzt. Dahinter duellierten sich Axel Bassani und Jonathan Rea um Platz fünf.

Jonathan Rea scheidet durch Sturz aus

In Runde neun kam Jonathan Rea zu Sturz. Der Brite stürzte in Kurve 7. Rea war leicht von der Ideallinie abgekommen und das Vorderrad verlor auf dem schmutzigen Teil der Strecke die Haftung. Ein kleiner Fahrfehler wurde hart bestraft. Rea musste ins Medical Center eingeliefert werden. Somit waren nur noch 15 Fahrer im Rennen.

An der Spitze schrumpfte der Vorsprung von Michael Rinaldi von Runde zu Runde. Alvaro Bautista war vier Runden vor Rennende bis auf 0,6 Sekunden herangekommen. Rinaldi erlebte eine Schrecksekunde, durch die Bautista in Runde elf in Schlagdistanz kam.

Drama für Michael Rinaldi in der letzten Runde

Rinaldis Tempo ließ stark nach. Bautista schaute sich an, wo er stärker ist als sein Teamkollege. Dadurch kam Razgatlioglu in großen Schritten näher. Zwei Runden vor Rennende übernahm Bautista die Führung.

Rinaldi kam in der letzten Runde in Kurve 10 von der Linie ab und verschenkte damit ein sicheres Podium. Razgatlioglu übernahm kampflos die zweite Position. Rinaldi rutschte bis auf die vierte Position ab.

Ducati, Yamaha und Honda auf dem Podium

Alvaro Bautista fuhr seinem fünften Saisonsieg entgegen und ist in den Hauptrennen weiterhin ungeschlagen. Platz zwei ging an Toprak Razgatlioglu. Xavi Vierge stellte sein erstes Podium in der Superbike-WM sicher und bescherte Honda das erste Top-3-Finish in der WSBK 2023.

Michael Rinaldi kam nach dem Fehler in der letzten Runde mit 4,1 Sekunden Rückstand ins Ziel und wurde Vierter. Yamaha-Pilot Andrea Locatelli komplettierte die Top 5.

Danilo Petrucci (Barni-Ducati) wurde als Sechster gewertet und war damit bester Independent-Fahrer. Remy Gardner (GRT-Yamaha), Axel Bassani (Motocorsa-Ducati), Iker Lecuona (Honda) und Scott Redding (BMW) komplettierten die Top 10.

Weitere Niederlage für die Serien-Champions: Keine Kawasaki in den Top 12

Dominique Aegerter (GRT-Yamaha) konnte sich beim Neustart nur bedingt in Szene setzen und kam als Zwölfter hinter Garrett Gerloff (Bonovo-BMW) ins Ziel. Kawasaki erlebte ein weiteres desaströses Rennen. Alex Lowes war als 13. von 15 gewerteten Fahrern bester Kawasaki-Pilot. Die finalen Punkte gingen an Lorenzo Baldassarri (GMT94-Yamaha) und Hafizh Syahrin (MIE-Honda).

Die Superbike-WM 2023 wird Ende April in Assen (Niederlande) fortgesetzt.

Mit Bildmaterial von Gold and Goose.

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