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Freitag Magazin: ADAC schickt Tesla Model Y in den Hitzetest. Green NCAP aktualisiert Lebenzyklusbewertung. Alpine A290 startet bei 38.700 € und ist bestellbar.

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Das Testlabor Elektromobilität wurde auf 35 Grad Celsius aufgeheizt, die UV-Lampen simulieren die Sonneneinstrahlung. Der Stromverbrauch über 8 Stunden blieb recht gering.

Tesla Model Y: ADAC unterzieht Stromer dem Hitztest

Die Wintertests kennt man bei Stromern zur Genüge. Weniger Reichweite und damit höherer Verbrauch. Die Ablehnung von vielen Verbrennerfahrern wird gerne auch damit begründet, dass man im Falle eines längeren Staus auf der Autobahn schlicht erfrieren würde, weil die Batterie schnell durch die Heizung leergesaugt werde. Ein weit verbreiteter Irrtum. Hier hatte der ADAC bereits 2021 Messungen durchgeführt und Entwarnung gegeben. Aber was ist mit einem Stau in glühender Sommerhitze?

Neue Klimakammer für Simulation sommerlicher Hitze bei Strau

Der ADAC hat Ende Juli seine neue Klimakammer für Elektromobilitäts-Tests im ADAC Technik Zentrum in Landsberg am Lech eröffnet. Diese hochmoderne Testinfrastruktur bietet einzigartige Möglichkeiten zur umfassenden Bewertung von Elektrofahrzeugen unter extremen Klimabedingungen. Der erste durchgeführte Test simulierte einen Stau bei sommerlicher Hitze mit einem Elektroauto.

Testfahrzeug: Tesla Model Y

Die Ingenieure simulierten über acht Stunden einen typischen Sommertag, inklusive Temperaturanstieg auf bis zu 35 Grad Celsius und unterschiedlich starker Sonneneinstrahlung durch UV-Lampen.

Das Testfahrzeug, ein Tesla Model Y, hatte zu Beginn des Versuches einen Batterieladezustand von 60 Prozent. Die Klimaanlage wurde konstant auf 20 Grad Celsius eingestellt und das Fahrzeug im sogenannten „Camping Modus“ betrieben, um eine durchgängige Klimatisierung zu gewährleisten. Das Armaturenbrett des Fahrzeugs erreichte durch die simulierte Sonneneinstrahlung Temperaturen zwischen 30 und 45 Grad Celsius, die Außenseite der Windschutzscheibe wurde sogar über 60 Grad Celsius heiß. Die Klimaanlage hielt die Innenraumtemperatur trotz der hohen Außentemperaturen konstant unter 25 Grad Celsius, gemessen auf Kopfhöhe und im Fußbereich.

Nur 1,5 kW Kühlleistung

Für die Kühlleistung benötigte die Klimaanlage durchgängig etwa 1,5 kW, wobei kurzzeitige Abweichungen bei Änderungen der Sonneneinstrahlung oder nach dem Öffnen der Türen auftraten. Insgesamt verbrauchte das Model Y etwa 12 kWh an Energie während des achtstündigen Tests, was einem Verlust von 16 Prozent des Batterieladezustands entsprach. Dies bedeutet, dass das Fahrzeug etwa 2 Prozent Akkukapazität beziehungsweise 8 Kilometer Reichweite pro Stunde verbrauchte.

Zum Vergleich: Ein Verbrennungsmotor würde unter diesen Bedingungen zwischen 1 und 1,5 Liter Kraftstoff pro Stunde benötigen und dabei Abgase erzeugen. Betrachtet man die lokale Effizienz, so entspricht das umgerechnet circa 10 bis 15 kWh pro Stunde. Ein klarer Effizienzvorteil also für den Stromer, so der ADAC.

„Der erste Versuch im neuen ADAC Testlabor Elektromobilität zeigt, dass E-Auto-Fahrer keine Angst haben müssen, liegen zu bleiben, falls sie bei hohen Temperaturen in einen langen Stau geraten und die Klimaanlage aktiviert lassen“, sagt Dino Silvestro, Leiter Fahrzeugtest im ADAC Technik Zentrum. Dennoch sollten Reisende auch im Sommer auf genügend Rest-Akkukapazität achten, um auch im schlimmsten Hitzestau einen kühlen Kopf zu bewahren.

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Green NCAP hat das Life Cycle Assessment Factsheet aktualisiert. Zudem kann man den CO2-Footprint des eigenen Autos auf der Website „testen“.

