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Volvo dreht Polestar den Geldhahn zu, prüft Abgabe von Anteilen

volvo dreht polestar den geldhahn zu, prüft abgabe von anteilen

Bild: Volvo

Volvo Cars freut sich über ein Rekordergebnis im vergangenen Jahr. Der Umsatz verbesserte sich um 17 Prozent auf umgerechnet 35,5 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn stieg vor Beteiligungen auf 2,3 Milliarden Euro. Einschließlich der Beteiligung an dem Elektroautobauer Polestar ist der Gewinn allerdings gesunken. Der schwedische Autohersteller will sich nun von Polestar-Anteilen trennen.

„Während wir in die nächste Phase unserer Transformation eintreten, die umfangreiche Investitionen in die Entwicklung und Einführung neuer Technologien und zukunftsfähiger Produktionsanlagen beinhaltet, liegt unser Schwerpunkt auf der Entwicklung von Volvo Cars und der Konzentration unserer Ressourcen auf unsere eigene ehrgeizige Reise“, so das Unternehmen.

Man prüfe deshalb eine mögliche Anpassung der aktuellen Beteiligung an Polestar in Höhe von 48 Prozent, einschließlich der Verteilung von Aktien an die Aktionäre von Volvo Cars. Volvos chinesische Konzernmutter Geely würde damit ihren Einfluss auf Polestar ausbauen. Die Geely-Holding versicherte, den Elektroautobauer weiter voll zu unterstützen. Man begrüße, dass Volvo sich künftig auf seine eigene Entwicklungsarbeit konzentriere. Seinen Anteil an den Schweden will Geely nicht reduzieren.

„Geely wird Polestar auch in Zukunft in vollem Umfang operativ und finanziell unterstützen, sodass Volvo Cars Polestar keine weiteren Mittel mehr zur Verfügung stellen wird“, erklärte das Unternehmen. Die enge operative Zusammenarbeit von Volvo und Polestar in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktion, Kundendienst und Vertrieb werde zum Vorteil beider Unternehmen fortgesetzt.

Polestar schreibt noch rote Zahlen

Polestar fährt sein Angebot an Elektroautos und den dazugehörigen Vertrieb sowie Service hoch, das sorgt für hohe Verluste. Im November senkte das Unternehmen seine Auslieferungsprognose und stellte einen überarbeiteten Geschäftsplan vor, um im Jahr 2025 schwarze Zahlen zu schreiben und die Abhängigkeit von der externen Finanzierung durch die Haupteigentümer Volvo Cars und Geely zu verringern. Im November hatte Polestar auch angekündigt, die Kosten weiter zu senken, um die Gewinnspannen zu erhöhen. Im Januar wurde bekannt, dass das Unternehmen vorhat, weltweit 450 Arbeitsplätze zu streichen.

2023 konnte Polestar mit 54.600 Auslieferungen das Ergebnis des Jahres 2022 um sechs Prozent steigern. Eigentlich sollten um die 80.000 Fahrzeuge im vergangenen Jahr abgesetzt werden.

Die Marke liefert aktuell exklusiv die 2020 eingeführte Mittelklasselimousine Polestar 2 aus. Das als nächstes Modell angekündigte große SUV Polestar 3 verzögert sich wegen Softwareproblemen. Bereits seit Kurzem bestellbar ist mit dem Polestar 4 ein mittelgroßes SUV. Geplant sind darüber hinaus die große Limousine Polestar 5 und der Roadster Polestar 6.

Auch Volvo sieht seine Zukunft im Elektroauto: Ab 2030 sollen nur noch Vollstromer angeboten werden.

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