Sicherheitsmängel bei ÖAMTC-Kindersitztest: Modell löste sich bei Crash
Konkret handelt es sich um das Produkt Peg Perego Viaggio Twist mit Isofix-Basis des Herstellers. Eine Isofix-Station ermöglicht in dafür geeigneten Kfz-Modellen das Anbringen von Kindersitzen für Babys und Kleinkinder.
Simulierter Crash
ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl fasste am Donnerstag die Testergebnisse zusammen: „Beim Frontalcrash-Versuch mit dem gegen die Fahrtrichtung montierten Sitz brach der Stützfuß am Gelenk von der Isofix-Basis ab. Danach löste sich die Sitzschale von der Basis und schleuderte mitsamt dem 15-Kilogramm-Dummy nach vorne, was bei einem realen Unfall zu schweren Verletzungen führen könnte.“
Strenger als für Zulassung
Die beim Test durchgeführten Frontalaufprallversuche seien von der Unfallschwere an die Euro NCAP-Crashtests angelehnt. Die Gesellschaft europäischer Verkehrsministerien, Automobilclubs und Versicherungsverbände mit Sitz in Brüssel führt Crashtests mit neuen Automobiltypen durch und bewertet ihre Sicherheit. „Auf die Produkte wirken dabei deutlich höhere Kräfte als bei den gesetzlich vorgeschriebenen Zulassungsversuchen für Kindersitze“, erläuterte der ÖAMTC. „Die Untersuchungen der vergangenen Jahre haben jedoch gezeigt, dass viele Produkte auch bei den höheren Anforderungen des Verbraucherschutztests einen guten Schutz bieten.“
Vom Kauf des so schlecht bewerteten Kindersitzes rät der Club daher ausdrücklich ab, „obwohl er über eine Zulassung verfügt“. Ein Anspruch auf Rückgabe bzw. Umtausch bereits gekaufter Produkte besteht nicht – diesen hätten die Kunden nur, falls gesetzliche Anforderungen nicht erfüllt würden. Konsumentinnen und Konsumenten, die den Peg Perego Viaggio Twist + Base Twist (oder auch nur die Base Twist) bereits gekauft haben, sollen sich an die Verkaufsstelle oder den Servicekontakt des Herstellers wenden. (APA)