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Oldtimer unterwegs mit den „Gelben Engeln“

Pannendienst begleitet auch die 23. Oldtimer Classic

Oldtimer unterwegs mit den „Gelben Engeln“

oldtimer unterwegs mit den „gelben engeln“

Sie starteten zuletzt, sind aber unverzichtbar bei der Ausfahrt der Oldtimer: das Pannenteam mit Klaus Overmann (links) und Albert Stehle (rechts). Ihre Fahrzeuge sind gefüllt mit Werkzeug für die älteren Fahrzeuge. Auch Thomas Risse (Mitte) , im Vorstand des ADAC Westfalen für Touristik zuständig, war mit dabei.

Strahlendes Sommerwetter und viele neugierige sowie interessierte Blicke begleiteten die 58 Oldtimer, die mindestens 30 Jahre alt sein mussten, am Sonntagmorgen auf der Strecke vom Kurpark zum Haus Düsse, wo Fahrer und Beifahrer eine wohlverdiente Rast im Trubel des Bauernmarktes genießen konnten.

Bad Sassendorf – Frisch gestärkt ging es anschließend weiter Richtung Brilon über die Dörfer und entlang des Möhnesees. „Es ist keine klassische Oldtimer-Rallye, sondern eine Ausfahrt, in deren Verlauf die Teilnehmer die schöne Landschaft genießen sollen“, erklärte Heike Ellermann, Bereichsleiterin Touristik beim ADAC Westfalen.

Doch zurück zum Start: „Im Wagen vor mir fährt ein schönes Mädchen.“ Oldie zu Oldies. Der Ohrwurm von Henry Valentino und Uschi aus den 70er Jahren ertönte zum Auftakt der 23. Oldtimer Classic des ADAC Westfalen in Zusammenarbeit mit dem Tagungs- und Kongresszentrum Bad Sassendorf aus den Lautsprechern. Weiter heißt es im Songtext: „Mensch, fahr an meiner Ente doch vorbei.“ Und just in dem Moment rollte mit der Nummer 1 eine knallrote „Ente“, ein Citroen 2CV 6, über die Start- und Ziellinie zur Ausfahrt in die Umgebung.

Mit viel Humor und interessanten Details über Fahrzeug und Cockpit-Besatzung schickte Moderator Freddy Allerdisse die schicken Autos verschiedener Marken und Baujahre auf die Reise. Ältestes Fahrzeug und begehrtes Fotomotiv der zahlreichen Besucher war ein MG (Morris Garages) T-Type der Serie A aus dem Jahr 1937. Thomas Bruns und Duscha Vujnovic ließen den Motor ordentlich knattern und erzeugten so echtes Oldtimer-Feeling. Ein weiteres Fahrzeug präsentierten die Lokalmatadoren Pierre Blüggel und Annabell Schlüter aus Bad Sassendorf: Einen Marlin Hunter/Cabrio, Baujahr 1983.

Nachdem der letzte Oldtimer mit der Nummer 58 auf die Strecke ging, folgten noch zwei Fahrzeuge, die bei jeder Ausfahrt unverzichtbar sind: Der Oldtimer-Pannenservice des ADAC mit Klaus Overmann am Steuer des Pkw und Albert Stehle auf dem Motorrad. Sie sind die rettenden „Gelben Engel“, wenn die alten Schätzchen unterwegs mal streiken. Das Pannen-Motorrad mit Beiwagen von Albert Stehle stammt aus dem Jahr 1962.

oldtimer unterwegs mit den „gelben engeln“

Probesitzen im Messerschmidt „Kabinenroller“.

„Es ist in all den Jahren nichts daran geändert worden. Auch das Werkzeug ist noch original aus dem Baujahr“, erklärte der Motorrad-Begeisterte. Nur mit diesen Geräten ist natürlich die Reparatur alter Autos gewährleistet. Gemeinsam mit Klaus Overmann, den man auch den „Oldtimer-Versteher“ nennt und der ebenfalls gut mit passendem Werkzeug ausgerüstet ist, begleitet er sämtliche Oldtimer-Rallys und Ausfahrten des ADAC. „Die Einsätze sind sehr unterschiedlich. Am liebsten ist es uns natürlich, wenn alles gut läuft und wir nicht eingreifen müssen“, sagten die rettenden Engel im Gespräch mit dem Anzeiger.

Eine Menge Arbeit bescherte den beiden die erste Ausfahrt nach der Corona-Pause. „Da versagte eine Batterie nach der anderen, weil die Autos zu lange in der Garage gestanden hatten“, berichtete Overmann von schwierigen Hilfsaktionen. Schließlich ist es dem Duo doch noch rechtzeitig gelungen, alle Autos wieder ans Laufen zu bekommen.

Bei der Ausfahrt am Sonntag gab es zwei kleine Problemfälle, die mit den hohen Temperaturen in Zusammenhang standen. „Ein Porsche 911 hatte nach der Pause Probleme mit dem Start. Durch die Hitze war der Kraftstoff im Vergaser verdampft und der Motor brauchte etwas länger, bis er wieder ansprang“, so Overmann. Ein anderes Auto war heiß gelaufen, sodass Kühlwasser ausgetreten war. Nach der Überbrückung des Schalters für den Kühlerlüfter konnte auch dieser Oldtimer seine Fahrt problemlos fortsetzen. „Ansonsten war es eine sehr schöne und ruhige Veranstaltung“, lobte der „Gelbe Engel“ das Event im Kurort.

Bevor die Teilnehmer der Ausfahrt am Nachmittag wieder im Kurpark eintrafen, hatten sich mehr als 100 Autos aus etlichen Jahrzehnten zum Oldtimer-Treffen auf der Reiterwiese positioniert. Hier durften die Besucher aus nah und fern mal in den Motorraum eines Rolls Roys Phantom aus dem Jahr 1926 eintauchen, in einen pinkfarbenen Messerschmidt Kabinenroller einsteigen und blitzblanken Chrom bewundern. Fachgespräche am Auto oder Getränkestand wurden gern und oft geführt. Für Unterhaltung sorgte das Trio Jassiko. Eine Hüpfburg sowie das schwarz-gelbe ADAC-Eis ließen auch Kinderherzen höher schlagen.

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