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Dienstag Magazin: Polestar 2 von Hertz – Youtuber-Rant. Lucid liefert Elektro Hi-Tech an Aston Martin. Neues Opel-Logo – Elektrifizierung inbegriffen. Automarkt zwischen Sättigung und Zurückhaltung

Einen Stromer (in den USA) von Hertz mieten?

Geduld ist des Bürgers erste Pflicht. Der Satz stammt übrigens so nicht vom Preussenkönig Friedrich, der sagte, „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht“. Im Zusammenhang mit ersten Erfahrungen mit einem Elektroauto allerdings könnte man beide Sätze gelten lassen. Denn da ist durchaus noch Raum für Verbesserung. Hertz war einer der ersten Autovermieter, der Elektrofahrzeuge in seine Flotte eingliederte. Zunächst lief ein Deal mit Tesla, dann kamen weitere dazu, unter anderem auch mit Polestar. Der Polestar 2 ist ein recht feines Auto, aber der Teufel liegt oft im Detail. Wir weisen auch ausdrücklich darauf hin, dass es hier nicht um schlechte Erfahrungen mit dem Fahrzeug geht.

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Autovermieter Hertz und Polestar: Bis 2025 werden bis zu 65.000 Stromer eingeflottet. Die ersten fahren natürlich bereits.

Mietvorgang

„Find the right Road“ beglückt uns mit der minutiösen Schilderung darüber, was passieren kann, und die Betonung liegt auf „kann“, wenn man sich darauf einlässt mal einen Stromer zu mieten, statt einem Verbrenner. Das geht schon mit der Übernahme des Fahrzeugs am Flughafen los. Keine Einführung in die neue Technologie, nichts, und das Wissen um die Papiere, die man für den Wagen mitführen muss, scheinen auch nicht allen Hertz-Angestellten klar zu sein. Sei’s drum. Nach einigen unschönen Verzögerungen konnte der Trip endlich starten.

Starten

Dass beim Polestar kein Schlüssel in ein Zündschloss (Keyless) gesteckt werden muss, und dass man hier keinen „Start-Button“ drücken kann, weil der schlicht nicht existiert, könnte jedoch den einen oder anderen Neuling verwirren. Reinsitzen, Anschnallen, Bremse drücken und den Gangwahlschalter betätigen. Und schon gehts los (wenn man den Schlüssel in der Hosentasche hat). Das 2023er-Modell, dass der Youtuber gemietet hat, ist übrigens noch nicht das Neue mit den überarbeiteten Motoren und dem verbesserten Antriebsstrang. Auch beim Laden sind so einige Dinge zu beachten. Wer nun glaubt, dass mit Auswahl einer nahegelegenen Lademöglichkeit am Infotainment-System schon mal die „halbe Miete“ eingefahren wurde, den müssen wir enttäuschen.

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Ladehorror mit „Electrify America“: Zuerst kommt keine Verbindung zustande, dann nimmt die Säule die Kreditkarte nicht, weil der Reader nicht funktioniert. Für Elektromobilitäts-Neulinge der absolute Super-Gau. Natürlich hat die Ladeweile nichts mit Hertz (und Polestar) zu tun – darauf wollen wir hinweisen.

Electrify America (ja, das führt zu „Irritationen“)

Der Youtuber entschied sich für eine EA-Säule. Dass das Laden dort etwas suboptimal verlaufen könnte, die Betonung liegt wieder auf „könnte“, ahnen Sie bereits. Die erste Säule verweigerte einfach den Dienst. Zunächst war die Verbindung nicht gut – das kennt man auch von IONITY. Da muss man den Stecker beim „Negotiating“ schon mal feste an die Dose drücken, bis Auto und Säule sich verstehen. Der Amerikaner bezahlt übrigens gerne alles mit Kreditkarte, weshalb man diese Möglichkeit von vorn herein dort implementiert hat – zumindest bei EA. Beim zweiten Versuch funktionierte die Verbindung, die Kreditkarte wurde aber nicht erkannt. Ob das mit Windows Embedded zu tun hat? Wissen wir nicht. Erst bei einer zweiten Säule lief dann alles smooth, bis auf die „Ladeweile“. 46 Minuten von 31 auf 90% wären durchaus verbesserungswürdig. Vielleicht hätte der Youtuber 80% einstellen sollen, das geht, wie wir wissen, immer erheblich schneller.

