Lexus

Neuvorstellung: Lexus LBX Sneaker-SUV

„Klein ist fein!“, heißt bei Lexus. Anders als bei Mercedes-Boss Ola Källenius schließen sich bei Toyotas Edel- Tochter Premium und kleine Fahrzeuge nicht aus. Ganz im Gegenteil, die japanischen Manager setzen auf eine möglichst frühe Markenbindung und wollen mit dem LBX (Lexus Breakthrough Crossover) vor allem jüngere Leute ansprechen. Der Altersgruppe entsprechend ist auch die Ausstattungsauswahl ganz im Social-Media-Duktus gehalten. Also gibt es den LBX ab Anfang des nächsten Jahres in vier sogenannten „Atmosphären“, die sich durch Styling und Farbgebung unterscheiden und damit den von Turnschuhen beliebten Trend aufnehmen, das Produkt zu personalisieren.

Sneaker-SUV

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© press-inform – das Pressebuero

Lexus LBX

Dementsprechend farbenfroh sind auch die Farben, bis hin zu zweifarbigen Karosseriefarben, die es bei den Atmosphären „Emotion“ und „Cool“ in Kombination mit 18 Zoll Felgen gibt. Die beiden anderen Alternativen „Elegant“ und „Relax“ stehen für den klassischen automobilen Luxus mit einer eleganteren Innenraumanmutung; einer einfarbigen Lackierung und glänzende 18-Zoll-Alus. „Der LBX soll die Kunden zum Lächeln bringen und Leute ansprechen, die sich vorher nicht mit Lexus beschäftigt haben“, erklärt Designer Simon Humphries, die Menschenfänger-Intention des Einstiegs-Crossover, der für rund 35.000 Euro zu haben ist.

Der Lexus LBX ist 4,19 Meter lang und teilt sich die Technik der TN GA-B-Plattform mit dem um einen Zentimeter kürzeren Toyota Yaris Cross, der fünf Zentimeter höher. Der Name Lexus Breakthrough Crossover ist Programm, denn das kleine SUV soll für die japanische Marke in Europa eine neue Ägide einläuten. Das ist auch dringend nötig. Vor allem in Deutschland sind die Verkaufszahlen eher ernüchternd. Der LBX ist das erste Lexus-Modell, das von und für Europa entwickelt wurde. Damit das Gewicht des SUVs möglichst gering bleibt, besteht die Motorhaube aus Aluminium, während die Schweller, Radkästen und die untere Hälfte der Türe aus Gießharz gefertigt sind. Der gezielte Einsatz von Verstrebungen, Klebepunkten und kurzen Schweißnähten erhöht die Verwindungssteifigkeit der Karosserie.

Neben einer harmonischeren Abstimmung des Fahrwerks soll eine steife Karosserie ein sportlicheres Fahren ermöglichen. Das entspricht auch der Intention der Produktstrategen. Neben dem Sportler LFA ist der LDX der einzige Lexus dessen Namen aus drei Buchstaben besteht. Das Fahrwerk besteht wie beim Toyota Yaris Cross aus einer MacPherson-Vorderachse gepaart meiner einer Verbundlenkerachse hinten (bei den Versionen mit Vorderradantrieb) oder eine Doppelquerlenker-Hinterachse (bei Allradantrieb). Wenn es um Kurven geht, verhindert eine automatische Verteilung der Bremskraft an allen vier Rädern ein Aufschaukeln des Aufbaus und reduziert die Wankneigung.

Der Vollhybrid-Antriebsstrang entspricht dem des Toyota-Bruders. Allerdings mit einer Systemleistung von 100 kW / 136 PS und einem maximalen Drehmoment von 185 Newtonmetern. Zum Vergleich: Beim Yaris Cross 4 WD sind es 85 kW / 116 PS und ein maximales Drehmoment von 141 Newtonmetern. Als Verbrennungsmotor kommt auch beim Lexus LBX ein 1,5 Liter-Dreizylinder zum Einsatz, der nach dem Atkinson-Prinzip arbeitet und mit zwei Elektromotoren (MG1 und MG2) kombiniert ist. Der Allradantrieb kommt ohne mechanische Kardanwelle aus und die Hinterachse greift aufgrund des Elektromotors blitzschnell ein, wenn es die Traktion oder die Fahrsituation erfordert.

Die bipolare NiMH-Batterie ist eine Weiterentwicklung der bisherigen Akkus. Das bedeutet, dass einzelnen Energiespeicher so aufgebaut sind, als wenn mehrere Zellen in Serie geschaltet wären, also sich in jeder Zelle mehrere Kathoden und Anoden befinden. Durch die größere Fläche und dem reduzierten Widerstand erhöht sich die Lade- und Entladekapazität bei identischen Abmessungen um den Faktor 1,5. Die Leistungssteigerung ist die Folge eines verbesserten Kühlsystems. Allerdings endet der Vortrieb des LBX bereits bei 170 km/h, was für viele sicher verschmerzbar ist. Anderes schaut es schon mit der Tatsache aus, dass das Kofferraumvolumen bei der Allradversion von 332 Liter auf 240 Liter schrumpft.

Beim Lexus LBX geht es neben der Sportlichkeit auch um Komfort und der fängt beim Geräuschniveau im Innenraum an. Eine Ausgleichswelle sorgt dafür, dass der Dreizylinder seine konzeptbedingte Laufrauheit ablegt. Außerdem haben sich die japanischen Ingenieure bei geräuschdämmenden Maßnahmen ziemlich ins Zeug gelegt: Spezielle Bleche unterdrücken hohe Frequenzen, dazu kommen Isolierungen und Dichtungen beim Dach und der Motorhaube sowie Schaumstoffe an neuralgischen Geräuschpunkten. Bei den Assistenten bietet der Lexus LBX, unter anderem einen Toter-Winkel-Assistenten, einen adaptiven Tempomaten und eine 360-Grad-Kamera. Der Einparkassistent übernimmt das Manövrieren in engen Parklücken und kann sogar von außen per Smartphone gesteuert werden. Der Nasswisch- Assistent kommt von den Lexus-Flaggschiffen LC und LS und schafft besseren Durchblick.

Das Interieur ähnelt dem des Mittelklasse-SUV Lexus NX, wobei das 12,3 Zoll große digitale Kombiinstrument erstmals in einem Lexus zum Einsatz kommt und auf Wunsch durch ein Head-up-Display ergänzt werden kann. Ein 9,8 Zoll großer Touchscreen ist das Herzstück des Infotainmentsystems. Die Grafik des Infotainments präsentiert sich moderner als beim Toyota Yaris Cross, kann aber mit der deutschen Premium-Konkurrenten dennoch nicht ganz mithalten. Das wird die Digital Natives nicht gerade vom Hocker hauen. Da ist es gut, dass die Software durch Over-the-Air-Updates stets auf dem neuesten Stand gehalten werden kann. Beim Einbinden des Smartphones gibt es beim Lexus LBX ein Zwei-Klassen-System: Während Apple CarPlay drahtlos möglich ist, braucht man bei Android Auto ein Kabel.

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