Subaru

Subaru patentiert Vorkammer-Technik mit Lufteinspritzung

Subaru hat eine spezielle Vorkammer-Verbrennung entwickelt und jetzt als Spritspar-Booster patentieren lassen. Erlebt der japanische Boxermotor noch eine Sternstunde im Verbrenner-Zeitalter?

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Subaru hat in den USA die sechste Generation des Forester vorgestellt.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Die baut erneut auf der bekannten Subaru Global Platform auf.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Optisch wurde der SUV deutlich weiterentwickelt.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Der Allradler wird kantiger und wuchtiger.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Die steiler stehende Front setzt nun auf einen deutlich größeren Grill, …

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

… der die flankierenden, flügelförmig gezeichneten LED-Scheinwerfereinheiten einbindet.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

An die breiter gewordene C-Säule schließt sich eine steiler stehende Heckklappe an, die weiterhin von einem großen Dachkantenspoiler beschirmt wird. Die komplett neu geformten Rückleuchten verlieren ihre C-Form und laufen nun spitz zur Mitte hin zu.​

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

In die weiterhin mit Kunststoff beplankten, aber nun eckiger gestalteten Radläufe …

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

… integriert der Subaru hinter den Vorderrädern neue Entlüftungskiemen.​

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Radikal umgebaut haben die Japaner auch die Armaturentafel.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Zentrales Element ist ein vertikal ausgerichteter 11,6-Zoll-Touchscreen, der Smartphones kabellos einbindet und das komplette Multimediasystem steuert. Den großen Bildschirm spendiert Subaru in den USA aber nur der Top-Ausstattung.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Der Fahrer greift weiter in ein Dreispeichen-Multifunktionslenkrad und blickt auf analoge Rundinstrumente, die ein Infodisplay in die Mitte nehmen.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Auf der Mittelkonsole entfällt der Controller, der Wählhebel für das Getriebe bleibt erhalten.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Eine optimierte Dämmung soll den Geräuschpegel reduzieren.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Das große Schiebedach verspricht viel Licht und Luft für die Passagiere.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Die geteilt umlegbare Rücksitzlehne vergrößert das Ladevolumen von 838 auf bis zu 2.107 Liter.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Die Ladefläche ist nahezu eben.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Den Antriebsstrang für die US-Version mixt Subaru aus bekannten Elementen. Herzstück ist der 2,5-Liter-Saugboxer, der es im neuen Forester auf 183 PS und 214 Nm Drehmoment bringt.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Der Kraftfluss zum symmetrischen Allradantrieb, der in den Punkten Ansprechverhalten und Kraftverteilung optimiert wurde, läuft über ein CVT-Getriebe.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

© Subaru

Zu den US-Händlern rollt der neue Forester ab dem Frühjahr 2024.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung

Preise wurden noch nicht genannt. Bislang startete die Preisliste bei umgerechnet rund 38.000 Euro.

subaru patentiert vorkammer-technik mit lufteinspritzung Subaru Outback Wilderness

Einige Motoren-Begeisterte erinnern sich vielleicht noch an die Vorkammer-Einspritzung beim Dieselmotor oder zumindest den kernigen Klang der legendären Vorkammer-Diesel von Mercedes-Benz. Es scheint, als würde diese Technik in den vergangenen Jahren eine kleine Renaissance beim Ottomotor feiern – allerdings mit ganz anderen Mitteln als damals. Das zeigt auch Subarus jüngste Patentanmeldung beim US-Patent- und Markenamt.

Grundsätzlich kann die Vorkammer-Einspritzung nämlich die Effizienz, Sauberkeit und Haltbarkeit steigern. Dafür wird im Brennraum rund um die Zündkerze eine kleine Kammer vom Rest des Kompressionsvolumens mit einer gelochten Abdeckung “abgeteilt”. In dieser Kammer wird ein Kraftstoff-Luftgemisch gezündet, worauf die Flammen dann auf breiter Front in den Hauptbrennraum stoßen und das dortige Gemisch gleichmäßig und an verschiedenen Orten entzünden. Bei Ottomotoren führt das zum schnelleren Durchbrennen und zu einer verringerten Klopfneigung.

