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Erinnern Sie sich an gesunkenen Autofrachter? Jetzt hagelt es Klagen für Porsche

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Die Eigentümerin des 2022 havarierten Frachters Felicity Ace verklagt Porsche auf Schadensersatz.

Die japanische Reederei Mitsui O.S.K. Lines macht Porsche für die Havarie des im Februar 2022 gesunkenen Autofrachters Felicity Ace verantwortlich. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf einen Porsche-Sprecher. Demnach hat die Reederei vor dem Landgericht Stuttgart Klage gegen den Autobauer eingereicht und macht Schadensersatzansprüche in Höhe von knapp 30 Millionen Euro geltend, so ein Gerichtssprecher.

Auch in Braunschweig soll es ein Verfahren unter anderem gegen Porsche geben. Im März soll dort zunächst ein Termin vor einer Güterichterin stattfinden, bei dem möglicherweise eine Einigung gefunden werden könnte.

Autofrachter Felicity Ace: Brandursache weiterhin nicht abschließend geklärt

Ein Porsche-Sprecher erklärte gegenüber FAZ: “Die Porsche AG bestätigt, dass ihr im Zusammenhang mit dem Untergang der Felicity Ace zivilrechtliche Klagen in Deutschland zugestellt wurden. Da es sich um laufende Verfahren handelt, können wir uns zu weiteren Details aktuell nicht äußern.”

Die Reederei mit Sitz in Tokio macht Porsche für den Brand auf dem havarierten Frachter verantwortlich, der im Februar 2022 vor den Azoren gesunken war. Ein an Bord befindlicher Porsche Taycan soll laut der Reederei den Brand ausgelöst haben, weil seine Lithium-Ionen-Batterie sich angeblich entzündet haben soll. Allerdings ist der Auslöser des Brandes weiterhin nicht abschließend geklärt.

Der Frachter hatte knapp 4.000 Fahrzeuge verschiedener Marken des Volkswagen-Konzerns geladen, darunter neben Porsche auch Audi, Bentley und Lamborghini. Das Schiff befand sich auf dem Weg vom VW-Verladehafen Emden in die USA, geriet unterwegs jedoch aus ungeklärter Ursache in Brand. Beim Versuch, das Schiff abzuschleppen, war Wasser eingedrungen. Bei dem Brand und der anschließenden Havarie kam glücklicherweise niemand ums Leben – die Besatzungsmitglieder konnten noch am selben Tag gerettet werden.

Hat Porsche seine Aufklärungspflicht verletzt?

Laut FAZ beziffern Fachleute den entstandenen Schaden auf rund 500 Millionen Euro. Davon entfällt ein Teil auf die Fahrzeuge, die sich an Bord befanden, ein weiterer Teil auf das Schiff selbst.

Das nun angestoßene Verfahren in Stuttgart ruht aktuell noch, da in Braunschweig eine Mediation zwischen den Streitparteien durchgeführt wird. Zudem müssen sich beide Seiten zunächst über die Höhe der zu leistenden Prozesssicherheit einig werden. Diese muss von der Eigentümerin des Frachters geleistet werden, da sie ihren Sitz im Ausland hat.

Die Schiffseignerin will Porsche unter anderem wegen der Verletzung von Hinweis- und Aufklärungspflichten verklagen. Der Zuffenhausener Autobauer habe es versäumt, auf die Gefahr und möglicherweise notwendige Vorsichtsmaßnahmen beim Transport der Elektrofahrzeuge hinzuweisen.

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