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Dieses E-Auto ärgert VW, Seat und selbst Tesla: Škoda Elroq im Test

Fazit: Das E-Auto, auf das Autofahrer gewartet haben

Es wäre vermessen, nach rund einer Stunde Testfahrt im noch getarnten Prototypen ein endgültiges Fazit zu einem Auto abzugeben – und auch unseriös. Dennoch scheinen bestimmte Charakteristika bereits deutlich durch. Dazu zählen die für Skoda typischen Qualitäten, die EFAHRER im Test des Skoda Enyaq gelobt hat und die ihm verdient den ersten Platz der Mittelklasse-SUV eingebracht haben: Bedienung, Reichweite, Innenraum, Platz, Design – hier scheint alles zu stimmen. Der Elroq wird ab rund 33.000 Euro zu haben sein und fährt damit nicht nur auf Augenhöhe mit VW ID.3 oder Cupra Born – auch mit dem Verbrenner-Bruder Skoda Karoq. Nicht auszuschließen also, dass der Elroq zum Bestseller wird.

Für wen ist der Skoda Elroq?

Der Skoda Elroq ist rund 17 Zentimeter kürzer als der große Enyaq und schließt damit die bislang im gesamten VW-Konzern unbespielte Lücke zwischen VW ID.3 bzw. Cupra Born und dem ID.4 und Enyaq. Und das ist auch gut so. Das urbane SUV wird sich an all jene Familien richten, die nicht mehr unbedingt einen oder zwei Kinderwagen in den Kofferraum wuchten müssen. Zu seinen schärfsten Konkurrenten werden darum junge Platzhirsche wie Volvo EX30 und Smart #1 zählen, aber auch beliebte Veteranen wie der Hyundai Kona.

Der Elroq könnte gewissermaßen der neue Elektro-Golf aus dem VW-Konzern sein. Dazu qualifiziert ihn das hochwertige Interieur (das uns Skoda zum Zeitpunkt der Testfahrten noch vorenthielt), das gute Elektronik-Angebot und das tolle Antriebs-Paket: Zum Start wählen Sie aus der Basisvariante 50, der goldenen Preis-Leistungs-Mitte 60 und dem 85er-Sahnestück mit 286 PS und fettem 77 kWh netto fassenden Akku. Auch ein Allradantrieb namens 85x wird kommen, mutmaßlich wird der aber überwiegend Firmenkunden interessieren. Der 85er dürfte Autobahn-Reichweiten von 350 Kilometern knacken, im Drittelmix aus Autobahn, Landstraße und Stadt nah an die 500 Kilometer kommen, so die EFAHRER-Prophezeihung. Genaueres zeigen die Verbrauchstests.

Skoda Elroq: Vorteile und Nachteile im Überblick

Skoda Elroq Daten und Varianten: Preis, Reichweite, Höchstgeschwindigkeit, Akku, Ladeleistung

Variante 50 60 85 85x
Länge/Breite/Höhe  4,49 x 1,88 x 1,63 Meter 4,49 x 1,88 x 1,63 Meter 4,49 x 1,88 x 1,63 Meter 4,49 x 1,88 x 1,63 Meter
Akku-Größe netto 52 kWh 59 kWh 77 kWh 77 kWh
Radstand 2,77 m 2,77 m 2,77 m 2,77 m
Leistung 125 kW (170 PS) 150 kW (204 PS) 210 kW (286 PS) 210 kW (286 PS)
Drehmoment ca. 220 Nm ca. 310 Nm ca. 545 Nm  ca. 545 Nm 
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h 160 km/h 180 km/h 180 km/h
Reichweite WLTP 370 km (Schätzung) 400 km (Schätzung) 560 km (Schätzung) 560 km (Schätzung)
Akkutyp Lithium-Ionen Lithium-Ionen Lithium-Ionen Lithium-Ionen
Ladeleistung bis 145 kW DC, bis 11 kW AC (Schätzung) bis 165 kW DC, bis 11 kW AC (Schätzung) bis 175 kW DC, bis 11 kW AC bis 175 kW DC, bis 11 kW AC
Ladezeit unter 25 Minuten unter 25 Minuten 28 Minuten 28 Minuten
Anzahl Sitze 5 5 5 5
Kofferraum und Frunk 470 Liter, 1.580 Liter mit umgelegten Sitzen, kein Frunk 470 Liter, 1.580 Liter mit umgelegten Sitzen, kein Frunk 470 Liter, 1.580 Liter mit umgelegten Sitzen, kein Frunk 470 Liter, 1.580 Liter mit umgelegten Sitzen, kein Frunk
Anhängelast / Stützlast 1.000 kg gebremst / 75 kg (Schätzung) 1.000 kg gebremst / 75 kg (Schätzung) 1.200 kg gebremst / 75 kg (Schätzung) 1.200 kg gebremst / 75 kg (Schätzung)
Antrieb Heckantrieb Heckantrieb Heckantrieb Allradantrieb
Preis (Schätzung) ab 33.000 Euro ab 35.000 Euro ab 39.000 Euro ab 41.000 Euro 