Spritsparende Magermotoren

Weil dadurch Verdichtung und Wirkungsgrad deutlich erhöht werden können, eignet sich das Prinzip besonders für Motoren, die im Magerbrennverfahren – also mit wenig Sprit und viel Luft – arbeiten. Auch Miller- oder Atkinson-Motoren profitieren vom Prinzip der Vorkammerzündung. Heutzutage werden solche Motoren gern mit Hybrid-Antriebsträngen kombiniert. Der grundsätzliche Nachteil der Magerverbrennung liegt in der langsameren Durchzündung und der vermehrten Entstehung von Stickstoff-Oxiden (NOx). Eine komplex berechnete Vorkammer-Zündung kann diesen Nachteilen entgegenwirken und sogar Gemische mit Luftverhältnissen von über 2 sauber verbrennen.

Häufig wird die Vorkammer-Einspritzung und -Zündung durch eine zweite Kraftstoffeinspritzdüse je Zylinder erreicht. Oft wird auch eine zusätzliche Zündkerze gebraucht. Subaru geht einen anderen Weg mit einer sogenannten “Unterverbrennungskammer”. Die Japaner kommen so mit einer einzigen Zündkerze und einer einzigen Einspritzdüse je Zylinder aus.

Vorteile im Kaltstart

Subarus Technologie soll sogar beim Kaltstart Kraftstoff sparen. Schließlich arbeiten gerade Hybridantriebe oft in diesem unbeliebten Temperaturfenster. Bei kaltem Verbrennungsmotor wird dazu oft der Zündzeitpunkt nach hinten verschoben, um die Katalysatoren im Abgassystem vorzuwärmen. Eine geschichtete Ladung soll dabei das fette Kraftstoff-Luftgemisch fein verteilen und die Stickoxide reduzieren. Hier wird jedoch viel Kraftstoff verspritzt und zu einem großen Teil verschwendet. Auch an den kalten Zylinderwänden sammelt sich zusätzlicher Kraftstoff, der für schlechtere Durchzündung und höheren Schadstoffausstoß sorgt. Diesen Punkt nimmt das Subaru-Prinzip ebenfalls in den Fokus. Im Patent ist zu sehen, dass die Brennraumwände durch vorher über einen Luftinjektor einspritzte Luftwirbel geschützt werden.

Das Problem: Das Gemisch trägt viel mehr Luft – wird also deutlich magerer, die Entzündung damit schwieriger. Doch das ist gewollt. Denn erst kurz nachdem der Kolben den oberen Totpunkt erreicht hat, wird eine kleine Menge zusätzlichen Kraftstoffs in die Hauptbrennkammer eingespritzt – viel weniger, als eine herkömmliche Kaltstartsequenz erfordern würde. Die Zündung in der Vorkammer soll es dann mit dem dünnen Gemisch bei bestem Wirkungsgrad aufnehmen. Sobald die Wände der Brennkammer warm sind, ist kein Schutz durch eine Luftschicht mehr erforderlich. Luftinjektor und zusätzliche Kraftstoffzufuhr können abgeschaltet werden.

Chancen auf Serieneinsatz

Sowohl durch das Vorkammer-Prinzip als auch durch den zusätzlichen Luftinjektor und die Kaltstart-Vorteile will Subaru Kraftstoff sparen und Schadstoffe im Abgas reduzieren. Denkbar wären durch die höhere Kompression ebenso deutliche Leistungssteigerungen bei Magermotoren. Welches Sparpotenzial Subaru selbst sieht, haben die Japaner noch nicht verraten. Ähnliche Systeme erreichten bereits gut acht Prozent Einsparung im WLTP-Zyklus.

Weil weder eine zusätzliche Zündkerze noch eine weitere Kraftstoffeinspritzung notwendig ist, ließe sich das System wohl relativ einfach in die bestehende Boxerflotte aufnehmen. Im Patent weisen die Japaner ausdrücklich darauf hin, dass auch andere Kraftstoffarten und Motorkonfigurationen von der Vorkammertechnik mit Lufteinspritzung profitieren können. Es darf also wild spekuliert werden, wo wir die Technik zum ersten Mal auf der Straße sehen – vielleicht ja schon in der angekündigten Hybrid-Version des US-Foresters (siehe Bildergalerie).

TOP STORIES

Top List in the World