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Peugeot

Peugeot 2008

Erster Test: Peugeot 2008 (2023 Facelift), Flottes für die Familie

Der Peugeot 2008 ist ein kleines SUV mit Pfiff und Platz. Ein stärkerer Motor und eine größere Reichweite rücken jetzt die Elektroversion in den Focus, auch ein neuer Hybridantrieb bringt sich in Stellung. Zudem hat Peugeot das Gesicht geliftet und den mit Premium-Merkmalen gespickten Innenraum überarbeitet. Wie sich der elektrische e-2008 fährt und wie weit er kommt, was sich bei den anderen Antrieben tut und was beim Multimediasystem neu ist, erklärt der erste Test.

Um wen geht es?
Wo viel verkauft wird, gibt es auch viel zu verlieren. Deshalb sind die Hersteller gerade bei der Gestaltung kleinerer Autos eher vorsichtig. Die Peugeot-Designer um Gilles Vidal gingen vor einigen Jahren aber mit einer anderen Einstellung an die Arbeit: Der 208 und sein SUV-Kollege 2008 sollten überall erkannt werden und auffallen. Ein kleines Auto, das keinen kalt lässt, war der Marke schon einmal gelungen, in den 80er-Jahren, als Peugeot mit dem 205 den coolsten Kleinwagen hatte. An diese Ära wollte das Designteam anknüpfen, ohne zu sehr in der Vergangenheit zu schwelgen. Man hatte den legendären 205 im Kopf, aber mit dem 508 auch den neuen Imageträger der Marke. Beide Modelle haben beim Duo 208/2008 ihre Spuren hinterlassen.
Der mutige Designplan ging auf, seit seinem Debüt im Jahr 2019 wurden allein vom Peugeot 2008 rund 700.000 Stück verkauft. Bei den begehrten B-Segment-SUVs stand der Franzose durchgehend auf dem Siegertreppchen, im Jahr 2021 sogar ganz oben. Gut zehn Prozent des Absatzes entfielen auf den elektrischen e-2008, zuletzt entwickelte sich dessen Anteil in Richtung 20 Prozent.
2023 bekommt der Peugeot 2008 nun das obligate Facelift zur Halbzeit des Modellzyklus. Dabei wird das im Werk Vigo in Spanien produzierte SUV optisch überarbeitet und mit einer neuen Multimedia-Software ausgestattet. Der e-2008 bekommt einem neuen Elektromotor, auch eine Hybridversion steht in den Startlöchern.
 
Kleinwagen oder schon Kompaktklasse: Wie groß ist der 2008 und wie viel Platz bietet er?
Technische Basis ist der Peugeot 208, also das B-Segment der Kleinwagen. Mit 4,30 Metern Länge ragt der 2008 aber in die Kompaktklasse hinein und sein Platzangebot kann auch Familien überzeugen: Beachtliche 405 Liter Ladevolumen bei aufgestellter Rückbank und das maximale Ladevolumen liegt mit 1.467 Litern über dem Schnitt der Klasse. Peugeot hat es geschafft, ein flottes Design vorzulegen, ohne das Dach abfallen zu lassen oder die Scheibe allzu schräg zu stellen, wie es sonst oft praktiziert wird.
Während es beim 208 eine Ladekante beim Hineinheben in den Kofferraum und eine beim Übergang zu den umgeklappten Fondlehnen gibt, löst der 2008 das Thema mit einem doppelten Ladeboden. Dieser lässt sich zum Füllen des Unterflurfaches auch anheben und arretieren.

erster test: peugeot 2008 (2023 facelift), flottes für die familie

Mit 4,30 Metern Länge ragt der 2008 aber in die Kompaktklasse hinein und sein Platzangebot kann auch Familien überzeugen.

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Das neue, schwarz-silberne Peugeot-Logo, das ja ziemlich cool geworden ist.

erster test: peugeot 2008 (2023 facelift), flottes für die familie

Die drei LED-Krallen werden deutlich größer und wandern nach unten.

erster test: peugeot 2008 (2023 facelift), flottes für die familie

Eine wichtige Rolle beim großen Auftritt des kleinen SUV spielt das ausdrucksstarke Gesicht. Dort hat Peugeot jetzt ein Lifting vorgenommen.

