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Solide Reichweiten bezahlbar - Mit diesen E-Autos erfüllen sich Durchschnittsverdiener den Traum vom CO2-freie Fahren

solide reichweiten bezahlbar - mit diesen e-autos erfüllen sich durchschnittsverdiener den traum vom co2-freie fahren

Durchaus möglich: Auch Durchschnittsverdiener können sich Elektroautos leisten. Getty Images/Westend61

Auf absehbare Zeit bieten E-Autos Durchschnittsverdienern den einzigen bezahlbaren Weg zur nachhaltigen Mobilität, sagen Experten. FOCUS online hat nachgerechnet: Können sich Durchschnittsverdiener tatsächlich ein E-Auto leisten? Können sie. Sogar von VW.

Wie viel sollten Durchschnittsverdiener höchstens fürs E-Auto zahlen?

  • Vollzeitbeschäftigte verdienen in Deutschland laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich 4323 Euro brutto, was rund 2750 Euro netto entspricht.
  • Finanzberater empfehlen, höchstens 15 Prozent des Nettoverdienstes für ein Auto auszugeben. Bei einem Durchschnittsverdiener also rund 400 Euro monatlich.
  • Wer 10.000 Kilometer im Jahr fährt und sein E-Auto immer zuhause lädt, zahlt rund 50 Euro monatlich für Strom. Wer an öffentlichen Ladesäulen lädt, zahlt eher 100 Euro monatlich.
  • 50 Euro monatlich sollten Autofahrer mindestens für Reparaturen und Steuer zurücklegen. Die Versicherung kostet rund 25 Euro.

Fazit: Strom, Versicherung und Steuer verschlingen zusammen mindestens 125 Euro des 400-Euro-Budgets. Ein Durchschnittsverdiener sollte also keinesfalls mehr als 275 Euro monatlich für ein Auto selbst zahlen. Wer viel unterwegs lädt oder mehr Geld für die Inspektion zurücklegen will, eher weniger.

Kann sich ein Durchschnittsverdiener ein solides E-Auto leisten?

Durchaus. Wie bei Verbrennern lohnen sich für preisbewusste Käufer vor allem gebrauchte Wagen:

  • Einen ID.3 von VW mit Baujahr 2023 und unter 50.000 Kilometern bekommen Interessenten für 25.000 bis 30.000 Euro zum Kauf und ab 250 bis 300 Euro im Monat zum Leasing mit 10.000 Kilometern im Jahr – oft sogar in der Pro-Version mit rund 500 Kilometern Reichweite.
  • Ein ähnlich alter Opel Corsa-E mit ähnlicher Laufleistung kostet 18.000 bis 20.000 Euro oder rund 160 bis 180 Euro monatlich im Leasing. Die Reichweite beträgt etwa 350 Kilometer.
  • Andere vergleichbare Stromer kosten ähnlich viel. Der MG 4, der meistverkaufte China-Stromer Europas, beginnt wie der Opel bei um 20.000 Euro für das Baujahr 2023 und unter 50.000 Kilometer.

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Auch mit großer Batterie für Durchschnittsverdiener bezahlbar: der ID.3 von VW. VW ID3 / Bild: press-inform

Fazit: Durchschnittsverdiener können durchaus ein gebrauchtes E-Auto leasen. Die Kosten dafür liegen am oberen Ende dessen, was sie für ein Auto ausgeben sollten. Sie entsprechen aber in etwa dem, was ein VW Golf Benziner kostet: Etwas teureres Leasing, dafür niedrige Spritkosten.

Ob sich der Kauf lohnt, hängt vom Wiederverkaufswert ab. Wer einen 20.000-Euro-Stromer für 275 Euro im Monat finanziert, zahlt diesen zu derzeitigen Zinsen in knapp sieben Jahre ab. Welchen Restwert der Wagen dann besitzt, ist unmöglich abzuschätzen. Für wen das okay ist, der kann auch kaufen. Womöglich springt am Ende genügend Geld für einen Urlaub heraus. Vielleicht auch nicht.

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Günstiger als der ID.3, aber weniger Reichweite: Der Opel Corsa-e. press-inform

 

Was, wenn ich es ganz günstig will?

Definitiv für Durchschnittsverdiener bezahlbar sind kleine Stadtautos: Fiat 500e, Renault Zoe und Dacia Spring kosten als junge Gebrauchte im Leasing mit 10.000 Kilometern pro Jahr um 150 Euro. Neu sind es mindestens 30 Euro mehr. Das passt ins Budget.

Noch kein elektrisches Angebot gibt es für günstige Langstreckenautos als Alternative zu VW Passat und Co. Ein Tesla Model 3 vereint 600-Kilometer-Reichweite und schnelle Ladezeiten, kostet aber ab 35.000 bis 40.000 Euro für das Baujahr 2023. Zu viel für Durchschnittsverdiener. Erschwingliche Modelle sind mindestens drei Jahre alt und über 100.000 Kilometer gelaufen. Auch Gebrauchte beginnen im Leasing ab 350 Euro.

Für welche Durchschnittsverdiener lohnt sich kein E-Auto?

  1. Lädt nicht zuhause: Wer an öffentlichen Säulen lädt, zahlt deutlich mehr für seinen Strom. Bei 10.000 Kilometer Fahrleistung im Jahr betragen die Zusatzkosten rund 50 Euro pro Monat. Das senkt das verfügbare Budget für Leasing oder Kauf. Viele E-Autos werden dann zu teuer für Durchschnittsverdiener, weil der Preisvorteil beim Sprit gegenüber dem Benziner entfällt.
  2. Braucht großes Auto: Große Autos und Familienautos kosten als Neuwagen zu viel für Durchschnittsverdiener. Das gilt allerdings auch für die meisten Verbrenner. Der Unterschied besteht darin, dass Experten von ADAC und Co. für Familienautos zuverlässige Verbrenner nennen, die auch als fünf Jahre alte Gebrauchte mit rund 200.000 Kilometern noch jahrelang gut laufen. Bei E-Autos tun sie das nicht. Wer für 15.000 Euro einen verlässlichen Familienwagen sucht, kann wohl nur Diesel oder Benziner bezahlen.

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Für Durchschnittsverdiener noch zu teuer: Der Passat-Elektroableger ID.7 von VW. Ihn gibt es erst seit September 2023 im Handel. Zu wenig Zeit, um günstige Gebrauchte zu schaffen. Getty Images

 

Fazit: Durchschnittsverdiener können sich durchaus ein E-Auto leisten. Gerade der ID.3 und vergleichbare Fahrzeuge von Opel, Peugeot oder Fiat entsprechen durchaus den Größen der VW Golfs, mit denen Eltern ihre Kinder bis vor einigen Jahrzehnten problemlos zum Fußballtraining fuhren. Wer mehr will – großen Kombi, Transporter, Langstreckenauto -, tut sich als Durchschnittsverdiener bei E-Autos noch schwer.

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