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Ladestand bei Rückgabe: Die Litanei ist lange, viele „Wenn/Dann-Bedingungen“ – und immer kostet es Geld. Die hier ist nur eine von vielen …

Rückgabe

Wer einen Mietwagen zurückbringt, der weiß, dass man von ihm erwartet, dass der wieder aufgetankt wird, sonst kostet das Geld. Was aber ist beim Stromer? Der Youtuber fand dazu nichts auf der Website (FAQs) und im Mietvertrag (da war nur die Rede von Kraftstoff). Blieben also nur die „sozialen Medien“, Facebook & twitter. Was wir dann ab Minute 11:50 erfahren, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Die Litanei, die nach einer Stunde zurückgepostet wurde, ist tatsächlich … gewöhnungsbedürftig. Das müssen Sie gehört haben.

e-engine meint: Stromer mieten ist (zumindest in den USA) noch ein echtes Abenteuer. Wer das das erste Mal macht und noch keine Erfahrung mit der Elektromobilität hat, der könnte in die eine oder andere Schwierigkeit geraten, vor allem beim Laden. Vor diesem Hintergrund ist es auch verständlich, warum so viele OEMs nun auf den Tesla-NACS-Standard mit aufspringen wollen. Zumindest beim Laden und der Zufriedenheit seiner Kunden damit ist die Musk-Company ungeschlagen. Das SuperCharger-Netz erleichtert hier vieles und dürfte der Bequemlichkeit der Benutzer voll entgegen kommen. Das EA-Erlebnis hingegen … Lassen wir das.

Find the Right Road | Ich mietete einen Polestar 2 bei Hertz … das ging nicht so gut …

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Der Aston Martin Rapide E. Um den ersten Stromer der Edelschmiede ist es still geworden, man hat sich aus dem Projekt zurückgezogen. Möglicherweise könnte sich das wieder durch die Kooperation mit Lucid Motors ändern.

Lucid und Aston Martin kooperieren

Die brtische Autoedelschmiede Aston Martin nimmt bei der Elektrifizierung eine Abkürzung. Bereits bei der Motorenentwicklung hat man sich auf Mercedes-AMG-Motoren kapriziert. Beim Elektroantrieb nun will man eine langfristige strategische Partnerschaft für die Integration und Lieferung von Lucids Antriebs- und Batteriesystemen für Elektrofahrzeuge eingehen. Der Deal wird mit über 450 Mio. US-Dollar beziffert.

Aston Martin erhält damit direkten Zugang zu Lucids proprietärer elektrischer Antriebstechnologie, einschließlich der ultra-hochleistungsfähigen Doppelmotor Antriebseinheit, der hochentwickelten Batterietechnologie und der Lucid-eigenen „Wonderbox“.

Bezahlt wird der Deal übrigens teilweise in Aktienpaketen. Lucid wird damit faktisch Aktionär von Aston Martin.

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Aston Martin kommt durch die Kooperation mit Lucid Motors auch in den Genuss des Twin-Motor-Drive-Units der Amerikaner.

e-engine meint: Dieser Deal dürfte für beide Seiten positiv zu sehen sein. Einmal bekommt Aston Martin damit einen hervorragenden technologischen Einstieg in die Elektromobilität und Lucid wird hier als Zulieferer ebenfalls profitieren. Fun Fact: man hat sich diesmal NICHT für Mercedes-Benz entschieden, obwohl Stuttgart seinen Anteil an Aston Martin bis 2023 auf 20% erhöhen will.

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Geflasht: dem neuen Opel-Logo gelingt der Sprung in das neue Elektrozeitalter vorzüglich. Der neue „Blitz“ machts!

Neues Opel-Logo:  „All-in“ in die Elektromobilität

Wenn es in der Designabteilung von Unternehmen langweilig wird oder ein neuer Chef kommt, dann denkt man sich neue Logos aus. Oft sind die (Ver-)Änderungen kaum zu sehen, wie beispielsweise bei Bosch, wo man sich dem Anker behutsam genähert hat durch die Jahrzehnte. Vom neuen Opel-Logo jedoch kann man das nicht sagen.

Der „Blitz“ migriert ins neue Zeitalter

Opel hat gestern eine Neuinterpretation seines legendären „Blitz“-Logos enthüllt, die bereits ab 2024 die Serienmodelle zieren wird. Der neue Blitz wird auch künftig zentraler Bestandteil des Opel-Kompasses und damit der Rüsselsheimer Design-Philosophie sein. Zugleich wird der Blitz weiterhin stolz, so das Unternehmen, im Zentrum des Markengesichts Opel Vizor glänzen. Der Blitz steht wie kaum ein anderes Zeichen für Elektrizität. Als Logo verleiht er daher in idealer Weise der Ära der fortschreitenden Elektromobilität bei Opel Ausdruck.

„Unser Blitz ist wichtiger als jemals zuvor. Denn er symbolisiert nicht nur unser Versprechen, Innovationen und Mobilität für alle erschwinglich zu machen, sondern er steht auch für unser Bekenntnis, bis 2028 in Europa zur komplett elektrischen Marke zu werden. Noch im laufenden Jahr werden wir bereits 15 elektrifizierte Modelle anbieten und so mit Stolz sagen können: Opel ist elektrisch“, sagt Opel CEO Florian Huettl.

