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Mercedes-Benz: Konzern ist unter den großen Autokonzernen am profitabelsten

Mercedes-Benz war im letzten Jahr laut einer EY-Studie der profitabelste unter den weltweit größten Autokonzernen. Insgesamt erzielten die Autokonzerne 2023 Rekordgewinne, die Branche ist allerdings mit mehreren Problemen konfrontiert.

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Mercedes-Benz: Konzern ist unter den großen Autokonzernen am profitabelsten

Mercedes-Benz mit CEO Ola Källenius (54) war im vergangenen Jahr einer Analyse zufolge der profitabelste unter den weltweit größten Autokonzernen. Die Profitabilität – gemessen an der Ebit-Marge, welche denn operativen Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz setzt – lag bei 12,8 Prozent. Das geht aus der Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hervor, die dafür die Finanzkennzahlen der 16 größten Autokonzerne der Welt untersucht hat.

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Mercedes führt den Angaben nach die Rangliste vor der Opel-Mutter Stellantis (12,1 Prozent) und BMW (11,9 Prozent) an. Im Gegensatz zum Zweit- und Drittplatzierten sank die Marge der Stuttgarter im Vorjahresvergleich aber. Den stärksten Rückgang verzeichnete 2023 jedoch Tesla: Die Marge des Elektroautoherstellers sank im Vergleich zum Vorjahr von 16,8 auf 9,2 Prozent, womit sich das Unternehmen im Mittelfeld platzierte. Der Volkswagen-Konzern landete auf dem zehnten Platz. Schlusslicht war der US-Autobauer Ford.

Im vierten Quartal trübte sich das Bild im Vergleich zum ganzen Jahr aber ein: Der Umsatz stieg unterdurchschnittlich um neun Prozent, der Gewinn schrumpfte um fünf Prozent. EY-Marktbeobachter Constantin Gall teilte mit: „Im vergangenen Jahr konnte die Branche noch von hohen Neuwagenpreisen und der wiederhergestellten Lieferfähigkeit profitieren. Allerdings wurden auch die Probleme, vor denen die Branche steht, immer deutlicher“.

Branche ist mit mehreren Problemen konfrontiert

Als ein Problem der Branche machte Gall die schwächelnde Konjunktur aus. Der Absatz von Neuwagen liegt demnach weit unter dem Vor-Corona-Niveau: Im vergangenen Jahr haben die Hersteller etwa 66 Millionen Autos verkauft, im Jahr 2019 waren es knapp 76 Millionen Fahrzeuge. Die Folge: „Überkapazitäten sind aktuell ein echtes Problem für die Hersteller, aber auch für die Zulieferer. Und von einer Konjunkturaufhellung, die zu einem echten Nachfrageschub führen könnte, ist derzeit nichts zu sehen”, sagte Gall.

Auch der stockende Hochlauf der E-Mobilität belaste das Geschäft: “Im Vertrauen auf einen rasanten Anstieg der Nachfrage nach Elektroautos wurden Milliardeninvestitionen getätigt, und nun wachsen die Zweifel

– in der Politik, in der Branche und bei den Kunden”, sagte Gall. Die aktuellen Milliardengewinne seien fast ausschließlich Verbrennermodellen zu verdanken. Bis die Branche mit Elektroautos echtes Geld verdiene, werde es noch lange dauern.

Darüber hinaus stocke der Absatz in China: Bis auf Volkswagen und BMW haben demnach alle untersuchten Herstellern 2023 weniger Autos auf dem chinesischen Markt verkauft. Im Durchschnitt schrumpfte der Absatz dort um 5,4 Prozent. Chinesische Elektroautohersteller griffen auch zunehmend die etablierten Hersteller auf ihren Heimatmärkten an, sagte Gall. Diese Herausforderung werde in den kommenden Jahren noch größer werden.

Autokonzerne erzielen Rekordgewinne – auch dank Sondereffekt

Insgesamt fuhren die Autokonzerne wegen hoher Neuwagenpreise und eines Absatzplus von sieben Prozent vergangenes Jahr einen Gesamtumsatz von gut zwei Billionen Euro ein. Das waren der Analyse zufolge 13,7 Prozent mehr als 2022. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um gut 15 Prozent und erreichte rund 176 Milliarden Euro. Ein wichtiger Grund für die Zuwächse war jedoch ein Sondereffekt: Der schwache Yen verhalf japanischen Autokonzernen demzufolge zu einem Gewinnplus von rund zwei Dritteln und einem Umsatzwachstum von 22 Prozent. Weniger dynamisch ging es beim Rest zu: Die deutschen Hersteller verzeichneten zusammen ein Gewinnwachstum von sieben Prozent, bei den US-Konzerne rutschte der Ertrag sogar um fast 30 Prozent ab.

Die Profitabilität stieg leicht: Die durchschnittliche Ebit-Marge, die den operativen Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz setzt, lag bei 8,6 Prozent. Sie bleibe damit das dritte Jahr in Folge auf dem Niveau von mehr als acht Prozent. Zum Vergleich: In den fünf Jahren vor Ausbruch der Corona-Pandemie hatte die Gewinnmarge bei durchschnittlich 5,5 Prozent gelegen.

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