Mercedes-Benz, ein langjähriger Partner von Renault im Transporterbereich, wird sich wohl nicht am Projekt FlexEVan des französischen Unternehmens beteiligen. Stattdessen wollen sich die Stuttgarter offenbar auf ihre eigene Elektroplattform VAN.EA konzentrieren.
Mercedes-Benz will dagegen außen vor bleiben, obwohl die enge Bande zwischen Renault und Daimler zu den historisch gewachsenen Allianzen der Branche zählt. Eine Sprecherin von Mercedes sagte gegenüber Reuters, dass der Konzern keine Pläne für die Einführung eines mittelgroßen oder großen Transporters auf einer anderen Plattform als VAN.EA habe. Renault lehnte der Nachrichtenagentur zufolge eine Stellungnahme ab.
Arbeiteten Daimler und Renault früher etwa bei der Lieferung von Dieselmotoren zusammen und im gemeinsamen Projekt Twingo-Smart, gibt es inzwischen nur noch einen engen Verknüpfungspunkt: nämlich den kleinen Transporter Citan und dessen kürzlich vorgestellten Elektro-Ableger eCitan, der sich die Technik mit dem Renault Kangoo beziehungsweise dem rein elektrischen Kangoo E-Tech teilt. Renault bemühe sich seit langem um eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit Mercedes im Bereich der Kleintransporter, jedoch vergeblich, schreibt Reuters, wobei neue Anreizprogramme wie der amerikanische Inflation Reduction Act und ähnliche europäische Maßnahmen „eine Zusammenarbeit der beiden Unternehmen bei der gemeinsamen Nutzung von Produktionsanlagen führen könnten“, zitiert die Nachrichtenagentur eine seiner Quellen.
Zum Vergleich: 2022 hatten 14.700 aller 411.000 ausgelieferten Mercedes-Vans einen Elektroantrieb, was einem Anteil von gerade einmal 3,6 Prozent entspricht. Der große Sprung soll dann ab 2026 mit den ersten VAN.EA-Modellen kommen.
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