CO2-Fußabdruck: Green NCAP aktualisiert Lebenszyklusbewertung

Green NCAP hat vor kurzem eine Aktualisierung seiner Lebenszyklusbewertung (LCA) Daten- und Faktenblätter durchgeführt. Die Aktualisierung umfasst eine erweiterte Datenabdeckung von Ländern, einschließlich Norwegen, und Kraftstoffarten, wie LPG und E85, sowie sowie aktuellere Informationen über die Batterieproduktion, die Stromversorgung und Biokraftstoff-Mischungen. Diese Aktualisierung berücksichtigt die sich weiterentwickelnde Automobilindustrie und den sich schnell verändernden Energiesektor. Mehr denn je bildet die Ökobilanz von Green NCAP eine Brücke zwischen Wissenschaft, Industrie und Verbrauchern.

Veränderungen in der Industrie aufzeigen

Durch diese jüngste Datenaktualisierung kann Green NCAP die Veränderungen in der Industrie aufzeigen. Von den sich entwickelnden Rohstoffmischungen für Biokraftstoffe bis hin zur steigenden Effizienz der Batterieproduktion, überschauen die Green NCAP-Experten eine stetige positive Veränderung im nachhaltigen Bild der Industrie. Man kann sagen, dass der immer größer werdende Umfang der Ökobilanzdaten eine direkte Antwort auf das Wachstum und die Innovation, die derzeit im Automobilsektor stattfindet, gibt.

Die neuen LCA-Ergebnisse von Green NCAP machen die geringeren Umweltauswirkungen von Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen über ihre gesamte Lebensdauer im Vergleich zu Fahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor transparent. Diese Veränderung ist zurückzuführen auf die abnehmende Kohlenstoffintensität der Batterieproduktion und die verbesserten Erwartungen an den zukünftigen Energiemix in Europa.

Emissionen bei Batterieproduktion um -16 % gesunken

Die Emissionen aus der Batterieproduktion, in kg CO2-Äquivalent/kWh Kapazität, sind nach den neuen Daten um ca. 16 Prozent gesunken, was in erster Linie auf Skalenvorteile und Nachhaltigkeitsbemühungen der Hersteller zurückzuführen ist. Im europäischen Durchschnitt werden die Stromemissionen zwischen heute und 2039 in Gramm CO2-Äquivalent/kWh voraussichtlich um um etwa 26 Prozent gegenüber den alten Daten sinken. Zunehmend ehrgeizige politische Initiativen, wie Fit for 55, sind die treibende Kraft hinter den gestiegenen Erwartungen an eine grünere europäische Energie.

Der Rückgang der Emissionen um etwa 20 Gramm CO2-Äq./km für das durchschnittlichen batterieelektrischen Fahrzeugs entspricht einer Verringerung der gesamten CO2-Bilanz um etwa -15 Prozent. Dies bedeutet eine Einsparung von 4,8 Tonnen CO2-Äquivalenten für jedes Fahrzeug während seiner Lebensdauer. Auch der Biomasse-Mix von Biokraftstoffen ändert sich. Vor allem FAME-Kraftstoff (Biodiesel) wird voraussichtlich 13 Prozentpunkte mehr gebrauchtes Speiseöl und 16 Prozentpunkte weniger Palmöl enthalten, was die Emissionen dieses Kraftstoffs über die gesamte Lebensdauer senkt.

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Wieviel Tonnen CO2-Äquivalente produziert eine moderner Stromer wie der Audi Q4 e-tron Sportback50? Im schlimmsten Fall in Deutschland über 16 Jahre bis zu 41 Tonnen.

Genauere Ökobilanz

Die Ökobilanz ist eine Methode, die alle mit der Herstellung und Verwendung eines bestimmten Produkts verbundenen Emissionen schätzt – quasi von der Wiege bis zur Bahre. Es besteht ein breiter Konsens darüber, dass diese Methode für eine faire Umweltbewertung von Verkehrssystemen unerlässlich ist. LCA-Berechnungen ermöglichen es daher, Fahrzeuge auf eine neutralere und systematischere Weise zu vergleichen. Darüber hinaus liefert die Ökobilanz von Green NCAP Ergebnisse und Fakten, die speziell auf das heutige Fahrverhalten der Verbraucher zugeschnitten sind.

