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Mini Cooper

Elektroauto Mini Cooper SE: erste Ausfahrt mit der Neuauflage​

Der nächste elektrische Mini macht bei Speicher und Ladeleistung Fortschritte. Eine erste Probefahrt zeigt, dass er andere Dinge glücklicherweise konserviert.​

elektroauto mini cooper se: erste ausfahrt mit der neuauflage​

(Bild: press-inform)

Der erste elektrische Serien-Mini war teuer und mit seiner kleinen Batterie letztlich nicht mehr konkurrenzfähig. Seinem Erfolg tat das keinen Abbruch, immerhin rund 20 Prozent alle Mini-Dreitürer hatten den E-Antrieb. Die nächste Auflage legt bei der Batterie nach, dazu soll sie schneller laden und mindestens ebenso viel Fahrfreude bereiten wie ihr Vorgänger. Wir konnten bereits eine erste Runde mit dem künftigen Topmodell Mini Cooper SE drehen.

Technische Eckdaten des Mini Cooper

Die technischen Eckdaten sind seit Anfang März bekannt. Es wird zwei Antriebe und zwei Batteriegrößen geben. Das Basismodell Cooper E bietet bereits 135 kW Leistung, der Energiegehalt im Speicher liegt bei 40 kWh. Im Topmodell Cooper SE kann der Fahrer auf 160 kW zurückgreifen, die Batterie fasst hier 54 kWh. Der Speicher ist damit deutlich größer dimensioniert als bisher. Die maximale Reichweite im WLTP soll bei 450 km liegen. Bislang war bei 50 kW Ladeleistung die Spitze erreicht, hier rechnen wir mit mindestens dem Doppelten. BMW nennt dazu noch keine offiziellen Daten.

Ruhiger im Grenzbereich

Für eine erste Proberunde auf einer Rennstrecke und normalen Straßen stand der Mini Cooper SE zur Verfügung. Trotz nassem Asphalt und Temperaturen knapp über Null Grad Celsius hatte der Testwagen kaum Probleme, seine 160 kW auf die Straße zu bringen. Die Traktion, so der erste Eindruck, ist überdurchschnittlich gut. Obwohl die Lenkung direkt und zielgenau ausgelegt ist, dringen nur wenige Antriebseinflüsse durch. Der Fortschritt gegenüber dem noch aktuellen Modell ist unverkennbar. Beim Anbremsen liegt der neue Mini ruhiger auf der Straße als sein Vorgänger. Wenn man den Prototypen des Mini Cooper SE in einer Kurve in den Grenzbereich bringt, lässt sich das Heck problemlos einfangen, bevor die Regelsysteme eingreifen müssen.

Etwas komfortabler als bisher zeigt sich das Fahrwerk auf normalen Straßen, gut erkennbar auf sanierungsbedürftigen Oberflächen. Hier fängt der nächste Mini gekonnt mehr ab als sein Vorgänger, ohne in der Agilität nachzulassen. Das spricht für eine sehr sorgsame Abstimmung von Federung und Dämpfung, die in dieser Klasse selten ist.

Stark im Antritt

Erwartungsgemäß klein ist der Fortschritt beim Antrieb. Sicher, mit den 160 kW des Topmodell beschleunigt der Kleinwagen nochmals etwas vehementer als mit 135 kW des bisherigen Mini Cooper SE oder dem neuen Basismodell. Angesichts dessen, was dort in dieser Hinsicht schon möglich ist, erscheint der Schritt zur Topmotorisierung fast ein wenig übertrieben. Denn ihren eigentlichen Reiz entfalten beide weniger über die möglichen, absoluten Fahrleistungen als vielmehr über ihren jederzeit verzögerungsfrei abrufbaren Antritt. Und der ist in beiden Varianten enorm.

Mini Cooper SE (8 Bilder)

elektroauto mini cooper se: erste ausfahrt mit der neuauflage​

Rund 20 Prozent aller Mini-Dreitürer hatten bislang den elektrischen Antriebsstrang eingebaut – trotz heftiger Preise und einer Paket-Politik. (Bild: press-inform)

Der Innenraum des Testwagens war noch stark getarnt. Was sich jetzt schon sagen lässt: Das große Display in der Mitte bietet offenbar eine höhere Auflösung als bisher. Die Darstellung wirkt sehr scharf. Nicht so recht dazu passen will die Entscheidung von BMW, das Head-up-Display auf einer kleinen, ausfahrbaren Scheibe einzublenden. Eine Verneigung vor dem Zeitgeist soll offenbar auch der Verzicht auf die optionalen Ledersitze sein. Der Kunde hat diesbezüglich nur noch die Wahl zwischen Stoff und Kunstleder.

Er bleibt teuer

Der elektrische Mini kommt künftig aus China, wo er bei Great Wall vom Band läuft. Er konserviert das erfolgreiche Retrodesign und wird auch bei der Preisgestaltung den traditionellen Weg der Marke einschlagen. Wir rechnen mit rund 40.000 Euro für das besser als bisher ausgestattete Basismodell. Der Mini mag ein Kleinwagen sein, richtet sich aber unverändert an eine Interessentengruppe, die sich den von BMW formulierten Nobelanspruch ganz bewusst leisten will. Trösten können sich die Käufer vielleicht damit, dass das nüchterne Verhältnis zwischen Leistung und Preis etwas weniger schlecht ist als bisher.

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(mfz)

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