19.04.2024 12:15 Uhr | Lesezeit: 3 min
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von dpa
Nach der Ankündigung eines Stellenabbaus bei Tesla erwartet der Autoexperte Frank Schwope Personal-Einschnitte auch bei anderen Autobauern. “Stellenstreichungen, die Automobilzulieferer schon vor Monaten beschlossen haben, nimmt jetzt auch Tesla vor. Weitere Autohersteller dürften folgen”, sagte Schwope der Deutschen Presse-Agentur. 2024 sieht er zudem als “Durchhänger”-Jahr für die Elektromobilität. Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sagte: “Tesla sitzt auf Fabriken, die nicht flexibel und zu groß sind. Das Wachstumsmodell bricht jetzt ab, dadurch, dass der Markt in die Knie geht.”
Schwope erwartet keine jahrelange Krise für E-Autos
“Für einen amerikanischen Konzern ist ein Stellenabbau von zehn Prozent in Krisenzeiten nichts Überraschendes, Hire-and-Fire passiert dort wesentlich schneller”, sagte Schwope mit Blick auf Tesla. Der Fachmann ist Lehrbeauftragter für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule des Mittelstands Hannover.
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Die Elektroautohersteller brauchen aus seiner Sicht Planungssicherheit und kein “Hü und Hott” in der Politik. “Abrupte Änderungen von Förderbedingungen sind in der Hinsicht eine Katastrophe.” Dadurch würden Kunden verunsichert. Notwendig seien Prämien für Elektroautos für die Hersteller allerdings überhaupt nicht, betonte Schwope. Denn die Autobauer hätten in den vergangenen Jahren sehr gut verdient.
Die größten Autokonzerne der Welt haben einer Analyse zufolge im vergangenen Jahr bei Umsatz und Gewinn Rekorde aufgestellt. Den stärksten Rückgang 2023 verzeichnete bei der durchschnittlichen Ebit-Marge, die den operativen Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz setzt, Tesla.
Dudenhöffer sieht Verantwortung für Flaute auch beim Bund
Autoexperte Dudenhöffer sieht den Grund für die Absatzflaute von E-Autos in der Politik in Berlin und Brüssel. “Die Politik hat die Auslastung kaputt gemacht, indem sie die Elektromobilität infrage stellt.” Dudenhöffer verwies auch auf das abrupte Ende der Förderung durch die Umweltprämie für Privatleute.
Tesla müsse nun schauen, wie es angesichts großer Überkapazitäten Anpassungen vornehmen könne. “Personalkosten sind eher das kleinere Übel”, meinte Dudenhöffer. Tesla brauche viel Geld für die Maschinen in seinen hoch automatisierten Fabriken. Dabei könne der E-Autobauer eben nicht wie andere deutsche Hersteller zwischen Verbrennerauto und E-Fahrzeug “switchen”. Dudenhöffer rechnet damit, dass Tesla in Grünheide nicht an seinen Ausbauplänen festhält: “In den nächsten fünf Jahren passiert da nichts.”