Kia

Kia Stinger

Kia Stinger GT

Kia Stinger GT – Testbericht

Mit dem Stinger hat Kia 2017 eines seiner emotional wertvollsten Autos auf den Markt gebracht. Zum Abschied der Baureihe haben wir ihn noch einmal zum Test begrüßt.

kia stinger gt – testbericht

Kia Stinger GT (c) Stefan Gruber

Als Kia in Europa gestartet ist, hat vor allem der Preis für die Fahrzeuge gesprochen, im Laufe der Jahre hat sich dies aber deutlich geändert.

Neben dem Preis sind auch immer mehr die gute Qualität und das Design in den Mittelpunkt gerückt, wodurch die Autos für immer mehr Kunden in den Fokus bei der Kaufentscheidung gerückt sind.

Eines der Highlights des bisherigen Kia-Modellprogramms ist dann im Jahr 2017 auf den Markt gekommen, der Stinger.

Mit diesem Modell hat Kia eindrucksvoll gezeigt, dass man auch Emotionen wecken kann. Das Design der sportlichen Fließhecklimousine zeigte eine ganz neue Seite von Kia. Mit einem Schlag wirkten Audi A5 Sportback oder BMW 4er Gran Coupé altbacken, und Kia ist es zudem gelungen, beim Antrieb zu überzeugen.

kia stinger gt – testbericht

Auch wenn zum Start noch ein 4-Zylinder-Benziner und sogar ein Diesel verfügbar waren, hat sich schnell der 3,3-Liter-V6 zum Liebling der Kunden gemausert.

Seit dem sehr dezenten Facelift im Jahr 2020 war überhaupt nur noch der 6-Zylinder in Kombination mit Allradantrieb und 8-Gang-Automatik erhältlich.

Nach sechs Jahren Bauzeit endete nun die Produktion des Kia Stinger, und wir konnten noch eines der letzten Autos in Österreich zum Test begrüßen.

Ausstattung mit viel Luxus 

kia stinger gt – testbericht

Der letzte Preis lag bei 79.990,- Euro, beinhaltete aber nicht nur 26.305,43 Euro an Steuern, sondern auch eine überkomplette Serienausstattung.

Während man bei der Konkurrenz aus Deutschland noch auf der Liste der Optionen viele Kreuzerl machen muss, hat man beim Stinger schon alles an Bord, was das Herz begehrt.

Im Kaufpreis enthalten sind unter anderem schon feine Ledersitze mit Klimatisierung vorne und Sitzheizung hinten, Voll-LED-Scheinwerfer mit dynamischem Kurvenlicht, ein Keyless-System, ein 10,25“-Touchscreen inklusive Navigationssystem, ein Harman Kardon-Soundsystem, ein Head-up-Display, ein elektrisches Schiebedach und noch vieles mehr.

kia stinger gt – testbericht

Der Innenraum zeigt sich beim Design ebenso aufregend wie die Karosserie und folgt einer ganz eigenen Linie.

Runde Lüftungsdüsen und ein mit Leder verkleidetes Cockpit vermitteln mit den vielen Chrom-Zierelementen auch einen sehr noblen und zugleich sportlichen Look.

Alles wirkt extrem hochwertig und ist perfekt verarbeitet, ganz wie man sich es von einem Auto in dieser Preisklasse erwartet.

Trotz moderner Technik, wie etwa dem wunderbar bedienbaren und mit einer schönen Grafik ausgerüsteten 10,25“-Touchscreen, hat man noch auf klassische Rundinstrumente gesetzt.

Genug Platz für alle Passagiere und das Gepäck

kia stinger gt – testbericht

Praktische Ablagen runden die positiven Eindrücke ebenso ab wie das großzügige Platzangebot. Lediglich die Kopffreiheit im Fond ist für große Personen etwas eingeschränkt, sonst hat man jede Menge Raum um sich.

Ein Traum sind auch die klimatisierten Ledersitze für Fahrer und Beifahrer, die perfekten Halt bieten und sehr bequem sind.

Das Kofferraumvolumen ist mit 406 bis 1.114 Litern Fassungsvermögen zwar nur durchschnittlich groß dimensioniert, dafür hat man eine große Heckklappe, die das Beladen erleichtert.

kia stinger gt – testbericht

Kia Stinger GT (c) Dr. Marianne Skarics-Gruber

Mit dem Stinger verabschiedet sich auch der 3,3-Liter-V6-TGDI-Motor aus Österreich, was sehr traurig ist.

Das Triebwerk mit einer Leistung von 366 PS (269 kW) liefert zwischen 1.300 und 4.500 U/Min ein maximales Drehmoment von 510 Nm.

Was sich am Papier mal recht nüchtern liest, bedeutet in der Praxis fulminante Fahrleistungen und extrem viel Fahrspaß.

