Strittige AMG-Kollision: Für Bathurst-Sieg “würdest du deine Mutter verkaufen!”
Dieser und seine GruppeM-Teamkollegen Marciello und Mikael Grenier schienen das Rennen im Griff zu haben, doch ein Sensorwechsel an der #999 sowie der Verzicht auf einen frischen Reifensatz am SunEnergy1-Mercedes #75 (Gounon/Stolz/Habul) sorgten dafür, dass die #75 in der letzten Stopprunde plötzlich in Führung lag.
Es bahnte sich ein “Grandstand-Finish” an, bis Engel Gounon in “The Chase” seinen Markenkollegen umdrehte. “Ich denke, das war unser Rennen. Wir hatten alles unter Kontrolle, bis wir beim letzten Boxenstopp aufgefordert wurden, einen Datenlogger anzubringen. Dadurch sind wir zurückgefallen”, sagte Engel nach dem Rennen.
Raffaele Marciello braucht Zeit zum Verarbeiten
Sie brachte den GruppeM-Mercedes #999 auf die dritte Position hinter dem SunEnergy1-Mercedes #75 und dem EMA-Porsche #912 (Campbell/Jaminet/Preining). Engel startete noch einmal eine grandiose Aufholjagd und kam bis auf 1,4 Sekunden an den Sieger heran. Doch am Ende blieb es beim dritten Platz im engsten Top-3-Feld der Bathurst-Geschichte.
Während die Strafe für Engel in Ordnung geht, tut sich Teamkollege Marciello schwerer. Er schreibt auf seinem Twitter-Profil, dass er empört sei und einige Zeit brauche, um diesen Tag zu verarbeiten. Marciello steht zu seinem Team und seinen Teamkollegen. Es gibt aber auch Stimmen, die Gounons Rolle bei der Kollision kritisch sehen.
Jules Gounon: Es liegt auch an mir
Auch Gounon selbst gibt sich eine Teilschuld am Unfall der beiden Mercedes-AMG: “Die Chance, Bathurst zu gewinnen, ist sehr gering, also hat Maro es versucht und ich habe mich verteidigt. Es lag nicht nur an ihm, sondern auch an mir, dass ich versucht habe, die Kurve zu kriegen. Ich denke, es war ein Rennunfall.”
Dass es ausgerechnet mit Engel passierte, sei “eine unangenehme Situation, denn er ist ein Freund. Ich wäre lieber mit jemand anderem kollidiert, aber am Ende des Tages ist das Rennsport. Es ist wirklich hart für mich, mit ihm in dieser Situation zu sein. Um Bathurst zu gewinnen, würdest du deine Mutter verkaufen, und das ist mir heute so ein wenig passiert!”
Passiert für ihn ist auch, dass sich Gounon nun endgültig in die Annalen des Bathurst 12 Hour eingetragen hat. Zum dritten Mal in Folge gewann der Franzose mit andorranischer Lizenz den australischen Langstreckenklassiker. Das hat noch keiner geschafft!
Mit Bildmaterial von Edge Photographics.