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Subaru Crosstrek und Impreza: Die kommen überall hin

Der japanische Allradspezialist wird oft übersehen. Die neuen kompakten SUV- und Fließheck-Modelle haben viele gute Argumente, aus der Nische zu kommen.

subaru crosstrek und impreza: die kommen überall hin

Der neue Crosstrek: gestrafftes Design und gut gerüstet für rustikales Gelände.

Neuer Namen, neuer Erfolg? Raider heißt jetzt Twix, und Aschenputtel kommt groß raus? Der bisherige Subaru XV heißt jedenfalls ab sofort Crosstrek. So wie in den USA, wo der Kompakt-SUV des japanischen Herstellers schon eine Weile so heißt und sich dort wie geschnitten Brot verkauft. Da könnte doch auch in Deutschland mehr drin sein, werden sich die Marketingfachleute gesagt haben.

Denn bislang verkaufte sich der 4,50 Meter lange Crossover hierzulande recht bescheiden. Für 2023 stehen gerade einmal 1.483 verkaufte Exemplare zu Buche. Da ist deutlich mehr drin – und der jetzt vorgestellte neue Crosstrek hat etliche gute Argumente und ein attraktives Gesamtpaket zu bieten. Das gilt auch für das weitgehend mit dem Crosstrek baugleiche kompakte Fließheckmodell Impreza, das nun schon in der sechsten Generation zu den deutschen Händlern rollt.

Unter dem Radar

Subaru ist zwar der weltgrößte Hersteller von allradgetriebenen Personenwagen, fliegt aber hierzulande ein wenig unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung. Das liegt auch daran, dass die Marke mit den sechs Sternen im Logo sich nicht auf der internationalen Automobil Ausstellung IAA in München präsentiert, dafür aber bei der Messe „Jagd und Hund“. Es kommt hinzu, dass Subaru mit seinen Modellen nicht unbedingt den fancy Design-Trends nacheifert, sondern eher etwas langweilig daherkommt. Zu Unrecht. Unter Subaru-Kunden genießt der Hersteller jedenfalls einen legendären Ruf für seine grundsoliden und unkaputtbaren Fahrzeuge. Nicht ohne Grund gibt Subaru auf seine Autos eine Garantie für fünf Jahre oder 160.000 km Laufleistung.

Subara bedeutet nicht nur serienmäßig Allradantrieb. Seit 1966 werden auch alle Modelle mit Boxer-Motoren bestückt. Das kennt man hierzulande aus seligen VW-Käfer-Zeiten. Aber, man erinnert sich, die Käfer liefen und liefen und liefen. Diesen Ruf hat auch Subaru. In Deutschland verbaut übrigens nur noch ein Hersteller einen Boxermotor – Porsche im 911. Keine schlechte Referenz also, denn die gleichmäßige Bewegung, höhere Laufruhe und geringere mechanische Beanspruchung sprechen für einen Boxermotor.

Es geht auch kleiner

Die neuen Crosstrek und Impreza sind ausgestattet mit einem Zwei-Liter-Boxermotor, der 136 PS auf die Straße bringt – und damit 15 PS weniger als die Vorgänger. Als Mildhybride, bei der der Verbrenner von einem 17 PS starken Elektromotor unterstützt werden, können beide Modelle auch etliche KiIometer vollelektrisch fahren; eine Reichweite gibt Subaru nicht an. Damit soll der Verbrauch reduziert werden; bei der Testfahrt mit strammem Autobahn-Tempo und auch ruckligen Wegen kamen 7,6 Liter zusammen. Seit Frühjahr 2023 hat Subaru mit dem Solterra auch ein vollelektrisches Modell im Angebot. Das Unternehmen kündigt an, die Elektromobilität kräftig vorantreiben zu wollen und plant bis 2028 insgesamt acht neue Modelle.