Die aktualisierten Daten von Green NCAP spiegeln die derzeitige Energieversorgung und die Batterien auf dem Markt wider und können realistischere Ergebnisse liefern, da sie die tatsächlichen Messdaten von Green NCAP Testverbrauchsmessdaten verwenden.

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In Frankreich, wo Atomkraftwerke zusammen mit erneuerbaren Energien äußerst CO2-freundlich Energie produzieren emittiert der Audi Q4 e-tron Sportback50 im schlimmsten Fall nur 24 Tonnen CO2.

Unterstützung durch Ricardo

Ricardo, das weltweit tätige Strategie-, Umwelt- und Ingenieursberatungsunternehmen und führend im Bereich der Lebenszyklusanalyse von Fahrzeugen, unterstützte Green NCAP bei dieser Aktualisierung durch die Bereitstellung von Daten-Projektionen für die Elektrizitätsversorgung in den europäischen Ländern. Diese Datenprojektionen, die in Ricardos eigener LCA-Arbeit verwendet werden, gelten weithin als qualitativ hochwertig und transparent und und leisteten einen wertvollen Beitrag zur Aktualisierung der LCA-Daten.

e-engine meint: Green NCAP hat hier eine spezielle LCA-Seite aufgesetzt, in der man durch Eingabe eigener Parameter sein eigenes Auto „testen“ kann.  Bei Stromern fließt der Einfluss des Strommix des jeweiligen Landes mit ein (siehe oben). Deutschlands derzeitiger Strommix führt dabei zu einem recht hohen Fußabdruck. Der ist allerdings bei Verbrennern noch höher. Eine Mercedes-Benz E-Klasse 300d 4MATIC emittiert in 16 Jahren im Worst-Case-Scenario immerhin schon 70,9 Tonnen. Das ist fast drei Mal so viel CO2, wie der Audi in Frankreich ausstösst.

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Die Varianten des Alpine A290: Der Einstieg ins tolle französische Design kostet mindesten 38.900 Euro.

Neuerscheinung: Alpine A290 startet bei 38.900 Euro

Es war schon immer etwas teurer einen außergewöhnlichen Geschmack zu haben. Während der domestizierte Renault 5 E-TECH bei 24.900 Euro startet, und dann mit 40 kWh-Batterie und nur AC-Laden recht wenig bietet, beginnen die Preise für die scharf gemachte Version, den Alpine A290 bei 38.900 Euro.

Was kriegt man dafür?

Eine Netto-Batteriekapazität von 52,0 kWh, 177 PS bei 285 Nm Drehmoment. Die Top-Speed der Alpine-Version liegt bei 160 km/h, der Spurt von 0 auf 100 dauert 7,4 Sekunden. Wer diesen Citycar auf der Mittelstrecke einsetzen möchte, der bekommt eine Spitzenladeleistung von 100 kW (DC) und eine durchschnittliche Ladeleistung von 70 kW. Für 41.900 Euro gibt es die etwas potentere Version mit 218 PS bei 300 Nm Drehmoment. Die Top-Speed liegt bei 170 km/h, der Spurt dauert allerdings immer noch endlose 6,4 Sekunden – wenn man „Sportwagen“-Qualitäten zurgrundelegt.

Zum Vergleich: die teuerste Renault 5-Variante

Der kostet 32.900 Euro, hat ebenfalls 52,0 kWh nutzbare Batterie, lädt genau so schnell und erreicht mit seinen 150 PS und 254 Nm Drehmoment die 150 km/h in 8 Sekunden.

e-engine meint: In der Première Edition kostet das Top-Modell des A290 46.200 Euro. Da kann man aber immer noch ein paar Tausender an Zusatzausstattung reinrichten, so dass die 50.000er-Marke bequem übersprungen werden kann. Funfact: Entfall des Modell- und Versionsnamens auf der Heckklappe kostet mal schlichte 50 Euro. Auch ein V2L-Adapter will sich mit 200 € bezahlen lassen, für die „billigen“ Versionen gibt es sogar Laufzeiten für GoogleMaps & Google Assistant (5 Jahre), Connected ADAS (5 Jahre) und so weiter. Rechnet man das alles zusammen, ist ein Tesla Model 3 RWD fast schon ein Schnäppchen für nur 43.479 Euro derzeit. Sicher, der Designfaktor des A290 ist in dem Zusammenhang recht hoch. Aber so hoch, dass man die Coolness auch noch bezahlen mag? Nun ja.

Fotos: ADAC, Green NCAP, Renault/Alpine, istock

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