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Formel 1: Verstappen doch schon 2025 zu Mercedes?

Um einen Wechsel von Max Verstappen zu Mecredes ist es zuletzt ruhiger geworden. Doch nach dem GP Monaco könnte sich das wieder ändern.

Vor dem Rennen in Monaco vergangenen Sonntag galt es als sicher, dass Weltmeister Max Verstappen (26) auch 2025 bei Red Bull bleibt und erst 2026 mit einem Wechsel zu Mercedes liebäugelt. Vor dem Großen Preis von Kanada am nächsten Sonntag (9. Juni) ist das aber nicht mehr in Stein gemeißelt.AUTO BILD erfuhr: Gewisse Ereignisse in Monaco könnte dazu führen, dass der dreifache Weltmeister doch schon nächstes Jahr zum “Silberpfeil”-Piloten wird.Dabei gibt es mehrere Gründe, die zum Stimmungswandel des siegenden Holländers führten, nach neun Jahren und drei Weltmeisterschaften in Folge Red Bull womöglich schon Ende diesen Jahres zu verlassen.Erstens: Verstappen traut der Technik des dominanten Teams der vergangenen Jahre nicht mehr und fühlt sich von den Ingenieuren nicht ernst genug genommen. Zwar führt er nach fünf von möglichen acht Saisonsiegen mit 169 Punkten vor Monaco-Sieger Charles Leclerc (Ferrari, 138 Punkte) die WM deutlich an – doch das Vertrauen, dass der Red Bull auch in Zukunft auf Augenhöhe mit Ferrari und dem immer stärker werdenden McLaren-Team fahren kann, schwindet bei Verstappen.Schon in Monaco war er chancenlos, holte mit dem sechsten Platz das Maximum dessen, was sein RB20 erlaubte. In Kanada könnte es aufgrund der Konstruktion des Red Bull erneut schwierig werden. Hintergrund: Auf unebenen Kursen wie in Monte Carlo oder Montreal kann Verstappen nicht voll auf Attacke fahren. Auf den Bodenwellen hüpft der Red Bull zu viel, hohe Randsteine muss er umfahren und verliert deswegen viel Zeit.formel 1: verstappen doch schon 2025 zu mercedes?

Um einen Wechsel von Max Verstappen zu Mecredes ist es zuletzt ruhiger geworden.

Bild: Red Bull Content PoolEinfach höher einstellen, wie andere Teams das mit ihren Wagen machen, kann man den Red Bull aber nicht. Das verhindert die auf eine extrem effiziente Aerodynamik getrimmte Bauweise von Verstappens Auto. Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko (81) bestätigt das bei AUTO BILD. Marko: “Wenn wir die Höhe verändern, verlieren wir sehr viel Abtrieb. Deshalb sind wir in diesem Bereich limitiert. Allerdings glauben wir, dass wir auf herkömmlichen Strecken wie in Barcelona immer noch überlegen sein werden. Wenn nicht, dann haben wir in der Tat ein Problem.“

Red Bull: Marko lobt Verstappen-Faktor

Der Grazer baut auf die Fähigkeiten seines Mozart am Steuer: „Trotzdem glaube ich, dass der Verstappen-Faktor auch auf für uns ungünstigere Strecken entscheidend sein wird“, sagt er. „Er ist in Höchstform und macht den Unterschied. Es gibt sonst keinen Piloten, der in jeder Runde im Rennen am Limit fahren kann, ohne Fehler zu machen.“Allein: Es gibt noch eine zweite Baustelle technischer Natur beim erfolgsverwöhnten Red Bull-Team. Der Simulator liefert trügerische Daten. Marko: “In Monaco zum Beispiel konnte man im Simulator ohne Probleme hart über die Randsteine fahren. Auf der realen Strecke war das dann nicht mehr der Fall.” Das Problem mit dem Simulator ist nicht neu. Schon seit zwei Jahren – so erfuhr AUTO BILD – bemängelt Verstappen falsche Daten aus dem Computer. Die Techniker wiegelten aber immer wieder ab. Das ärgert den Niederländer.Zum immer größer werdenden Frust trägt dazu noch die Stimmung im Team bei, die seit dem Skandal um Teamchef Christian Horner (mutmaßliche Belästigung einer Mitarbeiterin) im Keller ist. Vater Jos Verstappen bringt die Red-Bull-Schwäche sogar in direkten Zusammenhang mit der Horner-Affäre. In holländischen Medien poltert er: „Vielleicht sollten sie sich mehr auf Karriere und gegenseitige Kommunikation konzentrieren, anstatt auf andere Dinge …“formel 1: verstappen doch schon 2025 zu mercedes?

Jos Verstappen ist für seine Klartext-Ansagen bekannt.

Bild: Red Bull Content Pool

Klartext-Ansagen von Jos Verstappen

Jos Verstappen ist für seine Klartext-Ansagen bekannt und legt entsprechend nach: “Red Bull muss herausfinden, wo genau die Probleme stecken, denn Teams wie Ferrari und McLaren nähern sich. Max kaschiert die Probleme noch, aber bei seinem Teamkollegen Sergio Perez wird es offensichtlich – der Unterschied zwischen beiden ist derzeit riesig. Die Zeit, als Red Bull das dominante Auto hatte, scheint vorbei zu sein. Es wird zwar wieder Rennen geben, in denen Red Bull gut in Form sein wird, aber sie haben definitiv mehr Probleme als in den letzten Jahren. Ich bin gespannt, wie sie das lösen wollen.“Fest steht: Solche Aussagen des ehemaligen Teamkollegen von Michael Schumacher sind als deutlicher Warnschuss zu verstehen, dass man sich im Verstappen-Lager immer mehr vorstellen kann, Red Bull schon Ende dieses Jahres zu verlassen.Dazu passt: Der umstrittene Teamchef Christian Horner tut unbewusst alles dafür, um Verstappen in die Arme des Stuttgarter Konzerns zu treiben. In Monaco soll er den dreimaligen Champion dafür kritisiert haben, im entscheidenden Qualifying-Segment einen Fehler in der ersten Kurve gemacht zu haben. Das hätte ihn ein besseres Ergebnis als Platz sechs gekostet.Logisch: Das kam im Verstappen-Lager nicht gut an. Denn dass Teamkollege Perez mit dem schwierig zu fahrenden Red Bull nur 18. wurde, ließ der unbeliebte Teamchef unerwähnt. Fest steht: Die Chance Verstappen schon nächstes Jahr zu bekommen, wird für Mercedes gerade immer größer.

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