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„Letzte Generation“ wollte Porsche-Party stören – „war mäßig erfolgreich“

Aktivisten der „Letzten Generation“ haben versucht, die Jubiläumsfeier von Porsche in Stuttgart zu sabotieren. Wie erhofft verlief die Aktion aber offenbar nicht.

Stuttgart – „Wir bekennen uns klar zur Elektromobilität“, sagte Porsche-Vorständin Barbara Frenkel im BW24-Interview. Zudem will die VW-Tochter aus Stuttgart aber auch die Bestandsflotte klimaneutral antreiben und produziert dafür seit Dezember 2022 zusammen mit Partnern in Chile E-Fuels. Obwohl der traditionsreiche Sportwagenbauer demnach deutlich auf klimafreundliche Mobilität setzt und bereits mehrere vollelektrische Modelle für die kommenden Jahre angekündigt hat, ist Porsche anscheinend noch immer ein Feindbild der umstrittenen Klimabewegung „Letzte Generation“. Diese soll am Donnerstag (8. Juni) versucht haben, die Feier zum 75-jährigen Jubiläum zu sabotieren.

Bereits im vergangenen Jahr sorgte die „Letzte Generation“ für einen Eklat bei Porsche, als sich Aktivisten vor Modellen des Autoherstellers in der „Autostadt“ von Mutterkonzern VW festklebten. Am vergangenen Donnerstag war allerdings die Heimatstadt von Porsche das Ziel. „Porsche feiert sich unter dem Titel ‚Driven by Dreams‘ – dabei erweisen sich die Porscheträume bereits jetzt für unzählige Menschen als Alpträume“, schrieb die Bewegung auf Twitter. Die Pläne der „Letzten Generation“ am Porsche-Hauptsitz in Zuffenhausen gingen aber nicht so auf, wie offenbar erhofft.

Porsche feiert 75-jähriges Jubiläum in Stuttgart – „Letzte Generation“ wollte Veranstaltung stören

Das Jahr 2023 steht bei Porsche klar im Zeichen des 75-jährigen Firmenjubiläums, der 8. Juni spielt dabei eine ganz besonders große Rolle. Am 8. Juni 1948 erhielt mit dem Porsche 356 „Nr. 1“ Roadster nämlich das erste Modell der schwäbischen Traditionsmarke seine allgemeine Betriebserlaubnis. Dieses historische Datum feierte der Sportwagenbauer am gestrigen Abend mit einer großen Anzahl an geladenen Gästen sowie mit Zeitzeugen, Markenbotschaftern, Porsche-Dreamern und Fahrzeugen aus 75 Jahren Markengeschichte. In der einstündigen Veranstaltung mit Live-Musik, Choreografie und einer spektakulären Inszenierung ging es nicht nur um die Vergangenheit des Autobauers, sondern auch um die Zukunft.

Dass sich Porsche in Zukunft klar auf Nachhaltigkeit und auf eine klimafreundliche Mobilität fokussieren will, scheint die Aktivisten der „Letzten Generation“ nicht überzeugt zu haben. „Durch ihren Lebensstil verursachen die Reichsten 1 % sehr hohe Emissionen und leben damit auf Kosten von uns allen“, schrieb die Bewegung zu einem Clip auf Twitter, auf dem zu sehen ist, wie Mitarbeiter von Porsche offenbar versuchen, die Aktivisten von der Einfahrt zum Porsche-Parkhaus P2 zu entfernen. „Beenden Sie diese fossile Party Herr Bundeskanzler“, lautet zudem die Forderung der „Letzten Generation“ auf Twitter. Erst Ende April hatte die „Letzte Generation“ mit einer kreativen Aktion in Stuttgart demonstriert.

Porsche-Jubiläumsfeier: „Letzte Generation“ kommt offenbar zu spät

Die Aktion der Klimaaktivisten, die große Jubiläumsfeier von Porsche in Stuttgart zu sabotieren, verlief offenbar nicht wie erhofft. „Das war mäßig erfolgreich, die allermeisten Teilnehmer waren da schon längst auf dem Gelände, als der Protest gegen 20.15 Uhr begonnen hatte“, erklärte ein Polizeisprecher gegenüber t-online. Demnach haben sich die geladenen Gäste früh in Zuffenhausen eingefunden, da die Veranstaltung – die auch live im Internet gestreamt wurde – laut Porsche um 21.40 Uhr begann. Die Aktivisten werten ihre Aktion aber offenbar dennoch als Erfolg. „Wir wollen eine lebenswerte Zukunft für alle, deswegen haben wir gestern die Jubiläumsfeier von Porsche gestört“, erklärten sie am Freitag (9. Juni) auf Twitter.

„letzte generation“ wollte porsche-party stören – „war mäßig erfolgreich“

Unter dem Motto „Driven by Dreams“ feierte Porsche am 8. Juni das 75-jährige Jubiläum der Marke. Aktivisten der „Letzten Generation“ versuchten, die Veranstaltung in Stuttgart zu stören. © Christoph Schmidt/dpa

Die Autoindustrie ist aufgrund des jahrelangen Fokus auf fossile Kraftstoffe seit langem im Visier von Klimaaktivsten. Greenpeace-Mitglieder hatten sich im Jahr 2021 beispielsweise vor einem überdimensionalen qualmenden Mercedes-Stern auf dem Schlossplatz in Stuttgart versammelt, um gegen den Autokonzern Mercedes-Benz zu demonstrieren. Dass die CO2-Bilanz der Automodelle im Straßenverkehr ein ernsthaftes Problem ist, wissen die Autohersteller und steuern inzwischen mit verschiedenen Maßnahmen dagegen. „Wir arbeiten auf eine bilanziell CO₂-neutrale Wertschöpfungskette unserer Fahrzeuge im Jahr 2030 hin“, sagte Porsche-Vorständin Barbara Frenkel. „Dazu tragen unsere Elektrofahrzeuge bei, aber auch die Lieferkette.“

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