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Volkswagen: Softwaretochter Cariad erneut in der Krise – der neue Newsletter manage:mobility

Warum Volkswagens Softwaretochter Cariad in die nächste Krise fährt, wie sich die Autobranche nach fetten Jahren wieder mit irren Rabatten bekämpft und wieso Apple seine Autopläne beerdigt – das und mehr erfahren Sie in der neuen Ausgabe von manage:mobility.

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Volkswagen: Softwaretochter Cariad erneut in der Krise – der neue Newsletter manage:mobility

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir wollen unser Mobilitätsangebot für Sie stetig verbessern. Vorhang auf für: „manage:mobility live“. In unserem neuen digitalen Format sprechen wir mit Kennern der Szene. Vor allem sollen Sie zum Zug kommen. In einer virtuellen Gesprächsrunde können unsere Abonnentinnen und Abonnenten die Fragen stellen, die ihnen unter den Nägeln brennen.

Wir freuen uns sehr, dass wir für die Premiere am 7. März um 18 Uhr einen der profiliertesten Branchenanalysten gewinnen konnten: Daniel Röska von Bernstein zeigt mit seinen Reports Konzernbossen wie Volkswagen-Chef Oliver Blume und Mercedes-Benz-Lenker Ola Källenius die Schwächen und manchmal auch das Kurspotenzial auf.

Das manager magazin fasst den Tag für Sie zusammen: Die wichtigsten Wirtschaftsnachrichten im Überblick als Newsletter. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Daniel Röska ist gespannt auf Ihre Fragen, bissige Kommentare und einen munteren Gedankenaustausch. Wir von manage:mobility natürlich auch! Hier können Sie sich für die Premiere von „manage:mobility live“ anmelden.

Auch ansonsten ist in der Mobilitätsbranche wieder jede Menge los. Unsere Themen der Woche:

  • Warum Volkswagens Softwaretochter Cariad in die nächste Krise fährt

  • Wieso Apple seine Autopläne beerdigt

  • Wie sich die Autobranche nach fetten Jahren wieder mit irren Rabatten bekämpft

Topthema: Warum Volkswagens Softwaretochter Cariad in die nächste Krise fährt

Benjamin Franklin erklärte einst, im Leben sei einem nichts gewiss außer dem Tod und Steuern. Sind Amerikaner von etwas absolut überzeugt, erweitern sie Franklins „Death-and-Taxes“-Dogma. Eingedeutscht vollenden könnte man die Phrase mit „Softwareprobleme bei Volkswagen“. Auch die scheinen unvermeidlich. Wieder einmal steckt die Tochter Cariad in Schwierigkeiten. Zur Unzeit, wollen Konzernboss Oliver Blume (55) und Cariad-Chef Peter Bosch (50) das Unternehmen doch radikal sanieren. Das Ausmaß des jüngsten Schlamassels hat mein Kollege Michael Freitag recherchiert: Erneut verschieben sich die Anläufe wichtiger Modelle von VW, Audi und Porsche.

Köpfe: Tim Cook ++ Elon Musk ++ Michael Lohscheller

  • Eine deutlich jüngere englischsprachige Phrase wird immer beliebter: „Let him cook“, zu Deutsch: „Lass ihn mal machen.“ „Let me cook“, dachte sich lange Zeit Apple-Chef Tim (na klar) Cook (63), wenn es um seine Autoträume ging. Nicht weniger als das beste Auto der Welt sollte aus „Project Titan“ entspringen. Doch Cook fand nie das richtige Rezept, auch nicht in Kooperationsplänen mit Volkswagen. Michael Freitag und Jonas Rest haben analysiert, woran Apples Autopläne gescheitert sind.

  • Während Cook cancelt, haut Elon Musk (52) mal wieder einen raus: Eigentlich sollte die Zweitauflage des Tesla Roadster bereits 2020 marktreif sein. Jetzt wird eben (wenn man Musk glauben darf) 2025 daraus. Vorstellen will er das Auto, das mit kleinen Raketentriebwerken von Musks Raumfahrtfirma SpaceX versehen sein soll, noch in diesem Jahr. Der Tesla-Chef erwartet „die umwerfendste Produktdemo aller Zeiten“. Was auch sonst.

  • Ob Michael Lohscheller (55) während seiner letzten Station beim schlingernden Truckhersteller Nikola in den USA auf Tim Cook oder Elon Musk getroffen ist, wissen wir nicht. Bekannt ist dagegen Lohschellers künftiger Arbeitgeber. Der ehemalige Opel-Chef wird im Juni neuer Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller.

Unternehmen: Seat ++ Renault ++ BYD ++ Polestar

  • Ein Jahresabo beim Sportstreaminganbieter DAZN kostet regulär 34,99 Euro im Monat. Wer mit Fußball und Co. nichts anfangen kann: Für ähnlich viel Geld gibt es aktuell auch ein Auto. Kein Witz: Einen Seat Ibiza konnte man dieser Tage online für 39 Euro Leasingrate im Monat finden. Nach zuletzt fetten Jahren hatte sich die Autobranche eigentlich geschworen, nicht wieder in irre Rabattschlachten zurückzufallen. Unsere Recherche zeigt: Alles Schall und Rauch – und gefährlich für die Beteiligten.

