Lucid

Dienstag Magazin: Mit dem 1.111-PS-Lucid & 4 Personen auf den Nürburgring. Daimlers eActros 600 Rekorderprobungsfahrt. Škoda ENYAQ RS Race.

Standfestigkeit bei EVs: Lucid Air Midnight Dream Edition

Der Nürburgring und Elektroautos. Das ist so eine Sache. Viele Stromer mit massig Leistung zeigen hier, wo die Schwächen der Elektromobilität liegen – nämlich in der Standfestigkeit, wenn die hohe Leistung permanent abgerufen wird. Viele „Sport-EVs“ zeigen bereits ab der Hälfte der ersten Runde Defizite bei Leistung von der Bissigkeit der Bremsen ganz zu schweigen – schließlich wird hier in Gewichtsklassen hantiert, die weit über denen eines Sportwagen liegen. Bei einem Test des französischen Automagazins L’argus im Januar 2023 zeigte sich, dass nur mit einem exzellenten Batteriemanagement wirkliche Bestleistungen möglich sind. Damals schlug ein Kia EV6 GT Porsche, Tesla und BMW.

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Lucid Air Midnight Dream Edition mit 1.111 PS für den Einstiegspreis von 218.000 Euro. Mit 4 Personen auf den Nürburgring.

Auftritt Lucid Air Midnight Dream Edition

Lucid hat viel Erfahrung mit hohen Batterieleistungen. Historisch kommt das Unternehmen, das 2007 unter dem Namen Atieva gegründet wurde sogar in Teilen aus dem Rennsport. Man konzentrierte sich auf den Bau von Elektrofahrzeugbatterien und Antriebssträngen für andere Hersteller. In der Vergangenheit stellte das Unternehmen sogar die Antriebsbatterien für die Formel e. Hier ist Standfestigkeit eines der wichtigsten Kriterien.

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Lucids Batteriemodule sind Weiterentwicklungen aus den Rennsport-Modulen der Formel e.

Mit vier Personen auf den Nürburgring

Das Leergewicht eines Lucid Air mit Dualmotor liegt bei rund 2,5 Tonnen. Das beinhaltet auch einen Fahrer mit einem Durchschnittsgewicht von 75 kg. Der Youtuber Misha Charoudin ist bekannt für seine flotte Fahrweise auf dem Ring. Zusammen mit drei Freunden, die zusammen nochmals rund 240 kg auf die Waage bringen, betrug das Gesamtgewicht für den Test also gut 2.750 kg. Diese Masse hat durchaus Einfluss auf Bremsen, Fahrwerk und Standfestigkeit der Batterie. Dazu kommt der Leistungsabruf. 1.111 PS sind zwar die Spitzenleistung des Lucid, aber wie bei allen Stromern ist das nicht identisch mit der zur Verfügung gestellten Permanentleistung. Die ist in der Regel weit niedriger.

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Auf der ersten Runde zeigte sich, dass vier Personen durchaus die Bodenfreiheit beeinflussen: der Lucid sass auf einem Curb auf …

Wie schlug sich der Lucid?

Der Youtube-Beitrag ist beeindruckend. Zum einen wegen der relativen Lautlosigkeit, mit der das Auto bei hohen Geschwindigkeiten unterwegs ist. Zum anderen wegen der Performance von Fahrer und Fahrzeug in der Konstellation. Charoudin ist von der Leistung der Luxuslimousine tatsächlich beeindruckt. Die Bremsen sind standfest, das Fahrwerk sportlich genug und erst nach der Hälfte der zweiten Runde sind geringe Leistungseinbußen zu beobachten.

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… was sich letztlich schlimmer anhörte, als es war. Der „Elektrobolide“ bekam nur ein paar ungefährliche Kratzer ab.

e-engine meint: Im Trackmode arbeitet der Lucid ohne regeneratives Bremsen. Lucid ist der Meinung, dass die Piloten ständig die volle Brems-Transparenz benötigen, vulgo das Feeling einer mechanischen Bremse benötigen. Der Wagen wurde ihm von Lucid zur Verfügung gestellt. Interessant: beim Hypermiling schaffte der Lucid Distanzen von mehr als 900 Kilometern.

Misha Charoudin | Lucid Air Midnight Dream Edition mit verrückten 1.111 PS auf dem Nürburgring

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Škoda ENYAQ RS Race: die beiden angedeuteten „Tankstutzen“ auf der Motorhaube verwirren etwas, das Design indes ist aggressiv.

