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Elektroauto mit V6-Motor: Ram-Konkurrenz für Tesla Cybertruck soll Strom an Bord erzeugen

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Bild: Ram

Zum Abschied lässt es Ram noch einmal krachen: Ende des Jahres endet die Produktion der aktuellen Generation des Pickups 1500, und vorher will die Marke aus dem Stellantis-Konzern in einer Final Edition noch 4000 Exemplare mit dem stärksten Motor herstellen, einem Hemi-V8 mit 6,2 Litern Hubraum. Mit dem jetzt vorgestellten Modell-Jahrgang 2025 aber sollen die Ram-Verbrenner deutlich schrumpfen. Und den größten bekommt ausgerechnet eine Variante, die eigentlich ein Elektroauto ist.

Elektroauto mit Turbo-Generator

Das klingt paradox, erklärt sich aber dadurch, dass Ram im Grunde einen Plugin-Hybriden einführen will, der nicht so bezeichnet werden soll: Die Version Ramcharger (so hieß vor einigen Jahrzehnten schon ein großes Dodge-SUV) soll einen Akku mit 92 Kilowattstunden eingebaut haben, annähernd so viel wie in aktuellen Tesla Model S. Wo bei reinen Elektroauto-Pickups Platz für weiteres Gepäck wäre, also unter der großen Front-Haube, soll sich bei dem Ram aber zusätzlich ein Verbrennungsmotor befinden.

Ein Plugin-Hybrid sei der Pickup trotzdem nicht, weil keinerlei direkte Verbindung zwischen dem fossilen Motor und dem Antrieb besteht – er dient nur dazu, unterwegs neuen Strom zu produzieren, erklärte laut einem Bericht von CNBC bei der Vorstellung in dieser Woche der CEO von Ram. Für diesen Generator greift der Hersteller auf solide Chrysler-Technik zurück: Die Verbrenner-Rams ab 2024 bekommen neu entwickelte Turbo-Sechszylinder mit 3 Litern Hubraum, im Ramcharger dagegen soll bei Bedarf ein alter Pentastar-V6 mit 3,6 Litern und 130 Kilowatt Leistung anspringen.

690 Meilen Reichweite mit Strom und Sprit

Damit hat sich Ram als einzige Marke der großen drei Auto-Hersteller aus Detroit, die zusammen mit dem Startup Rivian die wichtigsten Konkurrenten von Tesla bei Pickups sind, für eine solche gemischte Lösung entschieden, wenn auch in reinerer Form als bei gewohnten Plugin-Hybriden. Eine Akku-Füllung soll für relativ bescheidene 145 Meilen (233 km) genügen. Zusammen mit dem Strom aus etwas mehr als 100 Litern Sprit im Tank sollen 690 Meilen daraus werden – gut 1100 Kilometer und sogar mehr als bei allen reinen Verbrenner-Rams.

Elektroauto-Besonderheiten wie bidirektionales Laden und schnelle Beschleunigung sind für den Pickup ebenfalls vorgesehen. Laut dem CNBC-Bericht soll er von 0-60 Meilen pro Stunde 4,4 Sekunden brauchen und über mehrere Steckdosen Strom mit 7,2 Kilowatt Leistung auch an externe Verbraucher abgeben können. Die Zuführung neuer elektrischer Energie ist mit bis zu 145 Kilowatt möglich, was nach Ram-Angaben 50 neue Meilen pro zehn Minuten bedeutet. Tanken dürfte im Zweifelsfall schneller gehen, aber auch teurer sein.

Preis wie bei Tesla Cybertruck offen

Neben der Version mit Range-Extender will Ram den neuen 1500 auch als wirklich reines Elektroauto anbieten, das in diesem April vorgestellt (s. Foto oben) und jetzt ebenfalls für das vierte Quartal 2024 angekündigt wurde. Damit sollen wie beim Tesla Cybertruck bis zu 500 Meilen Reichweite pro Akku-Füllung möglich sein, was dann mit der Rekord-Kapazität von 229 Kilowattstunden erreicht wird. Tesla hat zu Akku-Größen noch nichts gesagt, dürfte aber mit deutlich weniger auszukommen versuchen.

Pickup-Kunden in den USA bekommen also zunehmend Auswahl. Optisch soll der Ram mit Generator eine Mischung aus den neuen Verbrennern, die im ersten Quartal 2024 kommen, und der reinen Batterie-Version mit dem Nachnamen REV sein. Noch sind allerdings wie beim Cybertruck keine Preise bekannt, also kann man auch nicht sagen, welche der Antriebsvarianten Ram am höchsten positioniert. Tesla könnte bei den ersten Cybertruck-Auslieferungen Ende November neue Preise verraten, nachdem sie im vor zwei Jahren von der Website entfernt wurden.

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