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Besoffen Autofahren: Dieser VW bringt sie trotzdem sicher nach Hause

besoffen autofahren: dieser vw bringt sie trotzdem sicher nach hause

Das Oktoberfest-Taxi „Edgar“ fährt vollständig autonom.

Viele Automobilhersteller tüfteln derzeit an autonomen Fahrzeugen, denen ein großes Potenzial für die Zukunft bescheinigt wird. München testet ein solches Modell bereits in der Praxis. „Edgar“ bringt vom 24. September bis zum 26. September Oktoberfest-Gäste vom Hauptbahnhof zur Theresienwiese und zurück. Entwickelt wurde das autonome Auto an der Technischen Universität München (TUM). Markus Lienkamp, Professor für Fahrzeugtechnik an der TUM, und sein Team arbeiten seit 2021 an „Edgar“. Das gesammelte Wissen aus der Forschung fließt nun in das neue Projekt „MCube Wiesn Shuttle“ ein, berichtet die Onlineausgabe der Süddeutschen Zeitung.

Wiesn-Taxi benötigt keinen Fahrer

„Edgar“ ist Teil des Münchner Forschungsprojekts MCube, das sich auf die Zukunft der urbanen Mobilität konzentriert. MCube besteht aus 14 Einzelprojekten, die darauf abzielen, neue Mobilitätsformen zu erforschen und zu erproben. Das Team hat das Fahrzeug im Prozess mit Sensoren ausgestattet und die entsprechende Software programmiert. Das autonome Shuttle agiert wie ein Sammeltaxi – ohne festen Fahrplan oder Haltestellen.

Der VW-Bus bietet Platz für sechs Personen und benötigt keinen Fahrer. Dennoch sitzt zur Sicherheit ein Mensch hinter dem Lenkrad, der im Notfall eingreifen könnte. In der Zukunft sind Kooperationen mit weiteren Universitäten und Automobilherstellern geplant. Die aktuellen Forschungsergebnisse, einschließlich des Quellcodes, sind öffentlich zugänglich.

Selbstfahrende Fahrzeuge gegen Personalmangel

Die Entwicklung autonomer Fahrzeuge könnte nicht nur für das Transportieren der angeheiterten Wiesn-Besucher eine Lösung sein. Auch die Nutzung im öffentlichen Nahverkehr bietet sich aufgrund des Personalmangels an. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter sieht im autonomen Fahren gar die Zukunft. Es fehle in München nicht an Bussen, sondern an Fahrern, so der OB. Autonome Shuttles könnten helfen, Lücken im Verkehrsnetz zu schließen, wenn nicht genügend Personal zur Verfügung stehe.

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume zeigt sich ebenfalls angetan von der Technologie und betont, dass autonomes Fahren auf dem Oktoberfest eine besondere Herausforderung sei. Das liege daran, dass die Umgebung besonders komplex sei. Wenn die Technologie es dort schaffe, könne sie sich weltweit bewähren. Das Projekt MCube wird noch weitere drei Jahre laufen. Die Testfahrten des Wiesn-Shuttles sind nur ein Zwischenstand auf dem Weg zur breiteren Einführung autonomer Fahrzeuge. Bis dahin bietet „Edgar“ einen spannenden Ausblick auf die Mobilität der Zukunft.

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