Die neue Generation von Impreza und Crosstrek wirkt etwas sportlicher als ihre Vorgängermodelle; die Maße sind mit jeweils 4, 50 Meter Länge unverändert geblieben. Die kompakte Fließheck-Limousine Impreza zielt dabei auf Kunden, die keinen SUV fahren möchten. Die neuen Kühlerfronten mit schmalen LED-Leuchten und breiteren Radhäusern – beim Crosstrek mit Kunststoff verkleidet – wirken kraftvoll. Die große Heckklappe erleichtert die Beladung des – bei umgeklappter Rückbank – bis zu 1.314 Liter großen Kofferraums. Zu haben sind die Modelle in zehn Farben; neu ist das schicke Oasis Blue, mit dem Subaru mal nicht aussieht wie eine graue Maus.

Mit Allrad immer gut in Form

Nicht nur auf Waldweg, sondern auch auf der Autobahn machen Impreza und Crosstrek mit dem permanenten Allradantrieb eine gute Figur. Bei Tempo 170 macht sich die straffe und direkte Lenkung angenehm bemerkbar. Auch die Fahrerassistenten sind gut in Form. Der serienmäßige Spurwarner meldet sich hörbar und lenkt erstaunlich rigoros zurück auf die Spur. Wer zu häufig zum Beifahrer oder auf das knapp 30 Zentimeter große Display über der Mittelkonsole schaut, läuft aber Gefahr, vom aufmerksamen Müdigkeitswarner streng ermahnt zu werden. Der schlägt dann übers Display sofort eine Ruhepause vor. Erstmalig gibt es bei beiden Modellen einen Mittelkonsolen-Airbag.

Hervorzuheben ist aber vor allem das serienmäßige Eyesight-Frontradar mit nun drei Kameras, mit dem auch von der Seite sich nähernde Fußgänger oder Fahrräder erfasst werden. Damit hebt sich Subaru deutlich von der – teilweise deutlich teureren – Konkurrenz ab, wo es vergleichbares kaum gibt.

Gut ist auch, dass verschiedene Funktionen wie etwa die Klimaanlage per Sensortaste auf dem Display eingestellt werden können, ohne dass man dafür ins Menu einsteigen muss. Dazu kommt serienmäßig Automatikgetriebe, zweistufige Klimaautomatik, Rückfahrkamera und Sitzheizung, dazu Notbremssystem, Ausweichassistent und LED-Abbiegelicht. Der intelligente Geschwindigkeitsbegrenzer reagiert auf Verkehrszeichen und bremst selbstständig den Wagen ab. Die neu konstruierten Sitze, bei denen aufwendig die Weitergabe der Vibrationen durch die Fahrbewegungen reduziert wurden, bieten guten Komfort. Wohltuend zu spüren ist das insbesondere bei Fahrten über unebenes Gelände.

22 Zentimeter Bodenfreiheit

Der Crosstrek punktet zudem mit einer extrem hohen Bodenfreiheit von 22 Zentimetern und kurzen Überhängen, die ihn unbeschadet durch tiefstes Gelände bringt. Klar, dass der Crosstrek auch eine enorme Zugleistung auf die Straße bringt, was ihn auch für Bootsbesitzer oder Pferdeliebhaber interessant macht. Mit dem Allrad-Management per Tastendruck und drei Einstellungen – „Schnee und Schotter“, „Normal“ und „Tiefer Schnee und Matsch“ – sind die beiden Allrad-Modelle gefeit gegen alle Unbilden.

Attraktiv ist auch der Preis: Beim Crosstrek geht es los bei 34.790 Euro; der Impreza kostet mindestens 34.990 Euro. Das kann sich sehen lassen. Die Preise der Konkurrenz liegen teilweise deutlich höher; so werden für den gerade neu auf den Markt gekommenen Kompakt-SUV VW Tiguan 2.0 TSI 4Motion mit Allrad mindestens 49.000 Euro fällig – bei geringerer Serienausstattung.

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