18.06.2024 17:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Forscher trugen nun aus mehreren amerikanischen Datenbanken Angaben zu Unfällen mit autonomen Fahrzeugen zusammen und verglichen sie mit mehr als 35.000 Unfällen von Fahrzeugen mit menschlichen Fahrern. © Foto: Mit KI generiert
von dpa
Mohamed Abdel-Aty und Shengxuan Ding von der University of Central Florida in Orlando hatten die Umstände von mehr als 37.000 Unfällen ausgewertet. An 2.100 davon waren hoch- oder teilautomatisierte Fahrzeuge beteiligt – bei teilautomatisierten Autos muss stets jemand hinter dem Lenkrad sitzen und die Assistenzsysteme kontrollieren.
Die Forscher trugen nun aus mehreren amerikanischen Datenbanken Angaben zu Unfällen mit autonomen Fahrzeugen zusammen und verglichen sie mit mehr als 35.000 Unfällen von Fahrzeugen mit menschlichen Fahrern. An gut 15 Prozent der Unfälle mit menschlichen Fahrern waren demnach Fußgänger beteiligt, während es bei den autonomen Fahrzeugen nur drei Prozent waren. Bei fast 20 Prozent der Unfälle von Menschen war vorher Unaufmerksamkeit oder schlechtes Fahrverhalten erkennbar.
Meistens war ein Mensch verantwortlich
In einer speziellen Analyse berücksichtigten die Forscher auch die Verkehrsbelastung, das Wetter, die Fahrbahn, den Ort des Geschehens und andere Merkmale der Unfälle. Daraus erstellten sie Prognosen für die Wahrscheinlichkeit von Unfällen in bestimmten Situationen. Demnach liegt die Unfallwahrscheinlichkeit bei Regen für ein hochautomatisiertes Fahrzeug nur bei rund einem Drittel derjenigen eines vom Menschen gesteuerten Gefährts. Die Wissenschaftler erklären dies unter anderem damit, dass Radarsensoren autonomen Fahrzeugen einen Weitblick von bis zu 150 Metern ermöglichen, während der Mensch unter Umständen mit einem Zehntel der Sichtweite auskommen muss.
Höheres Unfallrisiko: Schwierige Sichtverhältnisse
Ein merklich höheres Unfallrisiko besteht bei autonomen Fahrzeugen allerdings bei schwierigen Sichtverhältnissen in der Dämmerung und beim Abbiegen. In der Dämmerung ist die Unfallwahrscheinlichkeit mehr als fünfmal so hoch, beim Abbiegen immer noch doppelt so hoch wie bei einem Fahrzeug, das von einem Menschen gesteuert wird.
Insgesamt bewerten die Forscher das Unfallrisiko durch autonome Fahrzeuge positiv: “Basierend auf den Ergebnissen der Modellschätzung lässt sich der Schluss ziehen, dass hochautomatisierte Fahrsysteme aufgrund ihrer Objekterkennung und -vermeidung, präzisen Steuerung und besseren Entscheidungsfindung in den meisten Szenarien sicherer sind als von Menschen gesteuerte Fahrzeuge.”