Volvo trennt sich von Polestar

Volvo gibt die Aktienmehrheit an Polestar ab, bestätigten die Schweden in einer Pressemitteilung. Das darf als Befreiungsschlag verstanden werden.

volvo trennt sich von polestar

Eines der ersten Modelle von Polestar, der Volvo S60 Polestar aus dem Jahr 2013.

Polestar 2 Modellpflege 2023

Ein wenig überraschend kommt das schon: Am 1. Februar 2024 gab Polestar in einer kurzen Pressemitteilung bekannt, dass sich Volvo als Hauptanteilseigner von Polestar von der Beteiligung trennen werde. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Anteil von Volvo an Polestar 48,3 Prozent. Auch ein Käufer steht offenbar bereits fest, es ist die Zhejiang Geely Holding Group Co. Ltd, kurz Geely.

Das wiederum macht den plötzlichen Abverkauf zusätzlich pikant, denn Geely ist bekanntlich seit 2010 der Mutterkonzern von Volvo. Der Grund für den Rückzug von Volvo dürfte in den anhaltenden Verlusten von Polestar liegen, durch den Wechsel zu Geely soll die Finanzierung des E-Auto-Herstellers verbessert und Volvo damit eine Last abgenommen werden. Polestar machte im Jahr 2023 erneut hohe Verluste, was als Grund für die Trennung Volvos von der Elektroauto-Marke gilt. So soll Polestar frisches Kapital von rund 1,3 Milliarden Dollar benötigen, die ersten Gewinne werden für 2025 angekündigt.

Polestar hatte 2023 mehrfach die angepeilten Absatzzahlen nach unten korrigiert, letztlich konnte die Marke weltweit nur rund 54.600 Fahrzeuge ausliefern, 6.288 Neuzulassungen des Modells Polestar 2 fallen dabei auf Deutschland. Der Verkaufsstart weiterer Modelle wie dem SUV Polestar 3 verzögerte sich.

Seit Polestar im Jahr 2021 an die Börse ging, hat die Aktie des Unternehmens über 80 Prozent an Wert verloren, aus ehemals 9,76 Dollar pro Aktie wurden zum heutigen Zeitpunkt nur noch 1,83 US-Dollar. Umgekehrt wird die Trennungsnachricht an der Börse bejubelt: Unmittelbar nach Bekanntgabe schoss die Aktie von Volvo Cars um über 30 Prozent nach oben.