Was macht das Design aus? Was ändert sich beim Facelift?
Eine wichtige Rolle beim durchaus großen Auftritt des kleinen SUV spielt neben den prägnanten Proportionen und den spannenden Kanten im Blech auch das ausdrucksstarke Gesicht. Dort hat Peugeot jetzt ein Lifting vorgenommen, die drei LED-Krallen werden deutlich größer und wandern von den Hauptscheinwerfern hinunter in die seitlichen Lufteinlässe. An dieser Stelle ersetzten sie den bisherigen LED-Zahn als markantes Lichtelement. In der hochwertigen GT-Version korrespondieren die drei Krallen auch mit den drei Lichtmodulen der Voll-LED-Scheinwerfer.
Der bisher silberne Kühlergrill wird größer bekommt ein neues Muster in Wagenfarbe, durch das er sich schön in die Karosserie integriert. – ein Designkniff, der bereits in den 308 und 408 überzeugen konnte. Cool ist auch das neue, schwarz-silberne Peugeot-Logo.
Neu für die kleine Klasse war beim Debüt von 208 und 2008 das schwarze Band am Heck – veredelt mit Klavierlackoberfläche, Markenschriftzug und High-Tech-LEDs. Jetzt wurde die Schrift des Peugeot-Monogramms vergrößert und das LED-Design überarbeitet, statt drei vertikalen Krallen leuchten künftig horizontale Krallen aus übereinander liegenden Doppellamellen.
Weiterhin konsequent durchkomponiert ist (je nach Ausstattung) der Kontrast zwischen den Hauptfarben und den schwarzen Elementen wie Dach, Dachspoiler, Außenspiegelgehäuse, Kühlergrill und Radkastenleisten. Neues Highlight im Farbkasten ist ein Grauton, der bisher den PSE-Sportversionen des 508 vorbehalten war.
 
Wie ist der 2008 eingerichtet? Was ändert sich mit dem Modelljahr 2023?
Hochwertige Sitzbezüge, großflächige Dekorelemente im Karbonlook, ein weiches Armaturenbrett mit farbigen Ziernähten, Armaturen im Hologramm-Stil, ein großer Multimedia-Touchscreen, markante Ambiente-Beleuchtung: Bei der Einrichtung des 2008 hat Peugeot – schon beim Debüt im Jahr 2019 – höhere Maßstäbe angesetzt, als es in der kleinen Klasse üblich ist, und dabei auch Spielarten der Premiummarken aufgegriffen.
Jetzt wurde die optionale Alcantara-Polsterung für die GT-Versionen nochmal aufgewertet, ihr gestreiftes Muster ist poppiger und trotzdem edel. Der zentrale 10-Zoll-Touchscreen mit einem Durchmesser von 25,4 Zentimetern ist nun in allen Versionen serienmäßig, bei der Allure- und GT-Ausstattung verfügt er auch über HD-Technologie. Wie im neuen 308 und 408 läuft dort die neueste Generation des Peugeot-Infotainment-Systems mit topmoderner Software und schnellen Reaktionszeiten. Updates kommen „over the air“ in das Fahrzeug, die TomTom-Navigation wird an die aktuelle Verkehrssituation angepasst. Routen könne vorab am Smartphone geplant und dann in das Auto überspielt werden – ein praktisches Feature speziell für Reisen mit der Elektrovariante, bei der das Laden immer miteinberechnet werden muss. Die Menüführung im neuen Multimedia-System ist weitgehend logisch, separate Vorwahltasten für die einzelnen Themenbereiche gibt es aber nicht. Man arbeitet also recht oft mit der Home-Taste, die mittig unter dem Bildschirm platziert ist. Viele Funktionen können auch über die mit dem 3D-Fahrerdisplay verbundene Lenkradfernbedienung gesteuert werden. Für das beliebte Ausschalten der Lenkeingriffe und anderer Assistenzsysteme gibt es eine eine eigene Vorwahltaste. Bis die Features ihre Sensoren ruhen lassen, muss aber insgesamt dreimal getippt werden. Beim kabellosen Handyladen hat der 2008 jetzt mehr Power – ganz wichtig, weil Android Auto und Apple CarPlay immer viel Strom aus dem Akku saugen.
Natürlich setzt Peugeot auch in seinem kleinen SUV auf das einzigartige, sportliche i-Cockpit, bei dem die Armaturen oberhalb des handlich-kleinen Lenkrads liegen. Der Sitz muss relativ weit weg vom Lenkrad positioniert werden, damit der Fahrer die Armaturen gut sieht – mit dem Vorteil, wie bei einem Head-up-Display den Blick nicht mehr von der Straße nehmen zu müssen. Auch die Handlichkeit des Autos nimmt subjektiv zu, weil nur noch kleine Lenkbewegungen notwendig sind, Go-Kart quasi.

