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Was das Reglement über die Motorenwahl von Alpine 2026 sagt

was das reglement über die motorenwahl von alpine 2026 sagt

Was das Reglement über die Motorenwahl von Alpine 2026 sagt

Wird Alpine von einem Werks- zu einem Kundenteam? Derzeit ranken sich Gerüchte um die Zukunft des französischen Rennstalls, wenn es um die Power-Units für die Formel-1-Saison 2026 und darüber hinaus geht. Denn angeblich denkt Renault darüber nach, die Entwicklung eines eigenen Motors aufzugeben.

Gespräche mit Konkurrenzherstellern über eine Motorenlieferung soll es bereits geben, auch wenn deren Pläne für 2026 in Sachen Kunden eigentlich festgezurrt sind. Dass Alpine am Ende ohne einen Motorenpartner dastehen würde, die Gefahr gibt es aber nicht, denn im Reglement gibt es für genau einen solchen Fall festgelegte Vorschriften, wer die Franzosen ausrüsten müsste.

Sollte Alpine bis zum 15. Mai 2025 keinen Deal mit einem anderen Hersteller haben, dann würde einer der Ausrüster per Reglement gezwungen werden, Alpine mit Motoren zu versorgen. Doch wer wäre das?

Im Technischen Reglement für 2026 ist die Mindestanzahl von Teams festgelegt, die ein Hersteller auf Verlangen der FIA beliefern müsste. Das Ganze wird mittels einer auf den ersten Blick kompliziert wirkenden Formel berechnet: T = (NTOT-A)/(B-C).

T: Zu beliefernde Teams, aufgerundet auf die nächste ganze Zahl

A: Anzahl an Teams, die für ein Jahr N einen Ausrüstervertrag mit einem neuen Motorenhersteller haben

B: Gesamtzahl der Hersteller homologierter Motoren für Jahr N

C: Gesamtzahl an neuen Motorenherstellern für Jahr N

NTOT: Ist auf 11 gesetzt und bezieht sich auf die “Gesamtzahl der angemeldeten Teilnehmer” für das Jahr N, die erst im November des Jahres N-1 bekannt ist. Diese Zahl kann überprüft werden, wenn die Zahl der Teams 12 übersteigt.

Sollte Renault als Motorenhersteller aussteigen, wären für 2026 noch fünf Hersteller eingeschrieben: Audi, Ferrari, Mercedes, Honda und Red Bull. Dann würde die Formel für T folgendermaßen berechnet werden:

Elf Teams minus drei (für Red Bull, Racing Bulls und Audi) geteilt durch fünf Hersteller minus zwei Neueinsteiger (Audi und Red Bull).

Beachtet man Punkt- vor Strichrechnung, kommt man für T auf einen Wert von 2,67, was auf die nächste Zahl aufgerundet drei ergeben würde.

Honda hätte die Pflicht

Das heißt: Ein Hersteller muss gewillt sein, bis zu drei Teams auszurüsten. Das ist im Moment aber nur bei Mercedes der Fall, die neben dem eigenen Rennstall auch McLaren und Williams ausrüsten werden.

Laut Reglement würde der Hersteller ein Team ohne Deal ausrüsten müssen, der am wenigsten Teams ausstattet. Da Ferrari (Ferrari und Haas) und Red Bull (Red Bull und Racing Bulls) je zwei Teams ausrüsten, würden Audi und Honda als einziger Hersteller mit nur einem Team übrig bleiben.

Da kommt allerdings wieder eine Klausel im Reglement ins Spiel: “Ein neuer PU-Hersteller ist nicht verpflichtet, die oben genannte Lieferverpflichtung zu erfüllen.”

Dadurch wäre Audi nicht gezwungen, die Kriterien zu erfüllen, sodass Honda einen Deal mit Alpine neben dem eigenen Engagement mit Aston Martin aushandeln müsste.

Es gibt auch eine Obergrenze

All das wäre aber nur der Fall, sollte Alpine keinen eigenen Deal zustande bringen. Allerdings scheint es derzeit die Möglichkeit zu geben, dass Mercedes die Franzosen 2026 ausstatten könnte, auch wenn der deutsche Hersteller schon an der Grenze des Reglements operiert.

Denn in den zukünftigen Regeln wurde auch ein Limit gesetzt, wie viele Teams ein Ausrüster beliefern kann. In Artikel 1.2.3. von Appendix 5 des Technischen Reglements für Motoren heißt es: “Sofern von der FIA nicht anders vereinbart, darf jeder PU-Hersteller einer homologierten PU nicht direkt oder indirekt PUs für mehr als (T+1) Teams liefern, wobei T wie in Artikel 1.2.2 definiert ist.”

Im Moment gibt es mit Renault sechs Hersteller sodass die T-Formel bei genau 2 herauskommen würde [(11-3)/(6-2)]. Da Mercedes sich selbst, McLaren und Williams beliefert, ist man also schon bei T+1.

Sollte sich aber Renault zurückziehen und es nur noch fünf Hersteller geben, dann springt T wieder auf 3, sodass Mercedes in der Theorie vier Teams beliefern könnte.

Alle Augen sind nun auf Alpine und Renault gerichtet, um zu sehen, wie sie sich entscheiden und was sie aus finanzieller und wettbewerblicher Sicht für den besten Weg halten.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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