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Selbstfahrender Tesla verursachte in den USA tödlichen Unfall

selbstfahrender tesla verursachte in den usa tödlichen unfall

Ein tödlicher Verkehrsunfall, bei dem ein Tesla im Full-Self-Driving-Modus involviert war, sorgt in den USA wieder für Diskussionen.

Der Full-Self-Driving(FSD)-Modus von Tesla steht in den USA erneut in der Kritik. Grund dafür ist diesmal ein tragischer Verkehrsunfall, der sich bereits im April dieses Jahres im US-Bundesstaat Washington ereignet hat. Die Kollision eines Tesla Model S mit einem Motorrad endete dabei für den Motorradfahrer tödlich. Die Ermittlungen der Polizei haben nun ergeben, dass der Tesla zum Zeitpunkt des Unfalls im FSD-Modus betrieben wurde.

Der Fahrer des Tesla, ein 56-jähriger Mann, räumte noch am Unfallort ein, während der Fahrt auf sein Handy geschaut zu haben, was ihn von der Verkehrssituation ablenkte. Die Staatsanwaltschaft steht nun vor der Entscheidung, ob strafrechtliche Anklage gegen den Fahrer erhoben wird. In einem Gespräch mit “The Register” erklärte Chris Loftis, der Kommunikationsdirektor der Washington State Patrol, dass die Verantwortung für den sicheren Betrieb des Fahrzeugs trotz der fortschrittlichen Technologie letztlich beim Fahrer verbleibt.

Eigentlich verboten

Der Fall hat landesweit Diskussionen über die Sicherheit und die ethischen Implikationen von autonomen Fahrtechnologien ausgelöst, besonders in Bundesstaaten wie Washington, wo solche Systeme bereits reguliert sind. In Washington ist der Betrieb von selbstfahrenden Fahrzeugen ohne spezielle Genehmigungen sogar illegal. Unternehmen wie Waymo oder Zoox haben aber solche Genehmigungen erhalten, um ihre autonomen Fahrzeuge zu testen, der normale Gebrauch durch Privatpersonen bleibt verboten.

Zum konkreten Fall hat sich Tesla noch nicht geäußert, weist in seinen Anleitungen aber ausdrücklich darauf hin, dass das FSD-System lediglich eine Assistenzfunktion darstellt und der Fahrer jederzeit die Kontrolle über das Fahrzeug behalten muss. Auch in der Bedienungsanleitung des Tesla Model S wird ausdrücklich darauf hingewiesen. Diese Hinweise sollten unterstreichen, dass die Technologie nicht als Ersatz für menschliche Aufsicht gedacht ist – das Problem ist allerdings, dass sie anders wahrgenommen wird, weil die Kommunikation dazu irreführend ist.

Irreführende Bezeichnung

Elon Musk, CEO von Tesla, hat wiederholt und öffentlichkeitswirksam die Fortschritte des Unternehmens im Bereich der autonomen Fahrtechnologie hervorgehoben und sieht darin einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil. Er betont, dass die Autonomie der Fahrzeuge ein zentrales Merkmal von Tesla sei, das viele Menschen noch nicht vollständig verstanden hätten. Das U.S. National Transportation Safety Board (NTSB) warnt allerdings davor, dass derzeit in den USA kein Fahrzeug auf dem Markt ist, das tatsächlich autonom fahren kann. Die Begrifflichkeiten für den Modus, die Tesla verwendet, könnten daher irreführend sein.

Dieser Fall und ähnliche Vorfälle haben jedenfalls dazu geführt, dass Tesla mit rechtlichen Herausforderungen konfrontiert ist. Darunter befindet sich auch eine Klage, in der Kunden behaupten, durch die Begriffe “Autopilot” und “Full Self-Driving” getäuscht worden zu sein. Diese Klage, die noch nicht abgeschlossen ist, verdeutlicht nicht nur wachsende Bedenken. Sie legt auch nahe, dass allein ein Umdenken in der Kommunikation und der Vermarktung solcher Technologien tragische Unfälle wie diesen möglicherweise hätten verhindern können. (bbr, 1.8.2024)

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