Skoda Elroq: Abmessungen, Exterieur und Design

Um den Skoda Elroq zu verstehen, beginnt man mit dem Namen: Elroq, so die Überlieferung, sei eine Wortschöpfung aus “Elektro” und “Karoq”, dem kleinen Verbrenner-SUV, das zum Bestseller wurde. Der  intern verwendete Neologismus mutierte vom Projekt- zum Produktnamen. Tatsächlich löst Skoda viele  Versprechen ein: Der Elroq misst mit 4,49 Meter rund 10 Zentimeter mehr als das Verbrenner-Geschwisterchen, ganze 23 Zentimeter mehr als ein VW ID.3 und ist ganze 17 Zentimeter kürzer als das große Elektro-SUV Enyaq – das ebenfalls ein tschechischer Bestseller ist.

Die Abmessungen betragen 4,49 x 1,88 x 1,63 Meter, der Radstand 2,77 Meter. Mit cleveren Design-Tricks dürfte es Skoda gelingen, darüber hinwegzutäuschen, dass der Elroq ein kurzer Enyaq mit kaum existenten Überhängen am Heck ist – die kantigen Heckleuchten gefallen gut. Vorn ist die eigenständige Optik an der neuen Nasenspitze zu sehen, die mit LEDs die senkrecht stehenden Lamellen früherer Skoda-Grills imitiert. “Tech Deck” nennen die Tschechen das. Dahinter stecken Radarsensoren und Kameras. Matrix-LED-Scheinwerfer sollen für Durchblick sorgen.

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Skoda

Skoda Elroq: Platz, Kofferraum und Anhängelast

Wer glaubt, dass der Elroq durch den kurzen Bürzel kaum Platz bietet, der wird überrascht: Üppige 470 Liter Gepäck passen in das Heck, das sind lediglich 75 Liter weniger als im Enyaq. Damit ist er für viele Familien bestens geeignet. Der Innenraum wirkt dank E-Plattform ohnehin riesig: Bei Skoda heißt es stolz, dass im großen Verbrenner-Kombi Octavia auch nicht mehr Raumgefühl entsteht.

Bei der Anhängelast kann die EFAHRER-Redaktion bislang nur spekulieren. Ein Blick auf die geplanten Varianten legt nahe, dass die günstigeren Varianten mit 1.000 Kilogramm Anhängelast vorfahren, bei den 85er-Modellen werden es mutmaßlich 1.200 Kilogramm sein.

Skoda Elroq: Antrieb, Akku, Verbrauch und Reichweite

Apropos Modelle: Die ersten vier Varianten stehen fest. Es wird vier Akkus mit rund 52, 59 und 77 kWh Kapazität geben. Sie werden sich nicht nur beim Speicher selbst, sondern auch der Leistung unterscheiden: 170, 204, 286 und 299 PS stehen auf dem Zettel. Mit Reichweiten bis zu 560 Kilometern dürfen Sie laut Hersteller rechnen, je nach Version. Im Realbetrieb dürften es etwas weniger sein. Die 286 PS starke Version überzeugte bereits im Test des VW ID.7 und des Skoda Enyaq mit ihrer Sparsamkeit und sie dürfte gerade für Elektro-Neulinge besonders reizvoll sein. Alltagstauglich sind auch die 50er- und 60er-Modelle. Der einzige Allradler 85x wird für Firmenkunden spannend sein.

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Skoda Elroq: Interieur und Fahrkomfort

Im Interieur dürfen sich Elroq-Fahrer auf ein 13 Zoll großes Display und recycelte Materialien freuen. Ein wahlweise mit Textilen bespanntes Armaturenbrett und eine sportlichere Kunststoffalternative in Lederoptik wird eventuell zu bekommen sein – auch das legt der Blick in den Enyaq-Innenraum nahe. Wie beim großen Bruder freuen sich Elroq-Käufer über das optionale DCC, also die dynamische Fahrwerksabstimmung. Sie erlaubt eine für diese Klasse ungewohnt große Spreizung zwischen einem kompromisslos sportlichen Fahrwerk und einer dahingleitenden Sänfte. Hier ist wirklich für jeden Fahrstil etwas dabei. Rumpeln im Fahrwerk, Klappern im Innenraum oder sonstige unerwünschte Eigenarten stellt der EFAHRER-Tester bei der ersten Fahrt im getarnten Prototyp nicht fest. Wohl aber, dass Skoda Knöpfe und Tasten weiterhin nicht verbannen möchte. Gut so!

Skoda Elroq: Preis, Varianten, Vorstellung, Marktstart

Skoda wird bereits am 2. Oktober die Bestellbücher öffnen, um den Marktstart im Frühjahr zu schaffen. Auch die Basisversion 50 wird zu Beginn schon erhältlich sein. Preislich wird’s bei rund 33.000 Euro losgehen, mehr verrät man nicht. Der Elroq wird so nicht nur dem Enyaq Konkurrenz machen, sondern auch dem Karoq. Obendrein könnte er sich schnell als Elektro-Liebling aus dem VW-Konzern etablieren.

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