- Bis 2025 zehn Hybrid- und Elektromotorräder, drei in 2022
- Kooperation mit Kymco
- Neues Logo, kürzere Wege
Kawasaki hat auf der EICMA den Prototypen eines Wasserstoffmotorrads gezeigt. Der Verbrenner bekommt den Wasserstoff direkt eingespritzt.
Die neu ausgegliederte Motorradsparte von Kawasaki setzt nicht nur weiter auf die grüne Markenfarbe, auch bei den Antrieben wollen die Japaner deutlich grüner werden. Man strebe bei der Entwicklung von Motorrädern, vierrädrigen Off-Road-Fahrzeugen, Jetskis und Motoren Klimaneutralität an, so der neue Chef der neu gegründeten Kawasaki Motors Ltd.
Wasserstoffmotor ab 2030
Auf der EICMA 2022 zeigte Kawasaki neben 2 Elektrokrädern und einem Hybrid eine Studie auf Kawasaki H2-Basis (kein Wortspiel) mit einem Wasserstoffmotor mit Kompressor. Das Besondere: Dieser Motor arbeitet mit einer Direkteinspritzung in den Brennraum. Ein Novum im Motorradmotor, der diese Technik bisher nie aus dem Autobau übernommen hatte. Jedoch: Kawasaki steht mit dieser Co2-neutralen Lösung nur wirklich grün da, wenn der Wasserstoff regenerativen Quellen erzeugt wird, dem sogenannten grünen Wasserstoff. Das Problem der Schadstoffemissionen von Kohlenmonoxid, Dioxid und Kohlenwasserstoff umgeht der Wasserstoff als Kraftstoff nicht. Ob und wie der Wasserstoffmotor überhaupt je in Serie kommt, macht Kawasaki von der Versorgung mit Wasserstoff als Treibstoff abhängig. Beides sieht Kawasaki frühestens ab 2030 gegeben. Bis dahin setzt Kawasaki auf Verbrenner, Elektro und Hybrid.
Bis 2025 zehn Hybrid- und Elektromotorräder, drei in 2022
Im Zuge dieser neuen Modelle zeigt Kawasaki ein Bild einer Z 650 Ninja mit einem zusätzlichen Elektromotor auf dem Getriebe, passend zu den bereits bekannten Patenten des Mildhybrids. Neue Patente aus dem Januar 2022 zeigt neue Details. Kawasaki plant den Akku tatsächlich zwischen Sitzbank und Hinterrad zu platzieren und den Stromspeicher per Fahrtwind zu kühlen. Zusammen mit dem über dem Getriebe montiertem E-Motor verlangt das nach neue Methoden, das Zentralfederbein zu verschrauben. Mehrere Ideen dazu zeigt Kawasaki in einem weiteren Patent. Final dürfte sich ein steiler stehendes Federbein an einer Halteplatte die Lösung sein. Bisher liegt das Federbein in den 650ern fast flach zwischen Umlenkung und oberen Schraubauge direkt über dem Getriebe.
Kooperation mit Kymco
Ein wichtiger Punkt für das geplante Wachstum ist Kawasaki der Bereich der kleinen Offroader mit vier Rädern, der vor allem in den USA großes Potenzial hat. Fünf neue Modelle mit neuen Antrieben möchte Kawasaki bis 2025 vorstellen, bis 2030 acht jährlich und als Partner für diese Offensive wird der taiwanesische Hersteller Kymco angegeben. Weitere Kooperationen für die elektrischen oder hybriden Modelle mit zwei und vier Rädern erwähnt Kawa zwar, nennt sie aber nicht, sondern spricht von Outsourcing.
Mehr Elektronik
Neues Logo, kürzere Wege
Helfen soll bei allen Zukunftsplänen die deutlich schlankere Struktur der neuen Gesellschaft, die es erlaubt, Entscheidungen flexibler, selbstständiger und schneller zu treffen. So könne man unmittelbarer auf Trends am Markt reagieren, um neue Produkte anzubieten, aber auch, um Entwicklungen in der Antriebs- und Sicherheitstechnologie frühzeitig einzubeziehen. Symbolisiert wird die komplette Neuausrichtung durch die Verwendung eines neuen Markensymbols, das eigentlich ein ganz altes ist. Kawasaki belebt die sogenannte River Mark wieder. Das River Mark – eine stilisierte Form des japanischen Buchstabens, der für “Fluss” steht – wurde zuerst in den 1870er-Jahren verwendet. Zu dieser Zeit war es auf den Schiffsflaggen der Kawasaki-Tsukiji-Werft zu sehen, dem Vorläufer von Kawasaki Heavy Industries.