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Formel-1-Technik: Alpine und Williams kopieren Mercedes-Idee

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Modifizierter Frontflügel am Williams FW46 von Alexander Albon beim Formel-1-Rennen in Japan 2024

Alpine und Williams haben beim Formel-1-Rennen in Japan 2024 Frontflügel-Updates eingesetzt. Neu ist der dabei verwendete Ansatz aber nicht: Mercedes hat bereits seit 2022 ähnliche Lösungen im Einsatz.

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Mercedes-Frontflügel aus der Formel-1-Saison 2022

Die Rede ist von seitlichen Frontflügel-Endplatten, die teilweise von den einzelnen Frontflügel-Flaps abgetrennt sind. Sprich: Nur kleine Streben verbinden Endplatte und Flaps miteinander, dazwischen und im hinteren Bereich der Endplatte gibt es große “Leerräume”. Damit entsteht hinten an der Endplatte ein “Loch”, wo die Luft nach hinten und zur Seite wegströmen und so einen “Outwash”-Effekt erzielen kann.

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Frontflügel-Update am Williams FW46 beim Formel-1-Rennen in Japan 2024

Eben diesen “Outwash”-Effekt sollten die zur Saison 2022 eingeführten Technischen Regeln eigentlich reduzieren, um das Hinterherfahren zu erleichtern. Denn wenn weniger turbulente Luft um die Autos herum entsteht, ist das Dranbleiben einfacher. So die Theorie. In der Praxis aber haben die Teams trotzdem noch die Möglichkeit, Luft vom Frontflügel aerodynamisch effizient nach hinten abzuleiten.

2023 hat der Automobil-Weltverband (FIA) deshalb strengere Regeln erlassen. So kam Mercedes auf das aktuelle Design mit teilweise abgetrennten Flaps an der Endplatte und dem “freigestellten” hinteren Bereich, was nun von Alpine und Williams kopiert wurde.

Manche Teams in der Formel 1 haben das Konzept sogar noch verfeinert und nutzen zusätzliche waagrechte Winglets auf der Innenseite der Endplatten, um den Luftstrom gezielter nach hinten zu leiten. Bei Williams zum Beispiel findet sich ein solches Winglet oberhalb des Punktes, an dem der finale Frontflügel-Flap auf die Endplatte trifft.

Von entscheidender Bedeutung sind hierbei auch die Form der Endplatte und das außenliegende Luftleitblech, außerdem die Form und die Positionierung der kleinen Streben, die die einzelnen Flaps mit der Endplatte verbinden. All das hat einen Einfluss auf den Luftstrom nach hinten und wird deshalb häufig ganzheitlich modifiziert.

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Frontflügel-Vergleich bei Alpine beim Formel-1-Rennen in Japan 2024

Für Williams hieß das beim Japan-Update: Das äußere Luftleitblech an der Endplatte hat eine neue Form erhalten. Statt dem zuletzt verwendeten, keilförmigen Aufsatz ist dort nun wieder ein einfaches, geschwungenes Element angebracht.

Alpine wiederum verzichtet bisher generell auf Flaps an der Endplatte, aber es hat seine Frontflügel-Flaps deutlich von der Endplatte abgerückt (oberer Frontflügel, rote Pfeile). Im Vergleich zur vorherigen Version (unten) ist auch gut erkennbar, wie sehr analog dazu die einzelnen Flaps verändert wurden (blaue Pfeile).

Dass jetzt ganz andere Kräfte auf die Flaps einwirken als vorher, das ist anhand der diversen Haltestreben gut erkennbar: Sie haben teilweise neue Positionen auf dem Frontflügel erhalten. Und in der neuen Version ist das Hauptprofil nur noch mit zwei statt vier Streben mit dem zweiten Element verbunden. Eine zusätzliche Halterung wiederum verbindet jetzt das zweite und das dritte Element.

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Unterboden- und Seitenkasten-Update bei Aston Martin beim Formel-1-Rennen in Japan 2024

Was Aston Martin am AMR24 im Detail umgebaut hat

Aston Martin ist ein weiteres Team, das beim Japan-Grand-Prix 2024 umfangreiche Updates eingesetzt hat. Es konzentrierte sich dabei allerdings auf die Kontur der Seitenkästen und die Außenkante des Unterbodens.

In der Seitenansicht des AMR24 wird deutlich, was sich an der Form des Seitenkastens getan hat: Wo vorher eine glatte Fläche zu sehen war, ist jetzt die angesprochene Kontur erkennbar (roter Pfeil). Das erinnert an das Designkonzept, das Aston Martin schon 2022 erstmals verwendet hatte. Damals wechselte das Team zum sogenannten “Downwash”-Design mit einer abschüssigen “Rampe” im hinteren Bereich des Seitenkastens.

Die Neuerungen am Unterboden betreffen den Bereich hinter der aufgewölbten Kante (blauer Pfeil): Hier hat Aston Martin eine zusätzliche kleine Wölbung eingebaut, einen weiter hinten liegenden Einschnitt im Unterboden aber herausgenommen. Das Bild im Bild zeigt zum Vergleich die vorherige Version.

Im Zusammenspiel mit den genannten Änderungen hat Aston Martin den Einschnitt im Seitenkasten etwas nach oben versetzt und auch die Form des Diffusors im Heck leicht angepasst. All das dient einer besseren Anströmung der aerodynamisch sensiblen Oberflächen im Heckbereich des Fahrzeugs.

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