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MotoGP-Regeln 2027: Ducati hätte sich Hybrid-Motor gewünscht

Ab 2027 schrumpft der Hubraum der MotoGP-Motorräder auf 850 Kubikzentimeter Hubraum. Außerdem kommt dann Kraftstoff aus 100 Prozent fossilfreien Bestandteilen zum Einsatz. Das sind die momentanen Schritte für die Zukunft.

Ducati wäre gerne noch einen Schritt weitergegangen und hätte auf Technologien wie Hybrid oder Energierückgewinnung von den Bremsen gesetzt. “Ein wenig Hybridisierung wäre meiner Meinung nach ein positives Signal gewesen”, so Gigi Dall’Igna bei GPOne.com.

“Klarerweise wäre es wichtig gewesen, einen Weg zu finden, um die Kosten niedrig zu halten, denn diese Technologien sind teuer. Das war wahrscheinlich der Grund, warum diese Technologien nicht kommen.”

“Aber wenn man aus meiner Sicht die Kosten dieser Komponenten limitiert hätte, um vielleicht einen Einheitsausrüster für die teuren Teile zu finden, dann hätte das ein innovatives Element für die Motorradwelt sein können.”

“Ich würde an etwas wie KERS denken, um die Performance auf der Geraden zu verbessern. In der Zweitaktära gab es Versuche, aber sie waren vom Reglement nicht erlaubt”, denkt Dall’Igna an die ersten Versuche mit so einem System zurück.

KTM hat im Laufe des Jahres 2008 ein KERS-System für den damaligen Zweitakter in der 125er-Klasse entwickelt. Tomoyoshi Koyama fuhr damit beim Saisonfinale 2008 in Valencia. Aber im Frühling 2009 wurde das System schließlich verboten.

Prinzipiell wurde damals beim Bremsvorgang Energie in einen Energiespeicher geladen. Diese konnte dann ab dem dritten Gang bei der Beschleunigung genutzt werden. Das brachte damals eine zusätzliche Leistung von rund zwei kW. Bei den 125ern ein Gewinn von etwa fünf Prozent.

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Tomoyoshi Koyama

Die 125er-KTM in Valencia 2008 von Koyama mit KERS-System

Foto: KTM

Dass man die freiwerdende Wärme beim Bremsvorgang in Zukunft auch bei Motorrädern nutzen wird, steht für Dall’Igna außer Frage: “Ich denke, in 20 oder 30 Jahren wird es unmöglich sein, dass ein Fahrzeug konventionelle Bremsen hat, denn Effizienz muss die Linie bei der Entwicklung sein.”

Warum man sich gegen Hybrid entschieden hat

Die MotoGP hätte diesbezüglich Forschungs- und Entwicklungsfeld darstellen können. Aber Ducati konnte die Ideen nicht durchsetzen. “Hybrid-Systeme wurden diskutiert”, sagt KTM-Technikdirektor Fabiano Sterlacchini bei GPOne.com.

“Aber es muss auch eine Balance zwischen den Kosten und der Komplexität solcher Systeme gegeben sein. Aus technologischer Sicht müsste es anschließend auch Auswirkungen auf die Serienproduktion geben, aber das existiert momentan nicht.”

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Brad Binder

Ein Verbrennermotor bleibt das Herzstück eines MotoGP-Motorrads

Foto: Motorsport Images

“Bei Autos machen Hybride viel Sinn, weil man die Energie von den Vorderrädern zurückgewinnen kann. Auch die Masse und die kinetische Energie sind wichtig. Bei Motorrädern gibt es keine Hybride, weil es technisch wenig Sinn macht.”

Denn es gibt bei einem Motorrad auch Platzprobleme, um zusätzliche Systeme unterzubringen. Dazu käme mit mehr Bauteilen auch höheres Gewicht, was sich wiederum auf die Fahrdynamik auswirken würde.

“Wir glauben”, nennt Sterlacchini die KTM-Sicht, “dass die Zukunft der Motorräder im urbanen Raum elektrisch ist sowie nicht fossile Kraftstoffe. Klimaneutralität macht mehr Sinn als Kobalt und Lithium für Batterien, komplizierte Projekte und hohe Kosten.”

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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