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Mercedes und Stellantis legen Batteriepläne auf Eis

2021 gründeten die Autobauer Mercedes und Stellantis das Joint Venture ACC, um im großen Stil Akkus für Elektroautos zu produzieren. Nun ziehen die Firmen die Notbremse – und wollen ihre Strategie überdenken.

mercedes und stellantis legen batteriepläne auf eisMercedes unter Strom? Im Moment eher nicht. Foto: SOPA Images/Getty Images

Expertinnen und Experten sind sich einig, am Elektroauto führt langfristig kein Weg vorbei. Die meisten Autobauer haben das erkannt und richten ihre Angebotspalette zunehmend auf Elektrofahrzeuge aus. Allerdings erfährt die Nachfrage nach Stromern gegenwärtig einen Knick, was bei vielen Konzernen zu Panikreaktionen führt. Erst Mitte Mai 2024 warf Mercedes seine ambitionierten E-Auto-Pläne zu einem großen Teil über Bord und kündigte an, noch für viele Jahre Verbrenner bauen zu wollen. Diese Halbherzigkeit in Bezug auf das Elektroversprechen lässt das Unternehmen nun auch an anderer Stelle durchblicken.Wie das Nachrichtenportal Bloomberg (Bezahlschranke) berichtet, haben Mercedes und der Stellantis-Konzern ihr gemeinsames Batterie-Joint-Venture Automotive Cells Company (ACC) überraschend von der Überholspur auf den Standstreifen gelotst. Erst Anfang 2024 hatten die Unternehmen 4,7 Milliarden US-Dollar (circa 4,3 Milliarden Euro) eingesammelt, um vier ACC-Fabriken aus dem Boden zu stampfen, in denen Lithium-Ionen-Akkus für Elektroautos entstehen sollten. Das erste Werk im französischen Douvrin hat seine Arbeit bereits aufgenommen. Die Errichtung weiterer Fabriken in Deutschland und Italien hat ACC laut Bericht nun gestoppt.

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ACC will Ausrichtung überdenken

Als Begründung für diesen Schritt führt das Joint Venture an, seine aktuelle Ausrichtung überdenken und aktuelle Markttrends abwarten zu wollen. Man wolle beim Tempo seiner Investitionen flexibel bleiben und zum Ende des laufenden Jahres entscheiden, was man mit den bereits geplanten Niederlassungen anstellen werde. Eine Option ist laut Bericht, die Umstellung von leistungsstarken aber teuren Lithium-Ionen-Akkus auf die günstigeren aber schwächeren Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP), wie sie viele chinesische Autobauer bereits einsetzen, um die Kosten für ihre Elektroautos zu senken.ACC-Chef Yann Vincent verwies im Zusammenhang mit der Unternehmensentscheidung laut Bloomberg einmal mehr auf die sinkenden Absatzzahlen für E-Autos in Europa. Er erwarte Wachstum vor allem im Bereich des Massenmarktes. Den haben die meisten westlichen Autobauer bislang allerdings ignoriert und stattdessen auf teure Limousinen und SUVs gesetzt. Wie es mit ACC tatsächlich weitergeht, bleibt offen. Trends abwarten zu wollen, erscheint in jedem Fall nicht die weiseste Entscheidung zu sein.

Da der Bau neuer Batteriewerke Jahre dauert, droht das Unternehmen eher, Trends zu verschlafen, wenn es seine Niederlassungen erst dann in Gange bringt, wenn die Nachfrage wieder steigt. Da der Bedarf an E-Auto-Batterien in den kommenden Jahren und Jahrzehnten unweigerlich zunehmen wird, erscheint die Zögerlichkeit der Autoriesen in der aktuellen Situation schwer nachvollziehbar. Die Umstellung auf LFP-Akkus könnte sich indes positiv auf die Preisentwicklung für Elektroautos auswirken, da sie wohl dazu führen würde, dass auch westliche Autobauer verstärkt auf die günstigere Stromspeicherlösung setzen.

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