Die wegen eines Anschlags auf die Stromversorgung eingestellte Produktion im Tesla-Werk im brandenburgischen Grünheide könnte früher wieder anlaufen als zunächst angenommen. Das sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach.
Am vergangenen Dienstag war ein Hochspannungsmast in Brand gesetzt worden, woraufhin die Stromversorgung bei Tesla ausfiel. Die Reparaturarbeiten kommen laut RBB schneller voran als gedacht. Auf der Baustelle werde laut Edis im Drei-Schicht-System gearbeitet. Schon am Montagabend könnte die Tesla-Fabrik wieder mit Strom versorgt werden. Entscheidend sei das Ergebnis einer Prüfung der Hochspannungstechnik, die im Laufe des Montags ausgeführt werden sollte.
Zu dem Anschlag hatte sich eine linksextremistische Gruppe namens Vulkangruppe bekannt. Der Generalbundesanwalt ermittelt unter anderem wegen des Anfangsverdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.
Steinbach kündigte im RBB an, es werde geprüft, ob die Genehmigung für das Camp über Mitte März hinaus verlängert werde. Er sei dagegen.
Am Sonntag hatten mehrere hundert Menschen gegen die Erweiterung des Tesla-Geländes protestiert; nach Schätzungen des RBB waren es rund 800. Teilnehmerin Annika Fuchs von Robin Wood sagte AFP, das Ergebnis der Bürgerbefragung zur Erweiterung müsse berücksichtigt werden. Im Februar hatte sich die Mehrheit der Einwohner der Gemeinde Grünheide in der Bürgerbefragung dagegen ausgesprochen. Das Votum ist für die Gemeinde aber nicht bindend. Gleichzeitig gab es am Sonntag eine Demonstration für Tesla, daran nahmen laut RBB rund 200 Menschen teil.
Der US-Elektroautobauer Tesla will sein Werk um 170 Hektar erweitern und einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten bauen. Dafür müssten rund 100 Hektar Wald gerodet werden. Rund 80 Umweltaktivisten hatten vor anderthalb Wochen das Waldstück besetzt und ein Protestcamp mit Baumhäusern errichtet, um das zu verhindern.
Das Werksgelände umfasst aktuell rund 300 Hektar. Rund 12.000 Menschen arbeiten für Tesla in Grünheide.
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