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Manthey über DTM-Titelverteidigung: "Glaube nicht, dass man das zulässt"

Olaf Manthey blickt einer möglichen Titelverteidigung skeptisch entgegen

Das Manthey-EMA-Team hat die Testarbeit vor dem DTM-Saisonauftakt abgeschlossen und startet in einer Woche in Oschersleben mit Champion Thomas Preining die Mission Titelverteidigung. Die Chancen dafür schätzt der Teamgründer und -berater Olaf Manthey allerdings “eher gering” ein.

“Ich glaube nicht, dass man zulassen wird, dass wir das nochmal holen”, äußert sich der 69-Jährige im Gespräch mit Motorsport-Total.com skeptisch. “Es muss ja immer gut durchmischt sein.”

Eine interessante Aussage, denn in den vergangenen Monaten gab es immer wieder Vorwürfe, der Porsche 911 GT3 R sei in der Saison 2023 – und vor allem beim Saisonfinale – durch die Balance of Performance (BoP) zu stark eingestuft gewesen.

“Müssen beobachten, wie sich das verhalten wird”

Wie Manthey seine Aussage erklärt? “Das ist ja die Idee der BoP: die unterschiedlichen Fabrikate zusammenzubringen, damit man eine gute sportliche Show hat, wo alle drin mitspielen können – ist ja auch richtig so”, sagt er.

“Allerdings müssen wir beobachten, wie sich das über das Jahr verhalten wird. Und dann müssen wir schauen, wo wir am Ende rauskommen.”

“Glaube, dass jeder mal dran ist”

Ob es diesbezüglich politisch ein Nachteil sei, dass Porsche nicht mehr wie im Vorjahr mit drei Teams und sechs Fahrzeugen, sondern nur noch mit dem Manthey-EMA-Team und Preining und Ayhancan Güven am Start ist?

“Ein paar andere Hersteller haben ein paar Autos mehr in der Meisterschaft”, zuckt Manthey mit den Schultern. “Und wie das in anderen Meisterschaften mit BoPs genauso ist, glaube ich, dass man es gut durchmischen will und dass jeder mal dran ist”, wiederholt er seine Aussage, dass er nicht an einen erneuten Porsche-Titel glaubt.

Porsche 2023 zu stark eingestuft? Das sagt Olaf Manthey

Aber wie sieht Manthey die Aussagen von Ralf Schumacher, der vor einigen Monaten meinte, dass Porsche 2023 in der DTM durch die Einstufung “besser gestellt” war “als es hätte sein müssen” und “um die Meisterschaft fahren sollte”?

“Da sollte man vielleicht mal in die Rundenzeitanalyse gehen, was wir zu welcher Zeit gefahren sind und was die anderen zu welcher Zeit gefahren sind”, antwortet die Rennlegende.

“Dann kommt man relativ schnell auf einen Nenner und kann solche Aussagen eigentlich nicht tätigen, wenn man den Kopf benutzt. Weil einfach so mal was in den Raum zu werfen halte ich nicht gerade für sinnvoll.”

Schumacher bezog sich mit seinen Aussagen vor allem auf das Saisonfinale in Hockenheim und die starken Longruns, “obwohl der Porsche einige Kilos reinbekommen hat”.

Aber auch der ehemalige Mercedes-Motorsportchef und nunmehrige Schaeffler-Berater Norbert Haug teilte im Interview mit Motorsport-Total.com Schumachers Meinung bezüglich der Einstufung des 911 GT3 R in der DTM: “Schwach auf der Brust war er jedenfalls nicht, was nichts von Thomas Preinings Leistung nehmen soll.”

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