  • Das Gros der Autobranche sagte zum Genfer Automobilsalon in dieser Woche: non, merci. Renault-Chef Luca de Meo (56) genoss die wenig geteilte Aufmerksamkeit. Nicht nur chinesische Hersteller könnten günstige E-Autos bauen, erklärte der Italiener mit Blick auf den neu vorgestellten R5. Der kostet mindestens 25.000 Euro. Noch günstigere Stromer wird de Meo auf eigene Faust nicht hinbekommen. Er sucht deshalb Partner für ein 20.000-Euro-Elektroauto.

  • Apropos chinesische Hersteller. Die sind nicht nur zahlreich in Genf vertreten, sondern wollen auch generell ihren Export nach Europa beschleunigen. In Bremerhaven legte am Montag der erste eigene RoRo-Frachter („Roll on Roll off“) von BYD mit 3000 E-Autos an Bord an. Die Regierung von BYDs Heimatstadt Shenzhen will derweil den Autoexport mit 24 Maßnahmen ankurbeln. Vielleicht wird so aus der bislang eher flachen Welle der viel beschworene Auto-Tsunami.

  • Eine andere chinesische Marke hatte zuletzt gewackelt: Polestar muss sparen, kassiert immer wieder Ziele ein und verpatzt Modellanläufe. Jüngst war auch noch die Schwestermarke Volvo auf Distanz gegangen. Etwas Luft verschaffen Polestar nun mehrere Großbanken, unter anderem BNP Paribas, Standard Chartered und HSBC mit einer 950-Millionen-Dollar-Spritze.

Mehr Mobilität: Gefährliche Lastenräder, E-Mopeds zum Spottpreis und ausgebremste E-Sharer

  • Vor gut zwei Wochen stoppte Accell wegen Rahmenbrüchen den Verkauf von Lastenrädern der Tochter Babboe. In den Niederlanden folgt jetzt ein Rückruf. Ob es auch in anderen Ländern dazu kommt, ist noch unklar. Die deutsche Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin kann zwar keine Rückrufe anordnen, stuft Babboe-Bikes inzwischen aber als „gefährliche Produkte“ ein.

  • Der französische Elektromopedverleiher Cityscoot sammelte in den letzten Jahren eine hohe zweistellige Millionensumme ein und ging trotzdem pleite. Jetzt wird das Kapitel geschlossen. Der spanische Konkurrent Cooltra kauft für gerade einmal 400.000 Euro den Kundenstamm und die Marke auf. Cityscoot-Gründer Bertrand Fleurose nahm mit einem melodramatischen „Post mortem“-Posting Abschied.

  • In Deutschland gibt es immer mehr Carsharingautos. 2023 ist die Flotte um 27,1 Prozent auf 43.110 Fahrzeuge angewachsen. Auch beim Sharing gibt es allerdings eine Elektrodelle. Anbieter setzen lieber auf Benziner und Diesel. Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des Bundesverbands Carsharing, sucht die Verantwortung dafür an anderer Stelle. Carsharingautos könnten nur öffentlich laden, die Politik müsse dafür entsprechende Voraussetzungen schaffen.

Zahl der Woche: 1,27

Sixt hat gerade erst seinen Ladedienst Sixt Charge freigeschaltet, da gibt es schon den ersten kleinen Shitstorm. Bei X (ehemals Twitter) echauffieren sich Nutzer über hohe Kosten, etwa 1,27 Euro pro Kilowattstunde an einer Schnellladesäule in Handewitt. Ein kleines Rechenspiel: Verbraucht ein E-Auto 20 Kilowattstunden auf 100 Kilometern, kostet das in jenem Fall 25,40 Euro. Verbraucht ein Verbrenner 8 Liter auf 100 Kilometern, entspräche das einem Spritpreis von etwa 3,18 Euro. In seinen vorformulierten Antworten auf Kundenfragen weist Sixt die Schuld für den Wucher von sich: „Jedes über SIXT charge angebundene Ladenetzwerk hat eigene Tarifregeln, als Vermittler haben wir hierauf keinen Einfluss.“ Vielleicht sollten sich Ladesäulenbetreiber und Stromvermittler schleunigst zusammensetzen, um Schnellladen bezahlbar anzubieten.

Deep Drive: Super Super Bowl für VW

Neulich hatten wir an dieser Stelle über die irren Summen geschrieben, die Werbetreibende für Spots rund um das Footballspektakel Super Bowl ausgeben. Können sich 7 Millionen Euro für 30 Sekunden lohnen? Schwer vorstellbar. Daten des US-Branchenriesen Cox Automotive deuten zumindest darauf hin, dass die Automarken, die das wilde Spiel vor gut zwei Wochen mitspielten, mit ihren Spots einen gewissen Effekt erzielt haben. Allen voran Volkswagen mit „An American Love Story“: Auf Plattformen wie Autotrader hätten während des Spiels 117 Prozent mehr Nutzer nach VW gesucht als davor. Ein prominenter ehemaliger Trainer des FC Bayern München würde wohl sagen: Für Volkswagen war es ein „Super, super Super Bowl“.

Geisterfahrer der Woche

Bei den Olympischen Spielen im Juli soll Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) in einem Flugtaxi von Volocopter ins Stadion einschweben. Daran gibt es (mal wieder) große Zweifel. Medienberichten zufolge wackelt der Plan bedenklich. Volocopter hat offenbar Probleme mit der Zertifizierung. Volocopter-Chef Dirk Hoke (54) hatte Olympia vor gut einem Jahr im Gespräch mit manager magazin als „unseren Polarstern“ bezeichnet. Nun muss er gehörig aufpassen, nicht als Supernova zu verglühen.

Kommen Sie gut durch die Woche.

Herzlichst, Ihr Christoph Seyerlein

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