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Garagengold oder Schrottplatz? Tüv-Experte gibt Tipps zu Oldtimern

Weg zum H-Kennzeichen

Garagengold oder Schrottplatz? Tüv-Experte gibt Tipps zu Oldtimern

garagengold oder schrottplatz? tüv-experte gibt tipps zu oldtimern

Bevor ein H-Kennzeichen vergeben werden kann, müsse das alte Auto genau geprüft werden.

Wie guter Wein steigern auch manche Autos, Motorräder oder Lkw ihren Wert mit zunehmendem Alter. Doch nicht jedes in die Jahre gekommene Fahrzeug verdient das Prädikat Oldtimer.

Werdohl – Die Einstufung als Klassiker und die Vergabe des begehrten H-Kennzeichens sind an strenge Richtlinien gebunden –wer diese erfüllt, profitiert von zahlreichen Privilegien, erklärt Wolfgang Schmidt, Leiter der Tüv-Station in Teindeln.

Das Sonderkennzeichen mit dem „H“ für historisch unterstützt seit 1997 den Erhalt von Fahrzeugen, die trotz ihres Alters in einem hervorragenden Zustand sind. Schmidt erklärt, welche Bedingungen für die Auszeichnung erfüllt sein müssen, und welche Vorteile aber auch welche Nachteile dieses Nummernschild mit sich bringen kann.

Der Weg zum H-Kennzeichen

„Um als Oldtimer anerkannt zu werden, muss das Auto, Bike oder auch der Traktor oder Lkw vor mindestens 30 Jahren erstmalig in den Verkehr gebracht worden sein“, sagt der Stationsleiter, betont aber: „Das Alter allein reicht jedoch nicht aus. Der Zustand muss der ursprünglichen Ära entsprechen.“ Um festzustellen, ob es sich tatsächlich um ein „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“ handelt, erstellten amtlich anerkannte Sachverständige oder ein Prüfingenieur zunächst ein sogenanntes Oldtimergutachten.

Schmidt erklärt: „Neben einem gepflegten Erscheinungsbild ist es wichtig, dass keine unsachgemäßen Reparaturen vorgenommen wurden und dass alle wesentlichen Bauteile im Originalzustand sind. Zulässig sind daher nur Modifikationen, die zur damaligen Zeit üblich sowie erlaubt waren.“ Er betont: „Im Idealfall werden zur Gutachtenerstellung alle entsprechenden Dokumente von den Fahrzeughaltenden mitgebracht.“

Zudem sollte ein Oldtimer-Anwärter auch technisch in einem einwandfreien Zustand sein. „Nicht nur das Oldtimergutachten ist ein unverzichtbarer Schritt auf dem Weg zum H-Kennzeichen, sondern auch die bestandene Hauptuntersuchung, die seit diesem Jahr am selben Tag wie das Oldtimergutachten durchgeführt werden muss. Die Verkehrssicherheit steht schließlich immer an erster Stelle“, erklärt der Tüv-Experte.

H-Kennzeichen: Vorteile im Überblick

Ein H-Kennzeichen symbolisiere nicht nur das kulturelle Erbe eines Fahrzeugs, sondern habe für Halter handfeste Vorteile:

  •  Das Finanzamt besteuere Oldtimer-Pkw pauschal mit rund 190 Euro pro Jahr.
  • Für historische Krafträder betrage die Kfz-Steuer derzeit knapp 50 Euro.
  • Auch einige Versicherungen würden günstige Tarife für Klassiker anbieten, da deren Besitzer in der Regel besonders gut auf ihre Schätzchen aufpassten, in der Regel nicht allzu viele Kilometer zurücklegten und diese nur sehr selten in Unfälle verwickelt seien.
  • Nicht zuletzt seien mit dem H-Kennzeichen Fahrten in Umweltzonen erlaubt.

Durch die Kombination von H-Kennzeichen mit dem Saisonkennzeichen könnten darüber hinaus Steuern sowie Versicherungsbeiträge gespart werden, indem das Kfz nur für einen bestimmten Zeitraum im Jahr angemeldet wird. Manchmal sei es jedoch preiswerter, auf den Oldtimerstatus zu verzichten. „Die Entscheidung hängt vom Fahrzeugtyp und der Nutzung ab“, sagt Schmidt und führt aus: „Insbesondere Kleinwagen der 1990er Jahre, die bereits mit einem Drei-Wege-Katalysator fahren, sind in der Regel ohne Oldtimer-Status günstiger unterwegs.“

Für alle, die ein H-Kennzeichen in Betracht ziehen, lohne sich eine umfassende Beratung, die an jeder Tüv-Station angeboten würde.

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