Einer der schnellsten Föns der Welt liefert 864 PS bei 1.280 Kilo und zwei verschiedene Verdecke
Vor knapp zwei Jahren, im September 2022, zeigte Pagani mit dem Utopia seine erst dritte Modellreihe nach dem Zonda von 1999 und dem Huayra von 2011. Die Skulptur auf Rädern mit dem Perfekte-Welt-Namen ist eine überschwängliche Mischung aus Art Deco, 50er-Jahre-Futurama und etwas Steampunk. Jetzt kann man den Utopia auch mit Frischluft-Zugang ordern.
Der Utopia Roadster teilt sich die Technik und den Großteil der Komponenten mit dem Coupé. Und er ist kein Kilo schwerer als die Variante mit festem Dach. Das liegt zum Großteil am Carbon-Monocoque aus Paganis eigenen Materialien Carbo-Titanium HP62 G2 und Carbo-Triax HP62. Die vorderen und hinteren Hilfsrahmen bestehen aus CrMo-Alloy-Stahl.
Pagani Utopia Roadster
Pagani Utopia Coupé
Interessant wird’s beim Verdeck. Hier macht Pagani natürlich wieder Kunst. Wird das Hardtop nicht gebraucht (was ja bei einem Roadster hoffentlich häufiger der Fall ist), kann es auf einem passenden Ständer abgestellt werden und wird so “zu einem Designstück, das man betrachten und bewundern kann”.
Sie sehen es ja bereits auf den Bildern, die Carbon-Wanne, die auch dafür sorgt, dass der Roadster keine zusätzlichen Versteifungen benötigt und daher wie das Coupé auf lediglich 1.280 Kilo kommt, bestimmt die Form des offenen Utopia durchaus mit. Das hat dann – wie bei Mittelmotor-Cabrios üblich – schon eher Targa-Charakter.
Der Clou ist ein relativ großes Heckfenster, dass es in dieser Form beim Coupé natürlich nicht gibt. Ansonsten ist das Interieur des Roadster genauso detailversessen, analog und kunstvoll gestaltet wie der des Coupés.
Angetrieben wird der offene Utopia natürlich von einem sechs Liter großen AMG-Biturbo-V12, der es wie beim Coupé auf 864 PS bei 6.000 U/min und 1.100 Nm Drehmoment bei 2.800 bis 5.900 U/min bringt. Die Getriebeoptionen umfassen ein automatisiertes manuelles 7-Gang-Getriebe von Xtrac sowie ein reines Schaltgetriebe mit sieben Gängen. In beiden Fällen mit elektromechanischem Differenzial.
Die Abgase des V12 entweichen einer Titan-Auspuffanlage mit der typischen Vier-Rohr-Anordnung. Sie ist mit einer Keramik-Schicht überzogen, welche die Hitze effektiv ableiten soll. Das Gewicht der kompletten Anlage soll bei lediglich 6 Kilogramm liegen.
Wie das Coupé vertraut der Roadster auf Doppelquerlenker-Achsen aus geschmiedetem Aluminium und elektronisch kontrollierte Dämpfer. Die Carbon-Keramik-Stopper kommen von Brembo. An der Vorderachse gibt es 6-Kolben-Sättel und 410-mm-Scheiben, hinten richten es 4-Kolben-Sättel und 390-mm-Discs.
Bildergalerie: Pagani Utopia Roadster
Die geschmiedeten Aluminium-Räder messen 21 Zoll vorne und 22 Zoll hinten. Pirelli liefert einen komplett neuen Reifen. Der sogenannten Cyber Tyre wurde einmal mehr speziell für dieses Auto entwickelt und ist auf der Innenseite mit Sensoren versehen, welche Infos an ABS, ESP, Traktionskontrolle und Co. schicken, um je nach Fahrsituation die Performance zu optimieren. Neben dem PZero Corsa kriegen Sie im Roadster auch einen eigenen PZero trofeo RS und einen PZero Winter. Die Reifengröße beträgt 265/35 R21 vorne und 325/30 R22 hinten.
Seinen ersten öffentlichen Auftritt hat der Pagani Utopia Roadster bei der Monterey Car Week, die in diesem Jahr von 9. bis 18. August die Schönen und Ultrareichen nach Kalifornien lockt. Der Preis für das offene Vergnügen liegt bei 3,1 Millionen Euro vor Steuern. In Deutschland wären das also knapp unter 3,7 Millionen Euro. 130 Exemplare sollen insgesamt entstehen.
