Porsche-CEO Oliver Blume hat Pläne für eine eigene Batteriezellen-Fabrik im großen Maßstab bestätigt. Doch laut weiteren Aussagen aus dem Porsche-Vorstand scheint der Autobauer dabei nicht Deutschland als Standort zu favorisieren – sondern Nordamerika.
Porsche baut zwar mit der inzwischen mehrheitlich übernommenen Tochter Cellforce eine eigene Batteriefabrik nahe Reutlingen in Baden-Württemberg. Die dort entwickelten und hergestellten Zellen sollten eigentlich nur in elektrischen Porsche-Rennwagen und einigen wenigen Hochleistungs-Straßenmodellen zum Einsatz kommen. Da der Autobauer in den Zellen mit erhöhtem Siliziumanteil in der Anode inzwischen aber wohl ein größeres Potenzial sieht, soll die Produktion ausgeweitet werden.
Allerdings ist die Anlage im interkommunalen Wirtschaftsgebiet Reutlingen-Nord/Kirchentellinsfurt begrenzt. Dass die ursprünglich im 100-Megawatt-Bereich geplante Kleinserienfertigung ausgeweitet werden soll, war bereits beschlossene Sache – es war von 1 bis 1,3 GWh an dem Standort die Rede. Das „Manager Magazin“ hatte aber im Juni berichtet, dass eine Erweiterung auf bis zu 20 GWh geplant sei
Ähnlich äußerte sich auch Porsche-CEO Blume, der in seiner Doppelfunktion als VW-Konzern-CEO mit der 90-GWh-Zellfabrik von PowerCo in Kanada über beste Informationen verfügt. „In Nordamerika sind die Energiekosten deutlich niedriger, auch gibt es weniger Bürokratie, Entscheidungen werden schneller getroffen“, soll Blume wörtlich gesagt haben. Neben den USA gilt auch Kanada als aussichtsreicher Kandidat.
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