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Projekt KIRA bringt Level-4-Shuttles für ÖPNV auf die Straße

Autonomes Fahren Projekt KIRA bringt Level-4-Shuttles für ÖPNV auf die Straße

Im Rahmen des Projekts KIRA startet in Darmstadt und im Kreis Offenbach ein Shuttle, das auf der Automatisierungsstufe Level 4 im normalen Straßenverkehr unterwegs ist. Dabei liegt die Entscheidung über alle Fahrmanöver beim Fahrzeug. Im Testbetrieb ist immer ein Sicherheitsfahrer an Bord. Die entsprechende Level-4-Erprobungsgenehmigung hat das Kraftfahrt-Bundesamt erteilt.

projekt kira bringt level-4-shuttles für öpnv auf die straße

Im Rahmen des Projekts KIRA startet in Darmstadt und im Kreis Offenbach ein Shuttle, das auf der Automatisierungsstufe Level 4 im normalen Straßenverkehr unterwegs ist. (Bild: Deutsche Bahn AG / RMV / Arne Landwehr)

KIRA steht für „KI-basierter Regelbetrieb autonomer On-Demand-Verkehre“. Die Federführung haben dabei die Deutsche Bahn (DB) und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Weitere Unternehmen wie Mobileye sind beteiligt. In der nächsten Zeit nehmen insgesamt sechs autonome Shuttles in Teilen der Stadt Darmstadt und des Kreises Offenbach schrittweise ihren Betrieb auf. Sie fahren in den Betriebsgebieten der regionalen Projektpartner HEAG mobilo und Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (kvgOF). Fahrgäste können im KIRA-Shuttle vorerst noch nicht mitfahren. Interessierte Bürger können sich später als Testnutzende bewerben und die Shuttles dann über eine eigene App buchen.

Selbstfahrsystem von Mobileye

KIRA ist in Deutschland das erste Projekt, das autonome Fahrzeuge für den ÖPNV auf der Automatisierungsstufe Level 4 testet, heißt es. Die Fahrmanöver der Fahrzeuge werden von technischem Aufsichtspersonal überwacht. Die Technologie macht es möglich, mit normaler Geschwindigkeit am regulären Straßenverkehr sicher teilzunehmen. Auf den ersten Fahrten der autonomen KIRA-Shuttles wird vor allem das eingebaute Selbstfahrsystem von Mobileye geprüft. Dabei wird das Kartenmaterial des Betriebsgebietes kontrolliert und sichergestellt, dass alle Datenpunkte entlang der Straße korrekt sind.

On-Demand-Fahrdienst

Mit autonomen On-Demand-Fahrdiensten soll der ÖPNV flexibler und attraktiver werden. Je nach Bedarf bestellbare Shuttles können vor allem in ländlichen Gegenden für flächendeckende Mobilität sorgen. Mit Fahrpersonal sind On-Demand-Shuttles im RMV bereits in zehn Gebieten unterwegs. Autonom und damit ohne Personal an Bord können solche Angebote perspektivisch auch flächendeckend eingesetzt werden. Eine intelligente Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel soll im Sinne der Verkehrswende eine nahtlose Mobilität von Tür zu Tür ermöglichen, die so flexibel ist wie das eigene Auto.

Beteiligte Unternehmen

Betreiberin der autonomen Fahrzeuge ist die DB Regio Bus Mitte. Das DB-Unternehmen ioki stellt die Software für Buchung und Routenplanung; ioki integriert auch die Softwarekomponenten der verschiedenen Technologiepartner. Als weiterer Partner stellt Mobileye die Soft- und Hardware für das autonome Fahrsystem zur Verfügung. Die Test- und Implementierungsphase ist zunächst bis Ende 2024 angesetzt. Eine Verlängerung ist geplant. Das Forschungsvorhaben KIRA wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit insgesamt rund 2,2 Millionen Euro sowie vom Land Hessen finanziell unterstützt.  (se)

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