Apropos Rennstrecke: Erste Skizzen des Škoda Enyaq RS Race

Mit der neuen Konzeptstudie Enyaq RS Race erforscht Škoda Auto neue Möglichkeiten der Nachhaltigkeit im Motorsport und will gleichzeitig die emotionale Ausstrahlung der Marke stärken. Mit seinem aggressiven Design, zu dessen Highlights ein massiver Heckspoiler zählt, hebt der Enyaq RS Race die Motorsport-DNA von Škoda auf die nächste Ebene. Dabei gewährt die Studie Einblicke, wie O-Ton Pressemeldung: „Wettbewerbstechnologien den Transfer zu einer dynamischen und nachhaltigen automobilen Zukunft beschleunigen können. Gleichzeitig bietet sie eine ideale Plattform für die Entwicklung und das intensive Testen wegweisender elektrischer Technologien für zukünftige batterieelektrische Serienmodelle.“

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Škodas Senior Designer Daniel Petr zeigt die Studie, die mit einem gigantischen Heckspoiler ausgerüstet ist.

Konzeptstudie basiert auf dem Enyaq Coupé RS

Der Enyaq RS Race basiert auf dem Škoda Enyaq Coupé RS mit 340 PS. Die allradgetriebene Konzeptstudie soll die enorme Bandbreite an Möglichkeiten aufzeigen, mit der die modulare elektrische Antriebsmatrix der Volkswagen Gruppe in puncto Performance aufwartet. Mit seinem aggressiven Design präsentiert sich der Enyaq RS Race zudem als echter Hingucker und betont seine enge Verbindung zum Motorsport. Seine breite Basis garantiert ein ausgesprochen stabiles Handling, während der auffällige Heckspoiler den nötigen aerodynamischen Abtrieb liefert. Mit den spezifischen Technik- und Designmodifikationen der Studie will Škoda praktische Erfahrungen mit elektrisch angetriebenen Hochleistungsfahrzeugen sammeln. Ihre Ansätze bieten das Potenzial für die Implementierung in zukünftige Serienmodelle.

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Mercedes-Benz eActros 600 European Testing Tour 2024: 13.000 km und 20 Länder. Aufgelanden wird öffentlich.

Elektro Lkw: Mit zwei elektrische 40-Tonnern durch 20 Länder und 13.000 km

Mercedes-Benz Trucks plant im Sommer dieses Jahres die größte Erprobungsfahrt seiner Unternehmensgeschichte durchzuführen – mit seinem neuen Elektro-Flaggschiff eActros 600. Zwei seriennahe Prototypen des batterieelektrischen Fernverkehrs-Lkw sollen durch über 20 europäische Länder fahren und dabei jeweils mit 40 Tonnen Gesamtzuggewicht mehr als 13.000 Kilometer zurücklegen. Mercedes-Benz Trucks verfolgt damit zum einen das Ziel, umfangreiche Erfahrungen auf den unterschiedlichsten Strecken in verschiedenen Topografien und Klimazonen mit Blick auf den Energieverbrauch zu sammeln. Diese Erkenntnisse will der Hersteller anschließend mit interessierten Kunden teilen. Zum anderen will Mercedes-Benz Trucks mit der Tour den Beweis antreten,
dass ein rein batterieelektrischer länderübergreifender Fernverkehr mit dem eActros 600 in Europa möglich ist.

Nachladen an öffentlichen Ladestationen

So sollen die Batterien ausschließlich an öffentlichen Ladestationen aufgeladen werden. Auch wenn der Aufbau einer flächendeckenden öffentlichen Lkw-Ladeinfrastruktur für den weiteren Markthochlauf von E-Lastern noch zwingend erforderlich ist, so soll die „eActros 600 European Testing Tour 2024” – so der Titel der Reise – ein positives Signal an alle beteiligten Akteure senden. Die hohe Batteriekapazität von über 600 Kilowattstunden sowie eine neue, besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung, ermöglichen eine Reichweite des eActros 600 von bis zu 500 Kilometern ohne Zwischenladen.

Wir sind auf die Ergebnisse gespannt.

Fotos: Misha Charoudin (Youtube Stills), Lucid Motors, Atieva, Mercedes-Benz Trucks, Škoda

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