Der Frachter „Felicity Ace“ war 2022 mit VW-Autos in Portugal gesunken – Experten bewerten danach offenbar die Brandgefahr durch E-Autos an Bord von Schiffen neu dpa
Die Volkswagen AG sieht sich mit zwei Klagen konfrontiert, wie „Bloomberg“ berichtet. Der Akku eines Porsche-Elektrofahrzeugs soll das Feuer an Bord eines riesigen Frachtschiffs im Jahr 2022 verursacht haben. Das Schiff sank schließlich mit tausenden Autos an Bord.
Eine der Klagen wurde in Stuttgart eingereicht, wo Porsche ansässig ist. Eine Handvoll Kläger, darunter Mitsui OSK Lines Ltd., der Betreiber des Schiffs, und Allianz SE, einer der Versicherer des Schiffes, haben den Fall vor Gericht gebracht, so ein Gerichtssprecher gegenüber „Bloomberg“.
Verfahren wegen Vermittlungsgesprächen pausiert
Das unter panamaischer Flagge fahrende Schiff Felicity Ace fing vor zwei Jahren nahe dem Azoren-Archipel im Atlantik Feuer und trieb nach der Rettung der Besatzung herrenlos umher. Laut einer internen E-Mail von VW zu der Zeit waren 3965 Fahrzeuge an Bord des Schiffes. Der Verlust des Frachtschiffs könnte den Automobilhersteller laut Schätzungen eines Risikomodellierungsunternehmens mindestens 155 Millionen Dollar (ca. 143 Millionen Euro) gekostet haben.
Lithium-Ionen-Batterie in Porsche soll Ursache für Feuer sein
In der Schifffahrt gab es bereits Reaktionen auf das Unglück, wie die Tagesschau im vergangenen Jahr berichtete. Die norwegische Reederei Havila Kystruten stoppt den Transport von E-Autos auf ihren Schiffen. Im FAQ erklärt die Reederei: „Elektro-, Hybrid- und Wasserstoffautos sind an Bord verboten.“ Von Verbrennern ist nicht die Rede. Dabei sei der Transport von Lithium-Ionen-Batterien nicht gefährlicher als der von Verbrennern, so Jochen Schäfer, ehrenamtlicher Fachberater für Elektromobilität des Deutschen Feuerwehrverbandes im Gespräch mit der Tagesschau.