erster test: peugeot 2008 (2023 facelift), flottes für die familie

Bei der Einrichtung hat Peugeot höhere Maßstäbe angesetzt, als es in der kleinen Klasse üblich ist, und Spielarten der Premiummarken aufgegriffen.

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10-Zoll-Multimedia-Display mit HD-Technik.

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Tastenreihe und Drehknopf für die Musik-Lautstärke.

erster test: peugeot 2008 (2023 facelift), flottes für die familie

Das einzigartige, sportliche i-Cockpit von Peugeot, bei dem die Armaturen oberhalb des handlich-kleinen Lenkrads liegen.

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Alcantara-Polsterung: Das gestreifte Muster ist poppiger und trotzdem edel.

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Große Detailliebe im kleinen Auto: der 2008 kennt Premium-Spielarten.

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Flottes Design muss nicht zwangsläufig Kompromisse machen: Das maximale Ladevolumen liegt mit 1.467 Litern über dem Schnitt der Klasse.

Welche Änderungen gibt es bei den Verbrennungsmotoren?
Vorläufig bleibt es noch bei den drei bekannten Varianten: Ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor wird mit 100 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe (PureTech 100) sowie mit 130 PS und Achtgang-Automatikgetriebe (PureTech 130 EAT8) angeboten, dazu gibt es weiterhin den leisen und sparsamen 1,5-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor mit 130 PS und Achtgang-Automatikgetriebe (BlueHDi 130).
Anfang 2024 wird der 2008 einen neuen 48-Volt-Hybridmotor bekommen. Dieser setzt sich aus einem überarbeiteten, nun 136 PS starken 1,2-Liter-Dreizylinder-PureTech-Benzin-Turbomotor, einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe und einem Elektromotor zusammen. Durch eine Batterie, die sich während der Fahrt auflädt und den Verbrenner unterstützt, wird der Verbrauch reduziert. Im Stadtverkehr sollen laut Peugeot über 50 Prozent der Zeit im emissionsfreien Elektromodus gefahren werden können. Dieser Antrieb debütiert zunächst in den Peugeot-Baureihen 3008/5008, wo ihn Motorprofis.at schon fahren konnte: Das Aggregat ist dort im Stadtverkehr akustisch sehr zurückhaltend. Beim Hochdrehen ist es ein etwas heiserer, aber nicht aufdringlicher Klang präsent. Das neue Doppelkupplungsgetriebe verarbeitet das Drehmoment kompetent, die Schaltarbeit ist – zumindest im 3008 – klar komfortorientiert. Nachdem die Leistung beim ersten Test eine Klasse höher absolut ausreichend war, wird sie es im 2008 erst recht sein.
Längfristig wird nicht nur der PureTech 130 EAT8 vom 48V-Hybrid ersetzt, sondern auch der PureTech 100 von einem 48V-Hybrid mit Doppelkupplungsgetriebe abgelöst. Das Schaltgetriebe dürfte dann auch im 2008 endgültig Geschichte sein. Das Wichtigste ist freilich: Eine Motorenpalette, die preislich im Rahmen bleibt, wird es für den 2008 weiter geben.
 
