MINI

MINI Countryman

Tatsächlicher Verbrauch: Mini Countryman Mildhybrid im Test

Wie viel Sprit braucht der 170-PS-Benziner im realen Verkehr?

tatsächlicher verbrauch: mini countryman mildhybrid im test

Ich muss es zugeben: Auch nach mehr als fünfhundert Tests gibt es noch einige Autos, die es schaffen, mich zu verblüffen und die meinen Geschmack in hohem Maße treffen. Zu den Neuzugängen in dieser Liste meiner Lieblinge gehört auch der neue Mini Countryman.

Er fasziniert mich trotz seiner nicht gerade brillanten Leistungen in unserem Verbrauchstest. Mit dem neuen Mini Countryman C mit 170 PS starkem 1,5-Liter-Turbo-Dreizylinder inklusive Mildhybrid-Unterstützung benötigte ich auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke von Rom nach Forlì 5,35 Liter/100 km. Mit dem derzeitigen deutschen Benzinpreis von durchschnittlich 1,83 Euro/Liter ergibt das Spritkosten von 9,79 Euro/100 km.

Beim Verbrauch nicht erstklassig

Mit diesem Durchschnittswert von 5,35 Liter/100 km liegt der neue Mini Countryman im Ranking unserer Testergebnisse in der Kategorie Benziner nicht sehr gut. Er landet gleichauf mit dem Mazda 3 mit 150-PS-Mildhybrid (ebenfalls 5,35 Liter) und vor dem Suzuki Vitara 1.0 Boosterjet Allgrip (5,50 Liter), dem Nissan Qashqai Mildhybrid (5,55 Liter) und dem Fiat 500X 1.3 Turbo (6,00 Liter).

Mini Countryman: Die neue Generation in klassischer Dreiviertelansicht

Weniger als der Mini Countryman verbrauchten der Renault Austral Mildhybrid 160 (5,25 Liter), der Hyundai Kona Mildhybrid (5,20 Liter), der Mazda CX-30 mit 150 PS (4,75 Liter) und der Fiat 500X Hybrid mit 130 PS (4,50 Liter).

Gut gemacht, originell und sehr geräumig

Das Auto, das ich getestet habe, war ein italienischer Mini Countryman C Favoured – eine Version mit ziemlich reichhaltiger Ausstattung und guter Verarbeitung. Sie bietet neben dem Mild-Hybrid-Antrieb in Kombination mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe auch serienmäßig Sportsitze und Sportlenkrad, Kunstlederpolsterung, ein schwarzes Dach und schwarze Spiegel sowie LED-Scheinwerfer.

Mini Countryman: Das Cockpit

In Deutschland ist der Countryman C im “Favoured Trim” ab 46.260 Euro zu haben. Mit dem “L”-Paket werden daraus 50.060 Euro. In Italien gibt es die Favoured-Version ab 40.690 Euro; mit “L”-Paket und 19-Zoll-Leichtmetallfelgen steigt der italienische Listenpreis auf 45.000 Euro. Dafür bekommt man ein sehr geräumiges und komfortables Auto, das sowohl innen als auch außen perfekt aussieht. Das Design macht den Wagen einzigartig im Segment der Kompakt-SUVs.

Die Leistung ist ausreichend für jedes Überholmanöver, ohne dass der Countryman besonders sportlich wirkt. Das große kreisrunde OLED-Display am Armaturenbrett mit einem Durchmesser von 24 cm gefällt, wenn man erst einmal verstanden hat, wie es funktioniert. Schade nur, dass der für Smartphone-Apps vorgesehene Teil des Bildschirms etwas zu klein ist.

Mindestens 600 km mit einer Tankfüllung

Wie bereits erwähnt, war der Verbrauch des neuen Mildhybrid-SUVs von Mini nicht besonders niedrig. Das gilt auch für die wichtigsten Verkehrssituationen. Nur bei einer besonders aufmerksamen, sparsamen Fahrweise lassen sich interessante Verbrauchswerte erzielen.

Der 45-Liter-Benzintank ermöglichte mir in allen Situationen eine theoretische Reichweite von mindestens 600 km, mit Spitzenwerten von bis zu 1.000 km auf idealen Strecken und bei konstanter Geschwindigkeit.

Verbrauch in verschiedenen Fahrsituationen

  • Stadt-Umland-Mix: 6,8 Liter/100 km, 661 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 7,4 Liter/100 km, 607 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 4,1 Liter/100 km, 1.093 km Reichweite (errechnet)

Mini Countryman: Das Heck

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm Normverbrauch
(WLTP)
CO2-Emissionen
(WLTP)
Mini Countryman C Benzin 170 PS Euro 6E 5,9-6,2 Liter/100 km 133-140 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Mini Countryman C Favoured TrimGrundpreis: 46.260 Euro (in Italien 40.690 Euro)Testdatum: 11. März 2024Wetter (Abfahrt/Ankunft): Regen, 12 Grad / veränderlich, 11 GradWährend der Tests insgesamt gefahren: 807 kmDurchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 74 km/h
Reifen: Michelin Pilot Alpin 5 – 245/45 R19 M+S

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 5,5 Liter/100 kmAn der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 5,2 Liter/100 kmMittel aus diesen Werten: 5,35 Liter/100 kmKraftstoffpreis: 1,83 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 9,79 Euro/100 km

Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 47 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland Anfang 2023 laut Verivox). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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