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Sachsen Classic in Löbau - aber das ist doch gar kein Oldtimer!

Die Rallye mit alten Autos kam auch durch Löbau. Ein SZ-Leser entdeckte unter den Teilnehmern einen Neuwagen. Wie kann das sein?

sachsen classic in löbau - aber das ist doch gar kein oldtimer!

Dieses Auto nahm an der Sachsen Classic teil, die jetzt auch durch Löbau fuhr – obwohl es kein Oldtimer ist. © privat

In der Oberlausitz gibt es zahlreiche Oldtimerfans, Oldtimertreffen wie das in Strahwalde oder auch der Classic Tag im Löbauer Messegelände, der wieder am 3. September bevorsteht, sind beliebte Anziehungspunkte. Und so verfolgten auch viele Einheimische, was sich an automobilen Schmuckstücken am vergangenen Sonnabend, am 19. August, an der Blumenhalle versammelt hatte. Die Rallys Sachsen Classic machte hier für eine Stunde Pause, zuvor hatte die Oldtimer-Tour schon bei der Herrnhuter Sterne Manufaktur Station gemacht.

    Die Sachsen Classic ist eine Rallye für Oldtimer, die Fahrzeuge dürfen nicht jünger als aus dem Baujahr 2002 sein, so sehen es die Teilnahmebedingungen vor. Unter diesen Voraussetzungen machte ein Löbauer eine Beobachtung, die ihn stutzig werden ließ: Unter den Teilnehmern hatte er mit der Startnummer 35 einen nagelneuen Citroen entdeckt, erzählt er. Ein Blick in die Starterliste, die im Internet zu finden ist, verrät: mit der Startnummer 35 war keinesfalls ein Citroen gemeldet, sondern ein Lancia Aurelia B20GT aus dem Baujahr 1957 – also zweifellos ein Oldtimer.

    Dirk Johae, Organisationsleiter der Sachsen Classic, erklärt, was da los war: “Es kann natürlich immer mal vorkommen, dass Fahrzeuge kurzfristig ausfallen.” Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn so ein altes Auto kaputt geht, ein technisches Problem auftritt. Damit die angemeldeten Teilnehmer dann nicht ihre komplette Startgebühr einbüßen, dürfen sie mit einem anderen Auto mitfahren. Immerhin kostet die Teilnahme um die 2.000 Euro. “Bei einem Ausfall gibt es keine Rückerstattung”, bestätigt Dirk Johae die Regelungen.

    Das Ersatzauto darf dann auch ein neueres sein, wenn auf die Schnelle kein anderer Oldtimer aufzutreiben ist. Allerdings dürfen sie nicht die Wertungsläufe auf der Rallye absolvieren und gehen auch nicht in die Wertung ein. “Aber sie können die Tour wenigstens mitfahren, an den Pausen und dem Programm teilnehmen.” Immerhin ist die Ausfahrt durch Sachsen und das angrenzende Tschechien auch landschaftlich reizvoll, es gibt für die Teilnehmer an den Stationen einiges zu sehen und zu erleben.

      Damit es unterwegs keine bösen Überraschungen gibt oder gar andere gefährdet werden, müssen alle Autos vor dem Start durch eine technische Prüfung. “Da arbeiten wir mit dem Tüv Süd zusammen. Das sind also externe Prüfer, die das kontrollieren.” Bei der technischen Abnahme werden die sicherheitsrelevanten Lampen, Beleuchtung, Hupe, Reifenprofil und anderes unter die Lupe genommen. Es wird auch kontrolliert, ob das Fahrzeug versichert ist – und natürlich, ob es Tüv und AU hat. “Es gelten alle Anforderungen, die für jedes andere Auto auch gelten”, so Dirk Johae. Schließlich sind die Fahrer auf der Tour ganz normal im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs. Ist etwas nicht in Ordnung, müssen die Teilnehmer das vor dem Start beheben. “Darauf achten wir auch und nehmen die Verantwortung sehr ernst.”

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