Neben einem Ladenetz brauchen Elektro-Lkw auch ein eigenes Ökosystem und Datenstandards. Das betont jedenfalls Sven Lierzer, Senior Manager Automotive & Commercial Vehicles bei Capgemini Invent, bei unserer Online-Konferenz.
Ohne solche Systemlösungen werde sich der Elektro-Truck schwertun – aber man könne dabei eine Menge aus dem Pkw-Bereich lernen. Als Beispiel nennt Lierzer Apps von Drittanbietern, um beispielsweise Ladesäulen zu finden und Logistik-Routen anhand dieser zu planen. Für Pkw seien diese vorhanden, für Nutzfahrzeuge fehlen oft die branchenspezifischen Daten.
Die Frage sei, wie Telematik-Daten sowie Daten aus der Produktion, Umwelt, der einzelnen Kunden und den Lieferketten zusammengeführt und bereitgestellt werden können. Er plädiert für die europäische Plattform Catena-X. Aus diesen Daten würden sich dann auch weitere Geschäftsmodelle ergeben, wie beispielsweise Logistic-as-a-Service. Es könnte auch für den Ausbau der Ladeinfrastruktur genutzt werden, weil es zeigt, wo genau noch Bedarf besteht, so Lierzer. Ein Fahrzeug könnte dann drei bis vier Euro pro Monat allein aus seinen Daten als Umsatz generieren. Momentan sind es um die 35 Cent.