Ein Mann legt seinen Kopf frustriert auf das Lenkrad eines Autos (Symbolbild). Getty Images, silverkblack
Die Beliebtheit von Elektroautos in Großbritannien nimmt ab. „The Telegraph“ berichtet über den ehemaligen Tesla-Fahrer Martin Bamfort. Wie er entscheiden sich offenbar immer mehr Besitzer von E-Autos auf der Insel dafür, ihre Fahrzeuge zu verkaufen und sich stattdessen einen Verbrenner anzuschaffen. Dies geht aus Zahlen der britischen Autohandelskette Motorpoint Group hervor. Insgesamt verzeichnet das Land einen Rückgang der Stromer-Nachfrage um zwei Prozent.
Aufladen wird teurer, freie Ladepunkte schwerer zu finden
Ein zentraler Faktor ist laut „Telegraph“ der Ausbau der Ladeinfrastruktur, der hinter der steigenden Anzahl von E-Autos zurückbleibt. Die Zahl von Fahrzeugen pro Ladepunkt hat sich laut der Zeitung seit 2019 fast verdreifacht. Auch die Kosten für das öffentliche Aufladen seien um fast 24 Euro pro voller Akkuladung angestiegen. Hinzu kommen finanzielle Nachteile: E-Autos sind im Schnitt teurer und verlieren schneller an Wert als Verbrenner.
Situation in Deutschland noch schlechter: Rückgang von 30 Prozent
Auch in Deutschland zeigt eine Studie ein ähnliches Verhalten beim Autokauf. Demnach will ein Viertel der E-Auto-Besitzer einen Verbrenner als nächstes Fahrzeug. Auch die deutschen Elektroauto-Pioniere stören die hohen Betriebskosten und die unzureichende Ladeinfrastruktur. Insbesondere auf langen Strecken würden die Stromer nicht zu den veränderten Reisegewohnheiten passen.
Aktuelle Zahlen des ADAC zeichnen ein düsteres Bild der Verkehrswende. Nachdem die Bundesregierung im vergangenen Herbst überraschend die Kaufprämie für Elektroautos gestrichen hatte, brachen die Neuzulassungen ein. Im Mai 2024 kommen 30,6 Prozent weniger E-Autos neu auf die Straßen als im Vorjahresmonat. Der Gesamtanteil von Stromern am Fahrzeugbestand lag zum 1. Januar 2024 bei 2,9 Prozent.