mid Groß-Gerau – Kommunale Energieversorger verfügen über die mit Abstand größten Marktanteile bei Normalladepunkten. LichtBlick SE
Die Ergebnisse zeigen deutlich: Acht der dreizehn Anbieter können sich einen Marktanteil von mindestens 80 Prozent aller kostenpflichtigen Normalladepunkte sichern. In drei Städten (Hannover, enercity / Wiesbaden, ESW / Dortmund, DEW21 und EON) liegen die Marktanteile der Anbieter sogar bei 90 Prozent und mehr. Bei allen untersuchten Anbietern handelt es sich um regionale Stromversorger, die konzernrechtlich mit dem örtlichen Stromnetzbetreibern verbunden oder selbst Stromnetzbetreiber sind.
“Große Anbieter können sich immer noch sehr hohe Anteile im Ladesäulenmarkt sichern. Diese Monopolstellung bremst den Ausbau und treibt die Endverbraucherpreise in die Höhe, da die Anbieter faktisch konkurrenzlos sind”, erklärt Markus Adam, Chefjurist von LichtBlick. Was bleibe, sei eine absolut unbefriedigende Situation – zu Lasten von Verbraucher, des Wettbewerbs und damit letztlich der Verkehrswende in Gänze.
Die Konzentration regionaler Lademonopole ist ein Trend, wie die Ergebnisse der letzten Monopolanalysen zeigen. So konnten Monopolisten in Dortmund, Hannover, Nürnberg und Hamburg ihre Vormachtstellung über die letzten drei Jahre beibehalten, in Dortmund sogar kontinuierlich ausbauen. Lediglich in München ist der Marktanteil leicht zurückgegangen, liegt aber weiterhin auf hohem Niveau.
Um einen fairen Wettbewerb im Ladesäulenmarkt zu schaffen, ist eine Reform des derzeitigen Marktdesigns notwendig. Dafür schlägt LichtBlick seit Jahren das Durchleitungsmodell vor: Jeder Versorger kann seinen Strom an jede öffentliche Ladesäule liefern – und damit auch die Strompreisbremse sowie die Erlöse aus den THG-Quoten an ihre Kunden weitergeben.
Der Artikel “Regionaler Ladesäulenmarkt: Große Anbieter dominieren” wurde am 21.11.2023 in der Kategorie News von Solveig Grewe mit den Stichwörtern Strom, Energie, Preise, Statistik, Monopolkommission, Elektromobilität, News, veröffentlicht.