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Ford: Erstes CO2-neutrales Werk eröffnet

Ford hat sein Kölner Werk in eine CO2-neutrale Fertigungsstätte für Elektroautos umgebaut. Hoch-automatisiert, werden dort künftig Modelle auf VW-Plattformen gefertigt.

ford: erstes co2-neutrales werk eröffnet

Ford steht vor einer grossen Umstrukturierung. In Europa steht eine Werksschliessung an, und ikonische Modelle wie Fiesta, Focus und alle Vans sind eingestellt worden oder werden demnächst auslaufen. Ersetzt werden sie zum grossen Teil durch Elektro-SUVs und -Crossover. Deren Produktionsstätte wird künftig das Ford Cologne Electric Vehicle Center sein. Das kölner Werk besteht schon seit 1930 und wurde mit Investitionen von zwei Milliarden US-Dollar umgebaut. (Aus für den Ford Fiesta!)

250'000 Autos pro Jahr

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Ford-Executive Chair William Clay Ford Jr. bei der Eröffnung des Ford Cologne Electric Vehicle Center.

Auf 125 Hektaren wurden komplett neue Produktionslinien und eine Batteriemontage gebaut. Plattform, Batterie und Motoren stammen aus VW-Werken. Den Anfang macht der Explorer, welcher sich die Plattform mit dem VW ID.4 teilt. Danach folgt ein noch nicht näher beschriebenes elektrisches Crossover, wobei es sich um die Coupé-Version des Explorer handeln könnte. Auch die elektrische Version des Ford Puma wird wohl in diesem Werk gefertigt. Künftig werden im Werk bis zu 250'000 Elektroautos pro Jahr entstehen. Bis Ende 2026 will Ford weltweit bis zu zwei Millionen Elektroautos bauen. Auch Tesla plant offenbar eine neue Fabrik in Europa.

Bilanziell CO2-neutral

Das Werk ist das erste bilanziell CO2-neutrale Werk von Ford. Wärmeenergie etwa wird in Form von Abwärme eines Kraftwerkes und einer Müllverbrennungsanlage über ein eigenes Dampfnetz geliefert. Die wiederum kompensieren die CO2-Emissionen. Strom und Gas für den Betrieb der Fahrzeugfertigung sind zertifiziert erneuerbar beziehungsweise Biomethan.

Der Explorer (Bild) wird künftig im Werk in Köln montiert werden.

Produktionsseitig werden Maschinen, Fahrzeuge und Mitarbeitende digital miteinander verbunden. So soll die Produktion in Echtzeit verbessert werden können. Die Belegschaft soll durch Roboter und Augmented-Realiy-Lösungen unterstützt werden. Man wolle die Fähigkeiten der Belegschaft im Werk fördern, anstatt sie zu ersetzen. Dem gegenüber stehen tausende von Arbeitsstellen, die Ford in Europa in den nächsten Jahren streichen will. Geschlossen wird etwa auch das Werk in Saarlouis, wo bis 2025 noch der Focus gebaut wird.

Diese Autos verlassen uns 2023

Früher wurden im Kölner Werk Modelle wie Model A, Taunus, Capri, Granada, Fiesta gebaut. Insgesamt entstanden in über 90 Jahren mehr als 18 Millionen Autos.

Text: Moritz Doka
Bilder: Ford

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