Neu ist der Elektroantrieb des e-2008. Was ändert sich technisch und wie fährt sich das neue Modell?
Der vollelektrische e-2008 wechselt auf einen neuen Motor, der in Kürze auch beim e-308 zum Einsatz kommt. Im Vergleich zum Vorgänger steigt die Leistung von 136 PS auf 156 PS, während die Batteriekapazität von 50 kWh auf 54 kWh leicht vergrößert wird. Weil der neue Antrieb aber effizienter ist, erhöht sich die Reichweite nach offizieller WLTP-Messung relativ deutlich von 341 auf 406 Kilometer.
Beim AC-Laden bleibt es serienmäßig beim einphasigen 7,4-kW-On-Bord-Charger, optional gibt es einen dreiphasigen 11-kW-On-Board-Charger. Wenn die vollen 11 kW aus dem Stromnetz gezogen werden, dauert es rund fünf Stunden von Null auf hundert Prozent. Beim DC-Schnellladen sind weiterhin 100 kW möglich, die Ladezeit von 20 auf 80 Prozent beträgt rund 30 Minuten.
Je nach aktiviertem Modus ist der e-2008 unterschiedlich stark: 156 PS und 260 Newtonmeter mobilisiert er im Sport-Modus, 109 PS und 220 Newtonmeter im Normal-Modus, 82 PS und 180 Newtonmeter im Eco-Modus.
Im Test überzeugte der Normal-Modus als eher gemütliche, aber sehr angenehme Variante, die für den Alltag ausreichend stark ist. Im Sport-Modus hat der e-2008 einen guten Antritt und lässt sich tatsächlich ziemlich sportiv fahren, weil der e-2008 (zumindest für einen Stromer) nicht zu schwer ist. Antriebsgeräusche sind keine zu hören und die Schaltstufen lassen sich über den kleinen Schalter auf der Mittelkonsole schnell einlegen. Der Verbrauch betrug im ersten Test 14 kWh pro 100 Kilometer – bei eher gemütlicher Fahrweise, aber auch hohen Temperaturen und entsprechend geforderter Klimaanlage. Das bedeutet eine Reichweite von über 380 Kilometern in der Praxis.

Gibt es schon Preise? Wann startet der neu 2008?
Marktstart ist im Herbst 2023. Preise folge in Kürze.

Das Fazit?
Nach dem Facelift von 2023 gilt unverändert: Der Peugeot 2008 ist ein spannendes kleines SUV, er kombiniert einen flotten Auftritt mit durchaus familientauglichem Platzangebot. Der Innenraum mit Premium-Attitüde sticht in der kleineren Klasse heraus. Eine Motorenpalette, die preislich im Rahmen bleibt, wird es weiterhin geben. Der stärkere Motor und die – im ersten Praxistest bestätigte – größere Reichweite machen aber auch die Elektroversion e-2008 interessanter.

erster test: peugeot 2008 (2023 facelift), flottes für die familie

Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Der Peugeot 2008 ist ein spannendes kleines SUV, er kombiniert einen flotten Auftritt mit durchaus familientauglichem Platzangebot. Das gilt nach dem Facelift von 2023 unverändert. Der Innenraum mit Premium-Attitüde sticht in der kleineren Klasse heraus. Der stärkere Motor und die – im ersten Praxistest bestätigte – größere Reichweite machen die Elektroversion e-2008 interessanter.”

DATEN & FAKTEN

Peugeot 2008 & e-2008

(Juli 2023)

Preis

Preise noch offen – Marktstart im Herbst 2023.

Antrieb

2008 PureTech 100: 1,2-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor mit 100 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe.
2008 PureTech 130: 1,2-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor mit 130 PS und Achtgang-Automatikgetriebe.
2008 BlueHDi 130: 1,5-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor mit 130 PS und Achtgang-Automatikgetriebe.

e-2008: Elektroantrieb mit 156 PS und 260 Newtonmeter, 1-Gang-Automatikgetriebe, Batteriekapazität 54 kWh, AC-Laden dreiphasig mit bis zu 11 kW, DC-Laden mit bis zu 100 kW.

Ab 2024 neuer 48V-Hybridmotor mit 136-PS-Benziner, E-Motor und Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe statt PureTech 130.

Alle Varianten mit Frontantrieb.

Abmessungen

Länge / Breite / Höhe: 4.304 mm / 1.770 mm / 1.530 mm. Radstand 2.605 mm. Kofferraumvolumen 434 – 1.467 Liter.

Fahrwerte

e-2008: Reichweite nach WLTP-Zyklus bis zu 406 km.

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