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Model 3 Performance: Der Tesla mit dem Extraschub

model 3 performance: der tesla mit dem extraschub

Model 3 Performance: Der Tesla mit dem Extraschub

Teslas Model 3 geht ins siebente Jahr. 2017 auf den Markt gekommen, wurde es mehr als zwei Millionen Mal verkauft. Neben dem Model Y zählt die schnittige Limousine zu den meistverkauften Elektroautos weltweit. Im September 2023 unterzog Tesla seinen Verkaufsschlager einer umfangreichen Modellpflege mit Codenamen Highland.

Zuerst wurden die Varianten Longrange-Allrad und Standardrange mit Heckantrieb überarbeitet. Seit Juli ist nun auch das Performance-Modell im neuen Kleid zu haben. Das Warten hat sich ausgezahlt. Auf vielfachen Kundenwunsch gibt es im Performance neue beheiz- und belüftbare Sportsitze, die Fahrer und Beifahrer deutlich mehr Seitenhalt geben. Den brauchen sie auch. Denn der Tesla katapultiert seine 1,8 Tonnen samt Insassen und in nur 3,1 Sekunden von null auf hundert. Da bleibt einem der Atem weg. Zum Vergleich: Der große Bruder des Model 3 Performance, das Model S Plaid, schafft das in 2,1 Sekunden. Ein Eurofighter oder Formel-1-Auto braucht um die 2,5 Sekunden. Der Weltrekord liegt bei 0,956.

Kompromisslos sportlich

Damit diese gewaltige Kraft auch auf die Straße kommt, hat das Model 3 Performance ein adaptives Fahrwerk, 20-Zoll-Niederquerschnittsreifen auf komplett überarbeiteten Felgen, eine veränderte Frontschürze und als bisher klares Erkennungsmerkmal einen Carbon-Heckspoiler. Der wurde auch neu gestaltet.

Da Tesla die Testautos meist nur ein paar Tage verleiht, haben wir eine ausgedehnte Spritztour von Wien nach Velden unternommen. Vor allem, um herauszufinden, was von den versprochenen 528 Kilometern WLTP-Reichweite in der Realität übrig bleibt. Es waren schließlich 380 Kilometer, bei einem Durchschnittsverbrauch von rund 19 kWh. Ein ganz brauchbarer Wert, wenn man bedenkt, dass die Teststrecke 99 Prozent Autobahn war. Hier merkt man auch, dass Tesla viel bei der Geräuschdämmung getan hat. Fahrtwind und Abrollgeräusche bleiben viel besser draußen als beim alten Model 3. Die Kundenbeschwerden über die schwer zu schließenden vorderen Türen hat Tesla mit einem Trick gelöst: Eine Nase im Mittelteil der Tür hilft beim Zuschmeißen. Insgesamt ist die Verarbeitungsqualität auf ein höheres Niveau gestiegen. Das Highlight für die Fondpassagiere ist der kleine Monitor, mit dem sich die hintere Lüftung und das Entertainmentsystem steuern lassen.

Es gibt aber auch Schattenseiten. Teslas unbändiger Drang zum Purismus hat die Lenkstockhebel in die Autopension geschickt. Eine richtig schlechte Idee. Auch beim Performance-Modell. Blinker, Fernlicht, Scheibenwischer und Tempomat werden nun über Knöpfe am Lenkrad betätigt. Knopf ist übertrieben, es sind flache Taster. Sie blind zu bedienen ist zumindest am Anfang unmöglich. Ans Blinken gewöhnt man sich recht flott. Nur im Kreisverkehr bei eingeschlagenem Lenkrad ist es eine Qual.

Licht an, Licht aus, Licht an

Im ersten Test des neuen Model 3 war der Fernlichtassistent unser größter Kritikpunkt. Mittlerweile hat Tesla mittels Softwareupdate nachgebessert. Das Fernlicht funktioniert nun als Matrix und blendet Sektoren ab. Das funktioniert ganz gut, auf jeden Fall besser als vorher. Auf der Autobahn tut sich das Elektrogeschoss mit entgegenkommenden Lkw schwer. Das gilt aber auch für manch andere Marken. Nur, manuell ins Fernlichtspiel einzugreifen dauert mit dem Knöpfesuchen viel zu lang. Mit einem Hebel ginge das viel schneller. So hatte der Lkw-Gegenverkehr auf unserer nächtlichen Rückfahrt von Velden nach Wien gar keine Freude mit uns.

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