Schon in den nächsten Monaten wird das neue Markenlogo eine prominente Rolle spielen, wie Opel CEO Florian Huettl weiter ankündigt: „Die IAA Mobility ist eines der größten Mobilitätsevents der Welt und damit der perfekte Ort, an dem wir unseren neuen Blitz einem großen, internationalen Publikum offiziell vorstellen. Darüber hinaus haben wir eine weitere Überraschung in München geplant. Die Besucher dürfen gespannt sein“, weckt Huettl die Neugier – auch unsere.

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DAT Barometer: Wer aktuell den Kauf eines BEV plant, hat komplett andere Ansichten als die Kaufplaner von Benzinern.

DAT-Barometer: Automarkt zwischen Sättigung und Zurückhaltung

Der Bedarf ist zwar vorhanden, so die Analyse der Deutschen Automobil Treuhand (DAT), aber hohe Preise schrecken in der angespannten Gesamtsituation (allgemein steigende Kosten) oftmals ab. Betrachtet man die Elektrofahrzeuge, so sorgen bei gewerblichen Zulassungen wahrscheinlich Mitnahmeeffekte vor Ablauf der Förderung für steigende Zulassungen. Die private Nachfrage ist eher verhalten und daher könnte man vermuten, der Markt für E-Fahrzeuge sei vorerst gesättigt – zumindest bei Endverbrauchern.

Gebrauchte E-Autos rücken etwas mehr in den Fokus

Befragt man alle Kaufplaner, wie sie zu gebrauchten Elektroautos stehen, so bleibt das Bild auch im Drei-Jahres-Trend klar. Die Mehrheit der Endverbraucher würde ein BEV nur als Neuwagen kaufen. Die Zustimmung zu einem BEV-Jahreswagen ist allerdings in den letzten drei Jahren deutlich gestiegen – von 30 auf 40 bis aktuell auf 44%.

Die Vorstellung, sich ein gebrauchtes BEV anzuschaffen, das älter als 12 Monate ist, kommt nur für 12% infrage. Aber auch das ist eine Steigerung zu den Vorjahren (2021: 7%; 2022: 10%). Interessant ist die Veränderung bei denjenigen, die ein gebrauchtes BEV klar ablehnen: Von 69 über 67 auf 61% ist diese Gruppe geschrumpft, während das Interesse an gebrauchten BEV besonders bei den Jahreswagen zugelegt hat.

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DAT Barometer: Befragt man diejenigen, die den Kauf eines Benziners planen, wie sie die Nutzung eines E-Autos sehen, so ist ein BEV für beinahe die Hälfte (49%) ein Zweitwagen.

Nutzung eines BEV als Erst- oder Zweitwagen für viele noch unklar

Befragt man diejenigen, die den Kauf eines Benziners planen, wie sie die Nutzung eines E-Autos sehen, so ist ein BEV für beinahe die Hälfte (49%) ein Zweitwagen. 27% würden ihn als Hauptwagen einsetzen, und beinahe ebenso viele (24%) sind sich unschlüssig. Ganz anders das Bild bei den BEV-Kaufplanern: Nur 19% würden diesen als Zweitwagen einsetzen, wohingegen die überwiegende Mehrheit (79%) in einem BEV das Hauptfahrzeug sieht. Wenn es um die gewünschte Reichweite eines BEV geht, so käme diese Zielgruppe mit 366 km Reichweite aus. Wer dagegen den Kauf eines Benziners plant, der erwartet bei einem BEV eine Reichweite von durchschnittlich 448 km, damit dieser Pkw die mobilen Bedürfnisse abdeckt und für ihn attraktiv ist.

e-engine meint: Vor allem bei der erwarteten BEV-Reichweite sind Probleme zu erwarten, denn nur relativ hochpreisige Elektrofahrzeuge bieten diese in allen Lebenslagen. Wer das Gas-Pedal nur streichelt, der kommt natürlich weiter. Hier gehts aber um den Ottonormalfahrer, der von der Verbrenner-Seite auf die Elektromobilität wechseln möchte. Damit ist und bleibt die Reichweitenproblematik weiterhin virulent. Möglicherweise ändert sich dies in Zukunft. Apropos Zukunft: Die BEV-Gebrauchtwagenpreise werden allerdings durch den sogenannten Tesla-Effekt noch stärker unter Druck geraten. Durch die massiven Preissenkungen bei neuen Tesla-Modellen werden gebrauchte Tesla nicht mehr zu den derzeitigen Angebotspreisen verkauft werden können. Das wird sich auch auf Gebrauchtwagen anderer Hersteller auswirken, die mit Tesla im Wettbewerb stehen.

Fotos: Find the right Road (Youtube Stills) Opel, Aston Martin, Lucid Motors, DAT (Charts)

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