Viel Fahrspaß ist garantiert

kia stinger gt – testbericht

Egal aus welchen Geschwindigkeitsbereich heraus man beschleunigen möchte, man hat immer extrem viel Schubkraft zur Verfügung. Überholmanöver werden zum Kinderspiel, und auch beim Sprint von 0 auf 100 km/h ist man mit 5,4 Sekunden schneller als die meisten anderen.

Der Vorwärtsdrang des Stinger endet zudem erst bei 270 km/h, womit er der bislang schnellste Kia bei uns ist. Dank dem Allradantrieb wird die Kraft auch jederzeit perfekt auf die Straße gebracht.

Zudem liegt der Kia perfekt auf der Straße, und man giert förmlich nach kurvenreichen Straßen, um das ganze Fahrvergnügen auskosten zu können.

kia stinger gt – testbericht

Dabei bleibt er aber auch noch komfortabel genug, um weite Strecken stressfrei und ohne Rückenprobleme zu bewältigen. Ganz wie man es also von einer sportlichen Familienlimousine erwartet.

Natürlich hat der 6-Zylinder, der so viel Fahrspaß bietet, auch eine Kehrseite, die wäre beim Verbrauch zu finden. Die 10,9 Liter pro 100 Kilometern, die vom Werk angegeben werden, schafft man nurn wenn man auf den gebotenen Fahrspaß verzichtet.

Und das fällt einfach zu schwer, wenn man mit dem Stinger unterwegs ist. Sobald einem die Vernunft sagt, man kann es auch gemütlich angehen, verlangt das Herz nach dem nächsten Adrenalin-Kick, und man ist beim Verbrauch schnell so um die 14 Liter pro 100 Kilometern angelangt.

Seht gute Sicherheitsausstattung

kia stinger gt – testbericht

Vor allem in Österreich muss aber kein Stinger-Käufer ein schlechtes Gewissen haben, mit der NoVA hat man ohnedies rund 519 Tonnen CO2 ausgeglichen und kann damit rund 1,5 Millionen Kilometer unterwegs sein, bevor man mehr CO2 ausgestoßen hat, als man mit der NoVA bezahlt hat.

Eine gute Figur macht der Stinger auch bei der Sicherheitsausstattung, es ist alles an Bord was derzeit am Puls der Zeit ist, vom Querverkehrswarner bis hin zum adaptiven Tempomat mit Spurhaltefunkton.

Kein wunder also, dass uns der Abschied vom Stinger wirklich schwer gefallen ist. Der Kia Stinger ist sicher eines der emotionalsten Modelle, die Kia je gebaut hat, und wird mit Sicherheit ein Fahrzeug sein, auf das man auch in 20 Jahren noch gerne zurückblickt.

kia stinger gt – testbericht

Auch sechs Jahre nach seinem Debüt hat der Stinger nichts von seiner Anziehungskraft verloren und zeigt sich so dynamisch und modern wie am ersten Tag.

Die perfekte Kombination aus Sportlichkeit und Komfort machen ihm zu einem Highlight im Segment und einem Auto, mit dem man wirklich gerne unterwegs ist.

Auch wenn der Verbrauch etwas hoch ist, so bietet der Motor enorm viel Schubkraft in jeder Situation und ist ein Traum auf allen Wegen. Wir werden den Kia Stinger auf jeden Fall im Kia-Sortiment vermissen.

Was uns gefällt:

Das Design, die Straßenlage, die Ausstattung, der Fahrspaß, die Leistungsentfaltung, die Sitze, die Verarbeitung, die Materialauswahl

Was uns nicht gefällt:

 Dass die Produktion eingestellt wurde, die hohen Steuern in Österreich, die den Stinger so teuer gemacht haben

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 3

Fahrleistung: 1

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 2-

Kofferraum: 3

Ablagen: 1

Übersichtlichkeit: 2-

Technische Daten Kia Stinger GT 3,3 T-GDI AWD

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 79.990,00
Testwagenpreis mit Extras: 79.990,00
davon Steuern 26.305,43
Technische Daten
Zylinder 6
Hubraum in ccm 3.342
Leistung PS/KW 366/269
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 510/1.300 – 4.500
Getriebe 8 Gang Automatik
Antriebsart Allradantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 5,4
Höchstgeschwindigkeit in km/h 270
Durchschnittsverbrauch in Liter 10,9
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 247
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 483,0
Breite in cm 187,0
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 142,0
Radstand in cm 290,5
Kofferraumvolumen in Liter 406 – 1.114
Tankinhalt in Liter 60
Leergewicht in kg 1.858
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 2.325
Max. Zuladung in kg 467

TOP STORIES

Top List in the World